POL-HRO: Carfriday im PP Rostock: Wenn der Kick für den Augenblick ein Menschenleben kostet
Rostock (ots)
Die Landespolizei M-V beteiligte sich am Karfreitag sowie in der Nacht zu Samstag erstmalig an der bundesweiten Verkehrsüberwachungsaktion "Carfriday". Am traditionellen Saisonstart für Auto-, Tuning- und Rennsportbegeisterte standen bei den präsidiumsweiten Schwerpunktkontrollen, welche unter dem Motto "Rot für Raser, Poser und illegales Tuning" standen, Veränderungen an Autos und Motorrädern, Geschwindigkeitsverstöße und sogenanntes Posing im Fokus der Polizei. Raser, Poser und Tuner nutzten in der Vergangenheit immer wieder den gesetzlichen Karfreitag-Feiertag, um mit z. T. illegal umgebauten Autos Rennen zu fahren und sich entsprechend in Szene zu setzen. Die illegale Raserszene ist vor allem durch ihr rücksichtloses und gefährliches Verhalten in den letzten Jahren auch immer mehr in den Fokus der Polizei in MV gerückt. Vor allem verbotene Kraftfahrzeug- und Beschleunigungsrennen haben bereits zu mehreren Schwerverletzten und Toten geführt. Die Zahl der festgestellten verbotenen Kraftfahrzeugrennen steigt seit Jahren auch in MV stetig an. Während im Jahr 2018 insgesamt nur neun Strafanzeigen polizeilich aufgenommen wurden, waren es im Jahr 2021 bereits 65. Im vergangenen Jahr wurden 103 verbotene Kraftfahrzeugrennen polizeilich bekannt. Beispielhaft für das Phänomen sei der folgenschwere Unfall auf dem Gelände der Galopprennbahn Bad Doberan genannt, bei dem vier Personen schwer verletzt wurden und eine Person starb. Der Fahrer des Auto steht im Verdacht, durch sog. Posing den Unfall verursacht zu haben. Solche oder ähnliche Unfälle ereigneten sich heute zum Glück nicht. Die erfreuliche Bilanz: Zahlreiche Streifenteams, die im Polizeipräsidium Rostock unterwegs waren, konnten keine Poser- oder Tuner-Treffpunkte ausmachen. Gleichwohl wurden zahlenreiche allgemeine Verkehrsverstöße geahndet. Meist waren es Verstöße wegen überhöhter Geschwindigkeit. Insgesamt erhoben die Einsatzkräfte 80 Ordnungswidrigkeiten- und sieben Strafanzeigen sowie zahlreiche Mängelberichte. Die meisten Autofahrer, welche bei den Geschwindigkeitskontrollen gemessen wurden, waren jedoch regelkonform unterwegs. Besonders negativ fiel ein Fahrzeugführer auf der A 24 auf. Der 60-jährige Fahrer eines PKW Mercedes aus Berlin widersetzte sich erst den Anhaltesignalen der Polizei. Später wurde bei ihm festgestellt, dass er Alkohol konsumiert hatte. Die Polizei berichtete bereits am Tage über den Vorfall. Drei weitere Fahrzeugführer werden zudem bald auf ihre Führerscheine verzichten müssen, weil sie deutlich zu schnell unterwegs waren. Ein Betroffener war in Schwerin mit 108 km/h bei erlaubten 70 km/h unterwegs. Ihn erwarten nun neben einem Monat Fahrverbot ein Bußgeld in Höhe von 260 EUR und zwei Punkte in Flensburg.
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