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POL-AUR: Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 des Polizeikommissariats Norden

Norden (ots)

Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 des Polizeikommissariats Norden: Weniger Straftaten und hohe Aufklärungsquote

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Norden ist die Anzahl der Straftaten im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr leicht um 175 Taten gesunken. Die Aufklärungsquote des Polizeikommissariats Norden ist im Vergleich zu 2023 weiterhin auf einem hohen Niveau und steigerte sich um 0,14% auf 68,40%. Sie liegt erneut deutlich über dem Landesdurchschnitt von 62,77%.

Kernpunkte der PKS 2024

   - Weniger der Straftaten im Vergleich zu 2023 (-175 Taten, -3,64%)
   - Steigerung der Aufklärungsquote auf 68,40% (+0,14%)
   - Tendenz: Zunahme bei der häuslichen Gewalt (+ 89 Taten, +38,38%)
   - Abnahme bei Rohheitsdelikten und Straftaten gegen die 
     persönliche Freiheit (-4,21%)
   - Weniger Raubdelikte (-49 Taten, -56,98%)
   - Zahl der Körperverletzungsdelikte gleichbleibend (-1 Tat, 
     -0,17%)
   - Gewalt gegen Polizeibeamte*innen gestiegen (+2 Taten, +6,45%)
   - Weniger Wohnungseinbrüche (-4 Taten, -7,27%)
   - Deutlich weniger Sachbeschädigungen (-150 Taten, -25,30%)
   - Mehr Warenkreditbetrug (+26 Taten, +29,89%)
   - Starker Rückgang bei der Kinder- und Jugendkriminalität (-152 
     Taten, -28,10%)

Weniger Straftaten und hohe Aufklärungsquote

Im Jahr 2024 wurden im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Norden insgesamt 4.630 Straftaten registriert. Die Anzahl der Straftaten ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 175 Straftaten bzw. 3,64% gefallen.

Die Aufklärungsquote des Polizeikommissariats Norden liegt 2024 weiterhin auf einem hohen Niveau und steigerte sich leicht um 0,14% auf 68,40%. Sie liegt damit erneut deutlich über dem Landesdurchschnitt von 62,77%. Insgesamt konnten im Jahr 2024 3.167 Taten der 4.630 registrierten Straftaten aufgeklärt werden.

"Die leicht gestiegene Aufklärungsquote in der polizeilichen Kriminalstatistik ist einmal mehr ein eindrucksvolles Zeichen dafür, dass die Strafverfolgungsbehörden effektiv und engagiert arbeiten. Gleichzeitig ist die sinkende Zahl der registrierten Straftaten ein ermutigendes Signal. Es ist und bleibt wichtig, die künftigen Entwicklungen zu beobachten, die Ursachen für den Rückgang zu analysieren und insbesondere präventive Maßnahmen weiter zu fördern, um diese positive Tendenz langfristig zu sichern und um nicht zuletzt das Sicherheitsgefühl der Menschen nachhaltig zu stärken", erklärt Polizeioberrat Ingo Brickwedde, Leiter des Polizeikommissariats Norden.

Weniger Rohheitsdelikte und mehr Häusliche Gewalt

Im Altkreis Norden ist die Zahl der Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die körperliche Freiheit in 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 40 Taten (-4,21%) auf 909 Taten gesunken.

Es kam zu insgesamt 37 Raubstraftaten (-56,98%), im Jahr 2023 waren es 86. Es konnten dreiviertel der Taten geklärt werden.

Die Körperverletzungsdelikte insgesamt bleiben fast gleich. Es ist eine Tat (-0,17%) weniger zu verzeichnen, von 592 Taten in 2023 auf 591 Taten in 2024. Die gefährlichen und schweren Körperverletzungen haben sich von 117 auf 123 Taten erhöht (+5,13%). Die vorsätzlichen ein-fachen Körperverletzungen reduzierten sich um 2,34%, von 428 Taten in 2023 auf 418 Taten in 2024.

Die Anzahl der Bedrohungen blieb konstant und stieg um 1 Tat (+0,45%) an, von 220 Taten in 2023 auf 221 Taten in 2024.

Die Beleidigungen, Verleumdungen und üblen Nachreden nahmen um 43 Taten (+17,62%) zu, von 244 Taten in 2023 auf 287 Taten in 2024.

Die registrierten Sachbeschädigungen nahmen deutlich um 150 Taten ab, von 593 Taten in 2023 auf 443 Taten in 2024 (-25,30%).

"Im Altkreis Norden lebt man im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland recht sicher. Die Gefahr, an einem öffentlichen Ort das Opfer einer Gewalttat zu werden, ist eher gering. Die in 2024 registrierten Körperverletzungen, Bedrohungen und Beleidigungen zeigen, dass diese sehr häufig im privaten häuslichen Umfeld stattfinden. Auftretende Konflikte werden dort häufig eher mit Fäusten als mit Worten ausgetragen, insbesondere, wenn zu viel Alkohol im Spiel ist", sagt Erster Kriminalhauptkommissar Michael Pape, Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienstes.

Im Bereich der häuslichen Gewalt wird eine steigende Entwicklung um 89 Taten (+39,38%) festgestellt. In 2023 wurden 226 Fälle registriert und in 2024 315 Fälle. Parallel steigen die Verstöße gegen das Gewaltschutzgesetz, i.d.R. gerichtlich angeordnete Annäherungsverbote bzw. Betretungsverbote, um 21 Taten (+262,50%) von 8 Taten in 2023 auf 29 Taten in 2024.

"Die aktuellen Zahlen zeigen einen deutlichen Anstieg in den Bereichen der häuslichen Gewalt und der Verstöße gegen das Gewaltschutzgesetz. So erschreckend die Prozentzahlen auf den ersten Blick auch scheinen, so wenig überraschend sind sie für mich. Das Bewusstsein für die genannten Deliktsbereiche ist in den letzten Jahren enorm gewachsen und das Anzeigeverhalten hat sich, auch aufgrund öffentlicher Diskurse, erheblich verändert", sagt Kriminaloberkommissarin Birthe Schoon, Sachbearbeiterin für Gewaltstraftaten und Häusliche Gewalt.

Gewalt gegen Polizeibeamte*innen

Die Zahl der Gewalthandlungen gegen Polizeibeamte*innen nahm um 6,45% zu. Sie stieg von 31 Taten in 2023 auf 33 Taten in 2024. Es kam zu 7 Widerstandshandlungen, 21 tätlichen Angriffen, 4 Bedrohungen und 1 Beleidigung auf sexueller Basis. In 16 Fällen war der Täter oder die Täterin alkoholisiert.

"Die stetige Zunahme von Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten ist ein besorgniserregendes Phänomen, das sowohl die Sicherheit der Einsatzkräfte als auch das Ver-trauen der Bevölkerung in die Rechtsordnung betrifft. Diese schon seit Jahren anhaltende Entwicklung zeigt, dass die Herausforderungen, vor denen aber nicht nur die Polizei steht, komplexer und anspruchsvoller werden", erläutert Ingo Brickwedde. "Die Gründe für diese Zunahme der Gewalt gegen Einsatzkräfte können vielfältig sein, darunter gesellschaftliche Spannungen, eine zunehmende Polarisierung in der Öffentlichkeit und eine allgemeine Abnahme des Respekts vor Autorität. Die Einflussnahme von Alkohol oder anderen berauschenden Mitteln ist dabei nur ein begleitender, wenn auch sicherlich gewalt-fördernder Faktor. Entscheidend ist aber, dass wir als Gesellschaft zusammenarbeiten und ein Umfeld schaffen, in dem nicht nur Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte ihre Aufgaben sicher und ohne Angst vor Gewalt ausüben können. Nur so können wir die öffentliche Sicherheit und das Vertrauen in die Rechtsstaatlichkeit aufrechterhalten", betont Ingo Brickwedde.

Rückläufige Taschendiebstähle und weniger Einbrüche

Die einfachen und schweren Diebstähle sind zusammen um 55 Taten von 1.400 in 2023 auf 1.455 in 2024 (+3,93%) gestiegen. Insgesamt konnten 41,79% aller Diebstahlsdelikte aufgeklärt werden.

Eine leichte Abnahme der Straftaten ist 2024 bei den Wohnungseinbruchdiebstählen festzustellen. Die Zahl der Einbrüche ist von 55 im Jahr 2023 auf 51 Taten im Jahr 2024 gesunken. Das entspricht einer Abnahme von 7,27% und liegt weiterhin unter dem Durchschnitt der letzten Jahre.

Die Tageswohnungseinbrüche sind um 2 Taten (-16,67%) gesunken, von 12 Taten in 2023 auf 10 Taten in 2024. Hierbei handelt es sich um den zweitniedrigsten Wert der letzten 10 Jahre.

Die Ladendiebstähle insgesamt sind um 1 Tat (+0,35%) von 284 Taten in 2023 auf 285 in 2024 gestiegen.

Die Taschendiebstähle sind entgegen dem letztjährigem Trend wieder rückläufig (-35,59%), von 59 Taten in 2023 auf 38 Taten in 2024.

Die Anzahl der Hausfriedensbrüche stieg um 7 Taten (+3,87%), von 181 Taten in 2023 auf 188 Taten in 2024.

Die Betäubungsmittelkriminalität ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr um über die Hälfte gesunken. Die Zahl der Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz ist von 247 Fällen im Jahr 2023 auf 120 Fälle im Jahr 2024 gesunken. Das entspricht einem Rückgang von 51,42%. Grund dafür dürfte die in 2024 mit dem neuen Konsumcannabisgesetz (KCanG) erfolgte Teillegalisierung des Rauschmittels Cannabis.

"In 2024 haben wir in unserem Zuständigkeitsbereich konzentrierte Ermittlungsaktionen gegen ausländische Diebesbanden durchgeführt. Diese Aktionen wurden durch eine gezielte Presse- und Präventionsarbeit vom Polizeikommissariat Norden begleitet. Es ist uns gelungen, viele Diebstähle von Geldbörsen aus Taschen, insbesondere von älteren Menschen, zu reduzieren", sagt Michael Pape.

Weniger Vermögens- und Fälschungsdelikte

Die Anzahl der Straftaten im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist im Vergleich zum Vorjahr um 30 Fälle auf insgesamt 665 Taten (+4,72%) gestiegen. Die Aufklärungsquote betrug 77,74%. Einen großen Teil dieser Straftaten nehmen weiterhin der klassische Waren- und Warenkredit-betrug im Internet ein, von 180 Taten in 2023 um 25 Taten auf 205 (+13,89%).

"Wie in den Vorjahren bleibt das Internet der größte Tatort im Bereich der Betrugskriminalität. Die sich rasch fortentwickelnde Künstliche Intelligenz müssen wir im Blick behalten, weil sie zunehmend von Kriminellen für ihre Aktivitäten genutzt wird, z.B. um Stimmen am Telefon zu imitieren", sagt Michael Pape.

Rückläufige Zahlen bei Diebstählen, Beleidigungen, Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und Bedrohungen im Bereich der Kinder- und Jugendkriminalität

Im Bereich der Kinder- und Jugendkriminalität kam es im Jahr 2024 zu 389 Straftaten. 2023 waren es noch 541. Das entspricht einem erfreulichen Rückgang um 28,10%.

   Die Entwicklung nach Rückgang:
   - -15,71%    - Diebstähle: -22 Taten, von 140 Taten in 2023 auf 
     118 Taten in 2024
   - -22,58%    - Beleidigungen: -7 Taten, von 31 Taten in 2023 auf 
     24 Taten in 2024
   - -29,29%    - Körperverletzungen: -29 Taten, von 99 Taten in 2023
     auf 70 Taten in 2024
   - -41,38%    - Sachbeschädigungen: -24 Taten, von 58 Taten in 2023
     auf 34 Taten in 2024
   - -42,86%    - Bedrohungen: -15 Taten, von 35 Taten in 2023 auf 20
     Taten in 2024
   - -85,71%    - Widerstände und tätlichen Angriffe gegen 
     Vollstreckungsbeamte und gleichstehende Personen sowie weitere 
     Straftaten gegen die öffentliche Ordnung (u.a. 
     Hausfriedensbruch): -36 Taten, von 42 Taten in 2023 auf 6 Taten 
     in 2024

Die Drogendelikte von Kindern und Jugendlichen fielen deutlich, von 45 Fälle in 2023 auf 9 Fälle in 2024 (-80,00%).

"Ich freue mich, dass sich die in 2023 gezeigte Tendenz zunehmender Gewaltbereitschaft unserer Kinder und Jugendlichen eine Wendung genommen hat. Die Jugendkriminalität ist in 2024 sichtbar zurückgegangen.", sagt Michael Pape.

Fazit zur PKS 2024

"Während die sinkenden Fallzahlen und die hohe Aufklärungsquote in vielen Bereichen positive, erfreuliche Entwicklungen darstellen, sind die Zunahme der häuslichen Gewalt sowie der Gewalt gegen Einsatzkräfte alarmierende Trends, die nicht ignoriert werden dürfen", stellt Polizeioberrat Ingo Brickwedde heraus.

"Sinkende Fallzahlen und hohe Aufklärungsquoten bedingen auch nicht zwangsläufig eine entsprechende Steigerung des Sicherheitsgefühls in der Gesellschaft. Während das objektive Sicherheitsgefühl auf messbare Parameter wie Fallzahlen, Aufklärungsquoten und Sichtbarkeit von Polizei in der Öffentlichkeit basiert, wird das subjektive Sicherheitsgefühl stark von persönlichen Erfahrungen, Wahrnehmungen und dem sozialen Umfeld beeinflusst.", führt Ingo Brickwedde aus.

"Es ist daher unerlässlich, die Anstrengungen im Bereich der Präventions- und Interventionsmaßnahmen nicht nur fortzuführen, sondern weiter auszubauen, um ein Gefühl von Sicherheit zu schaffen, dass das Vertrauen in die Gesellschaft und ihre Institutionen stärkt", betont Ingo Brickwedde.

"Der enge und vertrauensvolle Schulterschluss mit den vielen, unterschiedlichen Netzwerkpartnern über die Grenzen des Altkreises Norden hinaus wird dabei eine wichtige und zuverlässige Grundlage sein", ergänzt Ingo Brickwedde abschließend.

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Aurich/Wittmund
Pressestelle
Telefon: 04941/606-114
E-Mail: pressestelle@pi-aur.polizei.niedersachsen.de
http://www.pi-aur.polizei-nds.de

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