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WAZ: Sozialbischof Overbeck gegen Grundeinkommen Ruhrbischof fordert mehr Rente für pflegende Frauen

Essen (ots)

Der Ruhr- und Sozialbischof Franz-Josef Overbeck hat sich zum Tag der Arbeit klar gegen ein Grundeinkommen ausgesprochen. Die in der Politik zunehmend diskutierte Idee, dass jeder Bürger einen auskömmlichen Betrag vom Staat erhält und selbst entscheiden kann, ob er zusätzlich noch arbeiten geht oder nicht, passe nicht zu den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft, die er verteidige, sagte Overbeck der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Mittwochausgabe). Ein bedingungsloses Grundeinkommen für jeden, unabhängig vom sozialen Status, fordern etwa Grünen-Chef Robert Habeck, Teile der SPD und Linkspartei sowie einige Manager, darunter dm-Gründer Götz Werner. "Es gibt auch in der Kirche Stimmen, die ein Grundeinkommen fordern und für bezahlbar halten. Ich halte das für eine Illusion", betonte Overbeck. Stattdessen müsse die Gesellschaft Arbeit so organisieren, dass Leistung entlohnt wird und die Menschen auch davon leben können. "Der Staat muss eingreifen, wo es nötig ist, und jenen helfen, die das nicht schaffen. Von einem Grundeinkommen für alle distanzieren wir uns als Kirche bewusst", sagte Overbeck, der Vorsitzende der "Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen" der Deutschen Bischofskonferenz. Arbeit habe einen Wert an sich, weil sie "den Menschen in seiner Würde und Selbstbestimmung stärkt".

Zugleich warnte Overbeck vor den Folgen der Digitalisierung insbesondere für die Mittelschicht. "Die Verunsicherungsphänomene nehmen zu", so Overbeck. Gerade im Mittelstand, "dem Rückgrat unserer Gesellschaft und unseres Wohlstands", änderten sich die geforderten Qualifikationen. Eine liberal organisierte Wirtschaft müsse aber versuchen, neue Tätigkeiten für diese Menschen zu finden, "anstatt den Kopf in den Sand zu stecken".

Der Ruhrbischof denkt zum Tag der Arbeit auch an die vielen Frauen, die es schwer haben, Beruf und Familie überein zu bringen. Er fordert mehr Anerkennung und Geld: "Die Wertigkeit der Lebenszeit, die Frauen für andere einsetzen, ob für Kinder oder zu pflegende Ältere, muss in der Gesellschaft stärker anerkannt werden, etwa auch bei der Bemessung der Rente."

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