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Polizeiinspektion Ludwigslust

POL-LWL: Polizeiliche Kriminalstatistik: Erneut rückläufiges Gesamtstraftatenaufkommen

Ludwigslust-Parchim (ots)

Das Straftatenaufkommen im Landkreis Ludwigslust- Parchim ist im vergangenen Jahr erneut gesunken. Wurden 2020 insgesamt 11.222 Delikte angezeigt und bearbeitet, waren es im Gesamtverlauf des Jahres 2021 insgesamt 10.875 bearbeitete Strafanzeigen. Das entspricht einem Rückgang von über 3 Prozent. Die Kriminalitätsbelastung im vergangenen Jahr betrug 5.133 Straftaten pro 100.000 Einwohner (M-V gesamt: 6.485). Damit ist der Landkreis Ludwigslust- Parchim, gemessen an der Kriminalitätsbelastung, nach wie vor der zweitsicherste Landkreis in Mecklenburg-Vorpommern. Die Aufklärungsquote im Zuständigkeitsbereich sank leicht und betrug im vergangenen Jahr 61,7 Prozent (2020= 62,6 Prozent). "Der erneute Rückgang von Straftaten ist zu einem Teil auf die pandemiebedingten Einschränkungen zurückzuführen, wodurch sich weniger Tatgelegenheiten bzw. Tatmöglichkeiten ergeben haben.", resümiert der Leiter der Polizeiinspektion Ludwigslust, Polizeidirektor Ingo Renk. Bereits im ersten Pandemiejahr 2020 sank die Kriminalität im Landkreis um ca. 8 Prozent.

Straßenkriminalität nach starkem Rückgang nun geringfügig gestiegen

Nachdem im Jahr 2020 bei der Straßenkriminalität ein Rückgang um 24 Prozent zu verzeichnen waren, stiegen im vergangenen Jahr die Fallzahlen in diesem Deliktsbereich leicht an. So wurden im vergangenen Jahr 1.319 Delikte der Straßenkriminalität bearbeitet. Im Jahr zuvor waren es 1.294. Die Aufklärungsquote betrug 25,5 Prozent (2020= 25,3%). Unter anderem wurden im Berichtszeitraum 42 Autos gestohlen. Im Jahr zuvor sind 33 Autodiebstähle kriminalpolizeilich bearbeitet worden. Die Aufklärungsquote betrug im letzten Jahr 47,6 Prozent. Rückläufig hingegen gestaltete sich das Straftatenaufkommen bei den PKW- Einbrüchen (2021= 319, 2020= 335 bearbeitete Fälle). Leicht gesunken ist auch die Anzahl der gestohlenen Fahrräder. (2021= 177, 2020= 184). Darunter 19 Elektrofahrräder, die im vergangenen Jahr als gestohlen gemeldet wurden. Besonders häufig hat die Polizei gefährliche und schwere Körperverletzungsdelikte auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen aufklären können. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich der Straßenkriminalität lag bei 82,8 Prozent.

Eigentumsdelikte erneut rückläufig

Ermittlungsschwerpunkte bildeten im vergangenen Jahr auch die 2.318 bearbeiteten Eigentumsdelikte. Allerdings zeigt sich seit Jahren ein deutlicher und kontinuierlicher Rückgang in diesem Deliktsbereich. Im Jahr 2020 wurden durch die Polizei hierzu 2.449 Fälle erfasst. Im Jahr 2016 waren es noch 3.805 registrierte Eigentumsdelikte.

Weniger Wohnungseinbrüche

Tendenziell weiterhin rückläufig stellt sich die Entwicklung der Wohnungseinbrüche im Landkreis dar, die einen Schwerpunkt der polizeilichen Ermittlungsarbeit bilden. Wurden im Jahr 2015 insgesamt noch 226 Wohnungseinbrüche kriminalpolizeilich bearbeitet, so waren es im vergangenen Jahr 100 Delikte. "Damit sind die Wohnungseinbrüche seit 2015 um etwa 55 Prozent zurückgegangen.", so Ingo Renk. Örtliche Schwerpunkte im letzten Jahr waren die Stadt Parchim (18) sowie die Regionen Sternberg (15) und Crivitz (15).

Vorsicht vor Taschendieben

Meist sorgloser Umgang mit Handtaschen und Portmonees in Geschäften hat im vergangenen Jahr zu 136 Taschendiebstählen geführt. Oft wurden Handtaschen in Einkaufswagen abgelegt oder dort angehängt. Taschendiebe griffen dann in unbeobachteten Momenten meist unentdeckt zu. Die Diebstähle wurden oftmals erst später an der Kasse beim Bezahlvorgang bemerkt. Zum Schutz vor solchen Straftaten rät die Polizei, Handtaschen prinzipiell vor dem Körper, sprich im Sichtbereich zu tragen. Portmonees und Smartphones sollten immer in den Innentaschen der Oberbekleidung mitgeführt werden.

Gewaltstraftaten: weniger Körperverletzungen und Rückgang der Fallzahlen bei den Raubstraftaten und häuslicher Gewalt

Mit 1.063 bearbeiteten Körperverletzungsdelikten im vergangenen Jahr hat die Polizei erneut einen Rückgang in diesem Deliktsbereich registrieren können. Im Jahr zuvor waren es 1.204 Delikte. 2019 registrierte die Polizei noch 1.270 Fälle. Die Aufklärungsquote lag im vergangenen Jahr bei 91,5 Prozent Auch die Anzahl der bearbeiteten Raubstraftaten hat sich von 46 auf 25 im vergangenen Jahr deutlich verringert. Die Aufklärungsquote betrug im vergangenen Jahr 80 Prozent. Einen Anstieg der Fallzahlen im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt wie im Jahr 2020, verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr nicht. Im Gegenteil: Wurden 2020 insgesamt 326 Fälle bearbeitet, so waren es im vergangenen Jahr 261. Vielfach wurde den betroffenen Opfern nach den Vorfällen Hilfe angeboten und die zuständigen Interventionsstellen informiert. Gegen die Tatverdächtigen ist in vielen Fällen eine sogenannte Wegweisung ausgesprochen und verfügt worden.

Vermögens- und Fälschungsdelikte weiterhin auf hohem Niveau - Polizei warnt vor Trickbetrügern am Telefon

Betrügereien, Veruntreuungen, Unterschlagungen und Urkundenfälschungen machen weiterhin einen erheblichen Anteil in der Kriminalitätsbelastung aus. Im letzten Jahr ermittelte die Kriminalpolizei hierzu in insgesamt 2.338 Fällen (2020= 2.288). Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsspektrum lag im vergangenen Jahr bei über 53 Prozent. Insbesondere Betrugsstraftaten via Internet (häufig im Onlinehandel) und Telefon sowie die missbräuchliche Benutzung von Geld- und Kreditkarten trugen zu dieser Entwicklung bei. Zunehmend wurden ältere Menschen Opfer von Telefonbetrügern. 304 Fälle von Enkeltrick- und Gewinnspielbetrügereien, falschen Polizisten am Telefon oder neuerdings auch Schockanrufe sind der Polizeiinspektion Ludwigslust im vergangenen Jahr gemeldet worden (2020= 290 Fälle, 2019= 245). Zudem ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Zwar blieben diese Taten meist im Versuch stecken, jedoch kam es in 18 Fällen zu Geldübergaben bzw. zur Überweisungen von Bargeld an die Täter. Dabei ist ein Gesamtschaden in Höhe von rund 118.000 Euro entstanden. Fast gleichbleibende Zahlen zeichneten sich beim sogenannten Tankbetrug ab. Wurden 2020 insgesamt 222 Taten angezeigt und bearbeitet, so waren es im vergangenen Jahr 229. Etwa jede zweite Tat kann durch die Polizei im Nachgang aufgeklärt werden. Mehr als die Hälfte dieser Taten wird im Bereich von Autobahntankstellen verübt. Demzufolge handelt es sich meist um durchreisende Tatverdächtige, die nicht im hiesigen Landkreis wohnhaft sind.

Zahlreiche Drogendelikte trotz nicht stattgefundener Großveranstaltungen aufgedeckt

Trotz pandemiebedingt abgesagter Großveranstaltungen, insbesondere Goa- Partys, hat die Polizei im vergangenen Jahr landkreisweit in 772 Rauschgiftdelikten ermittelt (2020= 782). Dabei handelt es sich um sogenannte Kontrolldelikte, die im Zuge polizeilicher Kontrollen bzw. Ermittlungen aufgedeckt und dann verfolgt werden. Die Aufklärungsquote lag mit 94 Prozent entsprechend hoch. In dieser Statistik sind auch Strafanzeigen wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz erfasst, die gegen Kraftfahrer nach Fahrten unter Drogeneinfluss erstattet wurden.

Mehr Angriffe gegen Polizeibeamte

Nach einem Rückgang der Widerstandsdelikte gegen Polizeibeamte im Jahr 2020, sind die Fallzahlen im vergangenen Jahr wieder gestiegen. Im Berichtszeitraum kam es im Landkreis zu 66 Widerstandshandlungen gegen Polizeibeamte, die als Straftaten bearbeitet wurden (2020= 57). Örtlicher Schwerpunkt war im vergangenen Jahr die Stadt Parchim mit 14 Delikten.

4.642 Tatverdächtige ermittelt

Gemessen an den sinkenden Fallzahlen, wurden im vergangenen Jahr entsprechend weniger Tatverdächtige ermittelt. Im Berichtszeitraum hat die Polizei insgesamt 4.642 Tatverdächtige (2020= 5.003) ermittelt, darunter 852 Nichtdeutsche (2020= 955). In Deliktsbereiche unterteilt, wurden bei Diebstählen im vergangenen Jahr gegen 676 (darunter 191 Nichtdeutsche), bei Körperverletzungen gegen 730 (darunter 168 Nichtdeutsche) und bei der Rauschgiftkriminalität gegen 511 (darunter 90 Nichtdeutsche) Beschuldigte Ermittlungen geführt.

Marginaler Anstieg in der Altersgruppe bis 21 Jahren

Der Anteil der ermittelten Tatverdächtigen in der Altersstruktur bis 21 Jahren hat sich im Berichtszeitraum um knapp einen Prozentpunkt erhöht und beträgt derzeit 18,3 Prozent (2020=17,4 Prozent, 2019=19,5 Prozent). Den größten Anteil bei den ermittelten Tatverdächtigen nimmt die Altersgruppe der Erwachsenen zwischen 30 und 40 Jahren mit 25,5 Prozent ein. Der Anteil der über 60-jährigen Tatverdächtigen betrug im Berichtszeitraum 10,6 Prozent.

Präventive Maßnahmen

Im Rahmen der eigenen Kriminalitätsprävention haben vornehmlich die Präventionsberater der Polizeiinspektion Ludwigslust trotz pandemiebedingter Einschränkungen im vergangenen Jahr 257 Veranstaltungen und Aktionen - meist im Umfeld von Kindertagesstätten und Schulen- mit mehr als 5.000 Teilnehmern durchgeführt. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer waren demzufolge Kinder und Jugendliche. Durch den Mitarbeiter der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle wurden 30 Vor-Ort-Beratungen zum Schutz vor Einbrüchen in Wohngebäuden und Gärten durchgeführt.

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