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PwC Deutschland

Leichtsinn oder Luxus? IT-Sicherheit lässt zu wünschen übrig
Nach Sasser & Co.: Aufrüstung im IT-Bereich unzureichend
Weltweite PwC-Umfrage zeigt vor allem Mangel an strategischer Vorbeugung

Frankfurt am Main (ots)

Unternehmen sind immer mehr auf die
Sicherheit ihrer Informationstechnologien angewiesen, doch weltweit
häufen sich die Probleme. PricewaterhouseCoopers (PwC) befragte
gemeinsam mit dem amerikanischen CIO Magazine 8.200
IT-Verantwortliche aus 63 Ländern zum Thema Sicherheit. Wie die
Umfrage "The Global State of Information Security 2005" zeigt,
kletterte die Zahl der sicherheitsbezogenen Vorfälle von rund 700 im
letzten Jahr auf rund 860 im Jahr 2005 - eine Steigerung um 22,4
Prozent. Insbesondere Hacker sind der Hauptgrund für IT-Ausfälle (63
Prozent), gefolgt von den eigenen Angestellten (33 Prozent) und
ehemaligen Mitarbeitern (20 Prozent). Häufigste Waffe der Hacker sind
nun schon im zweiten Jahr böswillige Codes wie zum Beispiel
Computerviren, die für 59 Prozent der Probleme verantwortlich waren.
Besonders beeinträchtigt waren die Netzwerkgeschwindigkeit oder
Software wie beispielsweise E-Mail-Programme.
Finanzielle Verluste häufen sich
Auch die Gefahr finanzieller Verluste hat zugenommen. Nachdem 2004
nur sieben Prozent aller befragten Unternehmen finanzielle Einbußen
durch IT-Probleme hinnehmen mussten, erlitten dieses Jahr 22 Prozent
wirtschaftlichen Schaden. Durch die vermehrten Verluste haben die
Betriebe ein Problembewusstsein entwickelt und die Ausgaben für
digitale Sicherheit erhöht. Allerdings fielen die Investitionen mager
aus: Laut der PwC-Umfrage investierten Unternehmen 2005 im Schnitt 13
Prozent ihrer Umsätze in den IT-Bereich - das sind nur zwei Prozent
mehr als 2004.
Position Deutschlands im internationalen Ranking
In Europa kämpft vor allem Großbritannien mit einer großen Anzahl
von Systemeinschränkungen: die befragten britischen Unternehmen
meldeten 2004 im Schnitt 672 IT-Probleme. Deutschland liegt mit
durchschnittlich 35,8 Ausfällen beziehungsweise Einschränkungen im
IT-Bereich hinter Frankreich (250,7) und Spanien (63,7) europaweit
auf Platz 4. Nicht immer kamen die Unternehmen mit einem blauen Auge
davon: 14 Prozent der Umfrageteilnehmer in Deutschland erlitten
Verluste von bis zu 500.000 Euro. 23 Prozent der befragten deutschen
Unternehmen gaben an, dass IT-Probleme Ausfallzeiten von über acht
Stunden verursachten.
Deutsche Unternehmen investierten mit elf Prozent ihrer Umsätze
zwei Prozent weniger in IT-Sicherheit als Betriebe im Ausland.
Weltweit will fast jedes zweite Unternehmen seine Ausgaben für
IT-Sicherheit erhöhen, in Deutschland sind es hingegen nur 35
Prozent. Eine/n Chief Information Security Officer (CISO) oder eine/n
Chief Security Officer (CSO) beschäftigen 22 beziehungsweise 27
Prozent der deutschen Unternehmen. Nur sieben Prozent wollen im
nächsten Geschäftsjahr eine CISO-, acht Prozent eine CSO-Stelle
einrichten.
Verteidigungsstrategien der Unternehmen noch ausbaufähig
Im Kampf gegen IT-Ausfälle setzen Unternehmen häufig auf Quantität
statt Qualität. "Oft versuchen Unternehmen, Sicherheitsprobleme zu
bewältigen, indem sie sich einfach ein Sicherheitsprogramm nach dem
anderen zulegen. Dabei ist es effektiver, das Feuer mit Hilfe eines
Feuerwehrmanns, einer Direktive für den Feuerwehrmann und den
richtigen Instrumenten wie Wasserschlauch oder Feuerlöscher zu
bekämpfen", erklärt Kurt Glasner, Experte für den Bereich Information
Technology und Partner bei PricewaterhouseCoopers. "Wenn bestimmte
Werkzeuge fehlen, wird das Feuer weiter brennen. Das erfolgreichste
Konzept für IT-Sicherheit liegt in der Fähigkeit der Unternehmen, die
richtige Mischung aus Know-How, Strategie und Technologie zu
implementieren."
Nicht in allen diesen Punkten jedoch sind Unternehmen gut
gerüstet. Vor allem in strategischer Hinsicht liegt noch einiges im
Argen, denn nur drei Prozent der Betriebe weltweit haben im Falle
eines Angriffs auf ihr IT-System einen Notfallplan, und nur 24
Prozent wollen 2006 einen solchen Plan entwickeln.
IT-Sicherheit rückt in den Blickpunkt regulatorischer Vorgaben
In Deutschland setzt man auf Überwachung und Kontrollen zur
Steigerung der IT-Sicherheit. So wollen 38 Prozent (weltweit 29
Prozent) in eine stärkere Überwachung der Internetnutzung ihrer
Angestellten und 37 Prozent (weltweit 34 Prozent) in weitere
Kontrollen investieren. Der strategische Faktor wird auch hier
weitgehend vernachlässigt. Nur jedes dritte Unternehmen arbeitet an
einer umfassenden Sicherheitsstrategie, jedes vierte Unternehmen an
einem strategischen Notfallplan. Nach Ansicht von Kurt Glasner ist
das zu wenig: "Neben direkten finanziellen Verlusten und
Reputationsrisiken sollten die Unternehmensleitungen bedenken, dass
auch die regulatorischen Vorgaben zunehmend IT-Sicherheit
adressieren. So ist etwa im Sarbanes-Oxley Act, der für
börsengelistete Unternehmen in den USA maßgebend ist, von Kontrollen
in der IT-Infrastruktur die Rede, die wirksam implementiert und
vollständig dokumentiert sein müssen. Gesetzesinitiativen der EU und
des Bundes greifen diese Zielrichtung auch für alle anderen
börsennotierten Unternehmen auf. Aber auch nicht notierte Unternehmen
dürfen nicht tatenlos bleiben, da Banken für ihre Rating-Verfahren
die Anforderungen an die Großunternehmen als Best Practice ansehen.
Unternehmen, die ihre IT-Sicherheit vernachlässigen, müssen daher mit
finanziellen Malusregelungen rechnen."
Mehr Informationen zur Umfrage "The Global State of Information
   Security 2005" finden Sie online unter:
   http://www.cio.com/archive/091505/global.html
Hinweis für die Redaktion:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.200 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund einer Milliarde Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Dr. Kurt Glasner
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Advisory
Tel.: (0201) 438 - 11 10
E-Mail:  kurt.glasner@de.pwc.com
Dr. Kerstin Dell
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 10 70
E-Mail:  kerstin.dell@de.pwc.com

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