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Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern

LKA-MV: Signifikanter Anstieg von Anlagebetrugsfällen in Mecklenburg-Vorpommern - Schützen Sie sich vor finanziellen Verlusten

Rampe (ots)

Nach 353 Fällen in 2023 sind der Landespolizei MV nach aktuellem Stand für das Jahr 2024 bereits mehr als 550 Fälle i. Z. m. Geldanlagen im Internet bzw. Cybertrading-Betrug bekannt geworden. Immer häufiger locken unseriöse Online-Plattformen und Internetseiten mit vermeintlich lukrativen Anlagemöglichkeiten. Doch statt hoher Gewinne droht Anlegern der Totalverlust ihres Geldes. In 2024 ist in Mecklenburg-Vorpommern hierdurch bereits ein Gesamtschaden von mehr als 12,5 Mio. EUR zu verzeichnen.

So gehen die Täter vor:

Hinter der betrügerischen Masche steht ein international und hochgradig professionell agierendes kriminelles Netzwerk. Die beworbenen Finanzanlagen, wie z. B. Kryptowährungen, Aktien, Devisen, aber auch festverzinsliche Anlagen, sind tatsächlich nicht existent. Die Plattformen oder Internetseiten des vermeintlichen Finanzunternehmens erwecken häufig einen professionellen und seriösen Anschein.

Die Vorgehensweisen der Betrüger sind vielfältig, zeigen sich jedoch häufig wie folgt:

Über Werbeanzeigen oder KI-generierte Werbevideos in sozialen Netzwerken, Suchmaschinen sowie durch direkte Kontaktaufnahmen per E-Mail oder in Messenger-Diensten ködern Betrüger ihre Opfer mit gewinnversprechenden Investitionsmöglichkeiten und garantieren große Renditen. Betrüger präsentieren sich oftmals als Finanzexperten oder nutzen gefälschte Promi-Empfehlungen, um Vertrauen zu gewinnen. Die potenziellen Opfer werden dazu gebracht, Geld auf zumeist ausländische Plattformen einzuzahlen. Ziemlich schnell werden z. B. über professionell wirkende Plattformen/Internetseiten oder durch vermeintliche Broker selbst große Profite vorgetäuscht. Zum Teil werden kleine Auszahlungen mit dem Ziel getätigt, weitere größere Investitionen zu fördern. Spätestens wenn Betroffene ihr Kapital zurückfordern, bricht der Kontakt ab. Unter Umständen sind die Online-Plattformen/Internetseiten nicht mehr aufrufbar. Andere Exit-Strategien der Betrüger bestehen darin, dass Auszahlungen zunächst an Bedingungen, wie Steuervorauszahlungen oder Gebühren geknüpft sind, wodurch ein weiterer finanzieller Schaden entsteht.

Neben den genannten Vorgehensweisen sind beispielhaft folgende Modi Operandi zu beobachten:

   -	Im Rahmen der Kontaktanbahnung wird über einen längeren Zeitraum
in sozialen Netzwerken eine persönliche, teils freundschaftliche, 
Beziehung aufgebaut, bevor der Fokus auf Investitionen und 
Finanzanlagen gelenkt wird. Die Betrüger suggerieren, dass durch die 
Investitionen, aufgrund ihrer Erfahrungen, Gewinne leicht zu 
realisieren sind und bieten Ihre Unterstützung bei der Anmeldung auf 
der Plattform bis hin zum Zahlungsvorgang an.
   -	Kontaktaufnahme durch angebliche Broker mit dem Hinweis auf 
bereits bestehende hohe Gewinne bzw. Guthaben (Aktien, 
Kryptowährungen, etc.), die zum Beispiel aus vermeintlich vergessenen
oder bereits abgeschriebenen Investitionen resultieren. Gegen die 
Zahlung von Gebühren oder die Vorauszahlung von Steuern werden diese 
vergessenen Gewinne/Guthaben angeblich zur Auszahlung gebracht.
   -	Nach bereits erfolgtem Betrug kommt es zur Kontaktaufnahme durch
angebliche Dienstleister, wie Anwaltskanzleien, um gegen hohe 
Gebühren (z. B. 5.000 EUR) das Geld/Vermögen wiederzubeschaffen.

So können Sie sich schützen:

1. Seien Sie misstrauisch bei unrealistischen Renditeversprechen:

Wenn eine Anlage hohe Gewinne (in kurzer Zeit) ohne Risiko garantiert, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Betrug.

2. Prüfen Sie die Seriosität der Plattform/Webseite anhand eigener Internetrecherchen:

Überprüfen Sie, ob der vermeintliche Anbieter dieser Finanzdienstleistungen von einer offiziellen Finanzaufsicht (z. B. der BaFin in Deutschland) reguliert ist bzw. über eine entsprechende Erlaubnis verfügt. Beachten Sie Warnmeldungen der BaFin zu Handelsplattformen, Anbietern oder Finanzunternehmen. Sehen Sie die öffentlich einsehbare Unternehmensdatenbank der BaFin ein, ob der Anbieter über eine gültige Lizenz verfügt. Suchen Sie online nach weiteren Erfahrungsberichten/Warnmeldungen zur gegenständlichen Plattform/Webseite oder dem Finanzunternehmen (Verbraucherzentrale, Polizei, Foren, Rechtsanwalts-Kanzleien etc.). Achtung: Das Fehlen von Warnmeldungen garantiert nicht zwangsläufig die Seriosität des Unternehmens! Prüfen Sie das Vorhandensein oder die Plausibilität des Impressums im Internetauftritt. Wo befindet sich der Geschäftssitz der Firma? Ist die Betreiberfirma angegeben und wie oft wechselt sie? Sind Kontaktmöglichkeiten, z. B. per E-Mail oder Telefon sowie nachvollziehbare AGB enthalten?

3. Seien Sie vorsichtig bei folgenden Empfängerkonten:

Unbekannte ausländische und/oder ständig wechselnde Konten und auch Privatkonten sind ein Warnsignal.

4. Tätigen Sie keine übereilten Investitionen:

Bleiben Sie standhaft und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Betrüger drängen oft auf schnelle Entscheidungen, um kritische Nachfragen zu vermeiden. Bei wiederholt unaufgeforderten Anrufen angeblicher Broker, permanent wechselnden Brokern und teils penetrantem Drängen, bis hin zu Beleidigungen, ist dringend Vorsicht geboten.

5. Seien Sie vorsichtig bei unseriöser Kontaktaufnahme:

Unaufgeforderte Kontaktaufnahmen durch Finanzunternehmen/Investmentberater, z. B. durch Anrufe oder über Messenger-Dienste sind nicht nur unseriös, sondern auch verboten.

6. Erlauben Sie niemals Fernzugriff auf den eigenen Computer:

Unter dem Vorwand der Unterstützung bei der Anmeldung auf vermeintlichen Plattformen, der Realisierung von Transaktionen oder beim Trading nutzen Betrüger oftmals Software, wie AnyDesk oder TeamViewer, um sich Zugang zu ihren Daten, z. B. zur Manipulation Ihres Bankkontos, zu verschaffen.

7. Seien Sie vorsichtig bei gefälschten Promi-Werbungen:

Kriminelle nutzen oft das Bild bzw. KI-generierte Videos bekannter Persönlichkeiten, um Vertrauen zu erwecken, in der Regel ohne deren Wissen bzw. Zustimmung. Ferner sind diese Promi-Werbungen auffällig positiv formuliert.

8. Tätigen Sie niemals Investitionen, wenn Zweifel bestehen:

Sind Bedenken nicht zweifelsfrei ausgeräumt, sollte keine Investition getätigt werden. Haben Sie das Gefühl, bereits betrogen worden zu sein, stoppen Sie sofort weitere Zahlungen.

Was tun im Betrugsfall?

Wer glaubt, Opfer eines Cybertrading-Betrugs geworden zu sein, sollte schnellstmöglich seine Hausbank kontaktieren, um ggf. Transaktionen zu stoppen oder mögliche Rückbuchungen prüfen zu lassen. Zudem sollten Sie Anzeige bei der Polizei erstatten. Sammeln Sie alle Beweise, darunter E-Mails, Chatverläufe, Zahlungsnachweise, Telefonnummern, genutzte Plattformen und Webseiten (idealerweise mit Screenshots). Vermeiden Sie jeglichen weiteren Kontakt zu den Betrügern, da dieser zu weiterem Schaden führen kann. Melden Sie den Sachverhalt der BaFin.

Rückfragen bitte an:

Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern
Nancy Schönenberg
Telefon: 03866/64-8702
E-Mail: presse@lka-mv.de
http://www.polizei.mvnet.de

Original-Content von: Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern, übermittelt durch news aktuell

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