POL-HRO: Polizeiinspektion Rostock startet mit Beginn der Schwerpunktkontrollen "Zweiradfahrer" einen Test für Fahrräder als Einsatzmittel
Rostock (ots)
Polizisten treten in die Pedale - an dieses ungewohnte Bild könnten sich die Einwohner der Hanse- und Universitätsstadt Rostock ab heute gewöhnen. Das Stadtbild wird in einer Universitätsstadt wie Rostock durch zahlreiche Menschen geprägt, die sich mit dem Fahrrad fortbewegen. In Zeiten des Klimawandels ein umweltfreundliches Zeichen, dem sich auch die Polizei Rostock zukünftig anschließen möchte. Zudem sind besonders in der Rostocker Innenstadt die Wege für einen Fahrradfahrer oft leichter befahrbar als mit einem Polizeistreifenwagen. Um dafür valides Datenmaterial zu sammeln, startet die Polizeiinspektion Rostock nun mit einem Test: Insgesamt fünf verschiedene Fahrräder wurden heute durch die Firma Zweirad-Harder aus Bad Doberan in der Ulmenstraße 54 an ausgewählte Polizistinnen und Polizisten der Reviere Reutershagen, Lichtenhagen und Dierkow übergeben. Die eingesetzten Beamten sollen den kompletten September erproben, wie sich der mobile Einsatz mit Fahrrädern insbesondere auf die Verkehrssicherheit in Rostock auswirkt und welche Vorteile das Radeln für die Einsatzbewältigung mit sich bringt.
Die Verkehrsunfallstatistik zeigt, dass die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Zweiradfahrern steigt. Im Jahr 2019 verunfallten 393 Radfahrer (2018: 362), bei denen 280 Personen verletzt wurden (2018: 257) und zwei Menschen starben. Bei 20 Verkehrsunfällen waren E-Bikes beteiligt (2018: 12), bei denen 16 Verletzte (2018: 8) zu verzeichnen waren.
Im Rahmen der Kampagne "Fahren.Ankommen.LEBEN!" führten am heutigen Vormittag auch Polizeibeamte der Inspektion Rostock die themenorientierten Kontrollen für den Monat September zum Schwerpunkt "Zweiradfahrer im Blick" durch. An drei stationären Kontrollstellen wurden insgesamt 79 Zweiräder kontrolliert (Fahrräder, E-Bikes und E-Scooter), bei denen 69 Beanstandungen registriert wurden. Am häufigsten wurden technische Mängel an den Fahrrädern, das missbräuchliche Benutzen des Handys, Rotlichtfahrten oder freihändiges Fahren festgestellt. Oftmals blieb es bei aufklärenden Gesprächen zwischen Polizei und Bürgern.
Die Bekämpfung der Hauptunfallursachen wird im Rahmen der polizeilichen Verkehrssicherheits- und Präventionsarbeit weiterhin einen Schwerpunkt darstellen. Insbesondere die Verbesserung des eigenen Verkehrsverhaltens soll hier stark im Fokus stehen. Durch den Einsatz von Fahrrädern können die Polizeibeamten leichter mit den Bürgern ins Gespräch kommen, auf Gefahrenschwerpunkte hinweisen, die Fahrzeuge auf die vorschriftsmäßige Zulassung nach den Regeln der StVZO kontrollieren oder Verstöße bei den Fahrzeugführern ahnden. In diesem Zusammenhang werden nicht nur die Radfahrenden ins Visier genommen, sondern ausdrücklich auch andere Fahrzeugführer, die aufgrund der Missachtung von Verkehrsregeln die "schwächeren" Verkehrsteilnehmer gefährden.
Gibt es am Ende des Testzeitraums ein positives Ergebnis für die Erhöhung der Verkehrssicherheit und Vorteile für die Einsatzbewältigung durch die Beamten, sollen Diensträder zukünftig dauerhaft im gesamten Stadtbereich rollen.
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