Starkomiker Beppe Grillos Appell an die Deutschen: "Ihr seid unsere letzte Hoffnung"
Hamburg (ots)
In einem Appell in der ZEIT fordert der italienische Starkomiker Beppe Grillo die Deutschen auf, seinem Heimatland bei der Lösung der politischen Probleme zu helfen. "Italien appelliert an die deutschen Brüder: Erklärt uns den Krieg! Wir ergeben uns gern. ... Ihr seid unsere letzte Hoffnung. ... Schon jetzt schicken wir euch jeden Tag den Müll aus Kampanien - bitte nehmt uns auch die Politiker ab! Wir bezahlen euch gut. ... Ihr bekommt auch keine Staatsanleihen, das schwöre ich. Italien hat die höchste öffentliche Verschuldung in Europa, rund 1626 Milliarden Euro. Wenn Italien alle seine Staatsanleihen auszahlen müsste, wäre der italienische Staat bankrott."
Grillo, der seit der Verbannung seiner Shows aus dem Fernsehen nur noch live in großen Arenen auftritt und inzwischen eine Art außerparlamentarischer Oppositionsführer geworden ist, warnt vor der Rückkehr Silvio Berlusconis an die Macht: "Berlusconi ist ein Selfmademan, dem ein paar Freunde geholfen haben. In Italien ist die Freundschaft heilig, und wenn die Freunde Bettino Craxi heißen (vor der Justiz nach Tunesien geflüchtet, wo er auch starb) oder Marcello Dell'Utri (Gründer von Forza Italia, verurteilt wegen Mafiabegünstigung, Steuerhinterziehung und Rechnungsbetrug) oder Licio Gelli (verurteilt wegen Infiltration des italienischen Staates durch seine Geheimloge P2), dann kann man schon mal ein Auge zudrücken. ... Craxi hat ein Gesetz durchgedrückt, mit dem Berlusconi ad hoc über drei Fernsehsender verfügte, die Propaganda für seine Partei machten, und Gelli hat ihn in seine Verbrechensorganisation aufgenommen. Berlusconi besitzt auch Mondadori, das größte italienische Verlagshaus. Er erlangte den Zuschlag dafür, nachdem sein Anwalt Cesare Previti die Richter bestochen hatte, Previti endete dafür in Haft. Wenn Angela Merkel drei Fernsehsender und 40 Zeitungen und Zeitschriften besäße, dann hätte sie keine Große Koalition nötig. Bei den Wahlen würde sie 80 Prozent der Stimmen bekommen. Vielleicht solltet ihr das der Merkel vorschlagen."
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Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 8 vom 14. Februar 2008
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