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Der Tagesspiegel: Hamburger Rechtspolitiker fordern die Polizei auf, Roger Kusch das Handwerk zu legen

Berlin (ots)

Der Vorsitzende des Rechtsausschusses der Hamburger
Bürgerschaft fordert, polizeiliche Maßnahmen gegen den ehemaligen 
Hamburger Justizsenator Roger Kusch. Rolf-Dieter Kloos (SPD) will mit
dem Ordnungsrecht verhindern, dass Kusch weiterhin Selbsttötungen 
ermöglicht. "Das ist ein typischer Fall für die  Gefahrenabwehr", 
erklärte Rolf-Dieter Klooß dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel 
am Sonntag". Er verweist auf einen Präzedenzfall aus dem Jahr 1987. 
Damals wurde dem Arzt Julius Hackethal polizeilich untersagt, einer 
Frau beim Sterben zu helfen. Diese Verfügung wurde vom 
Verwaltungsgericht in Karlsruhe bestätigt. Es bestehe ein breiter 
Konsens unter Juristen, dass die Unterbindung von Selbstmorden zu den
polizeilichen Aufgaben gehöre. "Wenn einer auf der Brücke steht und 
springen will, darf ihn die Polizei selbstverständlich daran 
hindern." Kusch, der in bisher zwei Fällen Sterbehilfe geleistet hat,
hatte am  Anfang der Woche angekündigt, drei weiteren Menschen bei 
der Selbsttötung behilflich zu sein. Nach seinen Angaben soll es sich
dabei um zwei Frauen und einen Mann handeln. Die Hamburger Polizei 
sieht derzeit keine Möglichkeit gegen Kusch vorzugehen. "Wenn  wir 
wüssten, wo und wann diese Selbstmorde stattfinden, dann müssten wir 
eingreifen", erklärt Ralf Meyer, Sprecher der Hamburger Polizei, auf 
Anfrage des Tagesspiegels. Klooß sind die Hinweise auf die 
bevorstehende Gefahr dagegen konkret genug. In anderen Fällen, in 
denen Gefahren für Leib und Leben drohe, sei die Polizei schließlich 
auch in der Lage, sich notwendige Informationen zu beschaffen. "Dann 
muss man Kusch eben beschatten und ihm so das Handwerk legen."
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel am Sonntag, Ressort Politik, Tel. 030/26009615

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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