DIE ZEIT

UBA-Präsident Troge: Sonderrechte für Diesel mit Partikelfilter

30.03.2005 – 10:11

Hamburg (ots)

Der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Andreas
Troge, äußert sich skeptisch zu generellen Fahrverboten zwecks
Bekämpfung der Feinstaubbelastung in deutschen Städten. Dies sei nur
die "ultima ratio", sagt Troge der ZEIT. Troge plädiert stattdessen
dafür, Fahrzeugen mit Rußfiltern vorübergehend Nutzervorteile
einzuräumen, wenn die Feinstaubbelastung zu steigen drohe; filterlose
Dieselfahrzeuge dürften dann nicht mehr fahren. "Dieses Verfahren ist
schon vor Jahren beim Kampf gegen den Wintersmog erfolgreich
praktiziert worden", so Troge.
Der UBA-Präsident macht sich ferner dafür stark, die erlaubte
Höchstgeschwindigkeit auf innerstädtischen Hauptstraßen von 50 auf
30 km/h zu reduzieren, wenn eine Überschreitung des
Feinstaub-Grenzwertes drohe. Dies sei jedenfalls eine "mildere
Maßnahme, als gleich ganze Stadtteile zu sperren". Ferner plädiert
Troge in der ZEIT dafür, die Parkmöglichkeiten in den verrußten
Gebieten zu verringern und dadurch den Individualverkehr zu
begrenzen. Dies setze allerdings voraus, dass den Verkehrsteilnehmern
andere Möglichkeiten verschafft würden, die Innenstädte zu
erreichen.
Eindringlich appelliert Troge an Bund und Länder, sich auf eine
Lösung im Streit um Steuervorteile für Fahrzeuge mit Rußfilter zu
einigen. Weil mittlerweile fast jeder zweite neu zugelassene PKW ein
Diesel sei, für den wesentlich mehr Kfz-Steuer fällig werde,
kassierten die Länderfinanzminister kräftig und könnten "auch die
Förderung finanzieren".
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 14 vom 31. März senden wir
Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

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