Bestseller-Autor Bas Kast: "Wichtig finde ich, dem gesellschaftlichen Druck, zwingend gut verdienen zu müssen, keinen zu großen Raum zu geben."
Hamburg (ots)
Bas Kast ist einer der erfolgreichsten Sachbuchautoren Deutschlands. Als Wissenschaftsjournalist genießt er weltweit Renommee und wurde mehrfach ausgezeichnet. Doch das reichte ihm noch nicht zum Glück: "Ich war über Jahre nicht am Ziel meiner Träume: Romancier zu sein", sagt der 47-Jährige im Interview mit EMOTION (Ausgabe 1/2021 ab morgen im Handel, www.emotion.de). Diesen Wunsch hat er sich nun mit "Das Buch eines Sommers" erfüllt. Es trägt den Untertitel "Werde, der du bist" - und um das zu schaffen, gilt es einige Hürden der modernen Gesellschaft zu umschiffen. "Wichtig finde ich, dem gesellschaftlichen Druck, zwingend gut verdienen zu müssen, keinen zu großen Raum zu geben. Was sind unsere Werte? Was will die Instagram-Generation? Nicht alles, was Likes bringt und Follower-Zahlen steigert, bist zwingend du. Wenn wir uns in neue Abhängigkeiten der Social-Media-Community begeben, entfernen wir uns von uns", so der Vater von drei Söhnen. "Wir müssen die mobilen Geräte immer wieder mal ausschalten, in uns hineinhorchen und uns fragen: Was macht mich glücklich? Wenn das auf Kosten einiger Likes geht, ist das ein Preis, den wir zahlen sollten, um uns selbst nah zu sein. Dieses Selbstbewusstsein zu haben, wünsche ich vielen Jugendlichen."
Die Hauptfigur aus Kasts Romandebüt trägt viel Verantwortung für Familie und Mitarbeiter. Er kann seine Wünsche nicht klar fassen, wirkt unglücklich und getrieben. "Nicolas' Rolle ist angelehnt an meine eigene Situation, denn ich kenne die Verantwortung, Geld verdienen zu müssen. 'Das Buch eines Sommers' ist meine Selbstverwirklichung. Ich wusste beim Schreiben nicht, ob es sich verkaufen wird. Wäre ich damit gescheitert, hätte ich das Gefühl gehabt, der Roman geht auf Kosten meiner Familie. Auf Kosten meiner Frau, weil sie uns vielleicht durchfüttern muss", erzählt der gebürtige Pfälzer mit deutsch-niederländischen Wurzeln.
Bas Kast hat sich getraut - und sich seinen Freiraum zugestanden. "Wir brauchen Raum, um uns auszuprobieren. Schule, Studium, Job - da gibt es heute einen riesigen Druck. Nach dem Abi musst du sofort wissen, was du willst. Aber gerade in dem Alter sollte man Neues ausprobieren, sich Zeit nehmen, unabhängig von Erwartungen und Druck der Eltern." Trotz aller Erkenntnisse bleibt ein inneres Drängen Motor seiner Kreativität - und das Glück im Jetzt zu finden eine Herausforderung: "Im Moment zu leben, fällt mir schwer. Wirklich da zu sein, wo ich gerade bin, den Augenblick zu genießen. Wenn ein Projekt vorbei ist, frage ich mich direkt: Was kommt als nächstes? Ich brauche einen Plan. Eine langfristige Idee für das eigene Leben zu haben, ist nichts Schlechtes. Trotzdem muss ich mir immer wieder ins Bewusstsein rufen, mehrfach am Tag im Moment zu sein, insbesondere mit meinen Kindern. Es nützt nichts, gedanklich abzudriften, wenn ich meinen Jungs Abendessen zubereite. Das ist ein Lebensgefühl, was mich stört, auch wenn es zu meiner Produktivität beiträgt."
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