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Polizeiinspektion Leer/Emden

POL-LER: ++ Kriminalstatistik der Polizeiinspektion Leer/Emden 2018: Zahl der Straftaten auf Tiefststand - Aufklärungsquote weiterhin auf hohem Niveau ++

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PI Leer/Emden (ots)

Leer - Nachdem in den vergangenen Tagen das niedersächsische Innenministerium und die Polizeidirektion Osnabrück die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das vergangene Jahr 2018 bekannt gegeben haben, schließt sich die Polizeiinspektion Leer/Emden an. Im Jahr 2018 wurden im Landkreis Leer und in der Stadt Emden insgesamt 12.526 Straftaten registriert. Damit wurde der Trend an sinkenden Fallzahlen fortgesetzt, der einen neuen Tiefststand bedeutet. Im Vergleich zum Vorjahr (12.982) ist bei den registrierten Straftaten ein Rückgang um 3,51 % zu verzeichnen. Nahezu gleichbleibend hoch ist die Aufklärungsquote der Straftaten mit 62,00 % (2017: 64,19 %). Damit konnten mehr als 6 von 10 Straftaten aufgeklärt werden. Zu dieser Entwicklung äußert sich Polizeidirektor Lind, Leiter der Polizeiinspektion Leer/Emden: "Statistisch gesehen sind die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Leer und in der Stadt Emden im vergangenen Jahr so wenig von Kriminalität betroffen gewesen wie jemals zuvor. Die Menschen in unserer Region können sich sicher fühlen. Von den registrierten Straftaten konnten mehr als 6 von 10 aufgeklärt werden. Dies stellt eine positive Bilanz dar, zu deren Erreichen auf der einen Seite die polizeiliche Ermittlungsarbeit ihren Beitrag geleistet hat. Auf der anderen Seite hat die Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger sicherlich einen wesentlichen Anteil an der Aufklärungsquote. Denn ein einziger Hinweis aus der Bevölkerung kann der entscheidende zur Aufklärung einer Straftat sein. Die Zahlen zeigen mir, dass die Bürgerinnen und Bürger der Polizei vertrauen. Das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die polizeiliche Arbeit und Kompetenz ist unsere Währung." Die Kriminalitätsbelastung in der Region ist 2018 weiter gesunken. Als Maß für die Kriminalitätsbelastung gilt die sogenannte Häufigkeitszahl (Hz). Hierunter versteht man die Anzahl der registrierten Straftaten je 100.000 Einwohner. Im vergangenen Jahr lag die Häufigkeitszahl für den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Leer/Emden, in dem rund 220.000 Einwohner leben, bei 5.705. Dies bedeutet eine Abnahme der Kriminalitätsbelastung im Vergleich zum Vorjahr (5.948) um 4,09 %. Die Kriminalitätsbelastung, also die Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden, liegt damit in der Region unter dem Landesschnitt (Hz= 6.361).

Kernaussagen der PKS 2018

   1. Niedrigster Straftatenstand seit Bestehen der polizeilichen 
      Kriminalstatistik
   2. Aufklärungsquote weiterhin auf hohem Niveau
   3. Abnahme der Kriminalitätsbelastung in der Region. 
      Häufigkeitszahl sinkt auf 5.705 (-4,1 %) und liegt unter dem 
      Landesdurchschnitt
   4. Rückgang der Rohheitsdelikte auf unter 2000 Fälle
   5. Rückgang der Wohnungseinbrüche um 35,3 %. Halbierung der 
      Fallzahlen zu 2016
   6. Anstieg bei den Sexualdelikten um 54 Fälle
   7. Rund ein Drittel der gesamten Betrugsdelikte finden im Internet
      statt
   8. Anzahl der tatverdächtigen Flüchtlinge machen 1,85 % von der 
      Gesamtanzahl der Tatverdächtigen aus
   9. Abnahme der Tatverdächtigenzahl bei Minderjährigen und 
      Heranwachsenden um 12,83 %

Einbruchskriminalität

Der Rückgang der Fallzahlen im Bereich der Eigentumskriminalität setzte sich im vergangenen Jahr fort. Wurden 2017 insgesamt 763 Einbrüche in Wohnungen und Gewerbebetriebe (Gaststätten, Büros, Firmen etc.) registriert, waren es 2018 564. Dies entspricht einem Rückgang von 26,10 %. 2018 kam es zu 233 Wohnungseinbrüchen und damit um 127 Taten weniger als im Vorjahr - ein Rückgang also um 35,30 %. Vergleicht man die Zahl der Wohnungseinbrüche mit 2016, so haben diese sich halbiert (2016: 466). Die Aufklärungsquote beim Wohnungseinbruch lag 2018 bei 30,90 %. Damit konnte jede dritte Tat in dieser Deliktsgruppe aufgeklärt werden. Inspektionsleiter Johannes Lind hierzu: "Die intensive Bekämpfung der Einbruchskriminalität, insbesondere die der Wohnungseinbruchskriminalität, habe ich zu einem der Schwerpunktthemen meiner Polizeiinspektion erklärt. Die Entwicklung der Zahlen hat verdeutlicht, dass sich unsere Anstrengungen durch Bildung von Sondereinheiten und Personalkonzentration auf diesem Gebiet ausgezahlt haben. Unsere Erfahrungen haben uns gezeigt, dass es sich bei den Einbrechern größtenteils um örtliche Täter handelt, die der Betäubungsmittelszene zuzuschreiben sind, sodass die Taten oftmals zum Zwecke der Beschaffungskriminalität begangen werden. Besonders bedeutsam finde ich in diesem Zusammenhang, dass etwa 44 % der Taten Einbruchsversuche ausmachen, das heißt der Täter ist bei der Tatausführung gescheitert. Ein Grund hierfür mag unter anderem in der Investition der Bürgerinnen und Bürger in den Einbruchschutz liegen. In meiner Inspektion berät Svenia Temmen als Beauftragte für Kriminalprävention die Bürgerinnen und Bürger kostenlos rund um das Thema Einbruchschutz."

Rohheitsdelikte

Die Zahl der sogenannten Rohheitsdelikte (u.a. Körperverletzung, Raub, Nötigung, Bedrohung, Stalking) ist 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 188 Fälle bzw. 8,80 % auf 1956 Fälle gesunken. Mit einer Aufklärungsquote von 90,50 % konnten 9 von 10 Fälle geklärt werden. Die Körperverletzungen bilden mit 72,10 % den größten Anteil in dieser Deliktsgruppe ab.

Gewalt gegen Polizeibeamte

Im Jahr 2018 kam es in 55 Fällen zu Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamte. Dies entspricht einer Abnahme von 15 Fällen im Vergleich zum Vorjahr. Zu den Delikten, die Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamte begründen, zählen der Widerstand mit körperlicher Gewalt, Körperverletzung, Nötigung und Bedrohung. Die Täter standen in 39 von 55 Fällen unter Alkohol- oder Drogeneinfluss. "Ich betrachte diese Entwicklung zwiegespalten. Zum einen bin ich froh über die Abnahme der Widerstandshandlungen, andererseits macht mich der Angriff auf meine Kolleginnen und Kollegen, die tagtäglich den Bürgerinnen und Bürgern helfen, zornig. Unsere schärfste Waffe ist das gesprochene Wort. Alle Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte sind in ihrer Kommunikation in Konfliktsituationen entsprechend geschult. Die Ausübung von Gewalt der Täter zeigt die Respektlosigkeit gegenüber der Polizei. Wie auch in den Jahren zuvor werden wir die Angriffe auf Rettungskräfte und Polizei konsequent verfolgen", so der Inspektionsleiter.

Sexualdelikte

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 197 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung erfasst. Dies ist ein Anstieg von 54 Fällen im Vergleich zum Vorjahr. Unter dem Begriff der sexuellen Selbstbestimmung zählen u.a. Taten, wie die Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, exhibitionistische Handlungen, Kinderpornographie und die sexuelle Belästigung. Bei der sexuellen Belästigung handelt es sich um einen Straftatbestand, welcher erst seit Ende 2016 durch den Bundestag verabschiedet wurde. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Aufklärungsquote um knapp 3 % auf 81,73 % gestiegen. Thomas Memering sagt hierzu: "Wir haben insgesamt in den verschiedenen Deliktsfeldern, wie zum Beispiel der sexuellen Belästigung oder dem Exhibitionismus, einen gleichmäßigen Zuwachs an Straftaten festgestellt. Aufgrund der Ausweitung der Digitalisierung können leicht Daten mit pornographischen Inhalten verschickt und somit vielen Menschen zugänglich gemacht werden. Weiterhin führt die gesamtgesellschaftliche Diskussion über Straftaten, die sich zum Beispiel in der Kölner Silvesternacht von 2015 auf 2016 oder innerhalb der Kirche ereignet haben, zu einem höheren Anzeigeverhalten der betroffenen Opfer."

Tatmittel Internet

Im Jahr 2018 wurden insgesamt 718 Straftaten registriert, bei denen das Medium Internet eine Rolle spielt, wie zum Beispiel der Warenbetrug auf Plattformen, wie der Online-Marktplatz Ebay. Die Aufklärungsquote ist mit 81,06 % hoch. Von den Gesamtstraftaten, die das Internet betreffen, macht das Deliktsfeld Betrug den größten Anteil mit rund 72 % aus. Die Bedrohung und Beleidigung hingegen machen nur 8 % von den Gesamtstraftaten dieser Fälle aus. Thomas Memering freut sich über die hohe Aufklärungsquote: "Das Internet ist kein rechtsfreier Raum und darf daher nicht außer Acht gelassen werden. Ich bin froh, dass wir mit unserem professionellen Team Cybercrime, welches im Oktober 2016 in der Polizeiinspektion Leer/Emden eingerichtet wurde, so gute Ermittlungsarbeit leisten können. Auch die Etablierung eines IT-Ermittlers zeigt sich als toller Erfolg, da er mit seinem speziellen Fachwissen das Team sehr gut unterstützt und berät."

Kinder-und Jugendkriminalität

In 744 Fällen wurden im Jahr 2017 Kinder und Jugendliche als Tatverdächtige ermittelt. 2018 konnte ein Rückgang von 11,56 % verzeichnet werden. Dies entspricht einem Rückgang von der Anzahl der ermittelten tatverdächtigen Kinder und Jugendliche um 86.

Flüchtlinge

Im Jahr 2018 wurden insgesamt 112 Straftaten registriert, die durch Flüchtlinge begangen wurden. Das macht 1,85 % von der Gesamtanzahl der Tatverdächtigen aus. Bei den Flüchtlingen handelt es sich in der Polizeilichen Kriminalstatistik um asylsuchende Personen, ausreisepflichtige Personen mit dem Status einer Duldung, Kontingents- bzw. Bürgerkriegsflüchtlinge sowie Personen mit unerlaubtem Aufenthalt. Die Anzahl der tatverdächtigen Flüchtlinge ist von 261 auf 112 gesunken.

Fazit

Abschließend sagt Inspektionsleiter Johannes Lind: "Die Reduzierung der Gesamtstraftaten und die gute Aufklärungsquote freuen uns sehr. Dieses gute Ergebnis ist auf die Gesamtleistung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizeiinspektion Leer/Emden zurückzuführen. Ich möchte mich an dieser Stelle für die verantwortungsvolle und engagierte Arbeit meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für die gute Zusammenarbeit mit den Behörden und Institutionen bedanken."

Hinweis:

In der Anlage finden Sie die Daten der Kriminalitätsentwicklung in den Kommunen im Zuständigkeitsgebiet der Polizeiinspektion Leer/Emden.

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Leer/Emden
Heike Rogner
Telefon: 0491/97690-104
E-Mail: heike.rogner@polizei.niedersachsen.de
http://www.pi-ler.polizei-nds.de

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