BDI: Korruptionsregister ähnelt "mittelalterlichem Pranger"
Hamburg (ots)
Das geplante bundesweite Korruptionsregister aller schuldig gewordenen Firmen ähnele "dem mittelalterlichen Pranger", erklärt BDI-Hauptgeschäftsführer Ludolf-Georg von Wartenberg in einem ZEIT-Interview. Die Pläne der Bundesregierung zur Korruptionsbekämpfung laufen nach Ansicht des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) auf eine Doppelbestrafung hinaus.
Mit einer Verwirklichung dieses Vorschlags "schüfen wir einen Präzedenzfall für andere Straftaten wie Umweltdelikte und Kinderschändung", sagt er. Der von der Bundesregierung verfolgte Ausschluss schwarzer Schafe von öffentlichen Aufträgen könnte nach seiner Ansicht nur für rechtskräftig abgeschlossene Fälle in Betracht kommen.
Der BDI-Hauptgeschäftsführer lehnt schärfere Gesetze und Strafen ab. Das Problem liege nicht so sehr bei der Bestrafung, sondern bei der Aufdeckung von Fällen. Er verweist darauf, dass sein Spitzenverband schon vor Jahren Empfehlungen zur Bekämpfung der Korruption herausgegeben hat. Denn Korruption mache eine Wirtschaft "teurer, unberechenbarer, unkalkulierbarer, weniger kreditwürdig". Es werde nicht nur der Ruf der Unternehmen, sondern der gesamten Gesellschaft ruiniert.
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 13, EVT 21.03.2002) zu dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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