POL-HRO: Gemeinsame Pressemitteilung der Polizeiinspektion Rostock und der Bundespolizei zum heutigen Fußballspiel des F.C. Hansa Rostock gegen den Hamburger SV
Rostock (ots)
Am heutigen Sonntag hat das letzte Saisonspiel der 2. Bundesliga stattgefunden. Der F.C. Hansa Rostock traf auf den Hamburger SV. Im Vorfeld wurde diese Begegnung als Risikospiel eingestuft. 1850 Beamte waren im Einsatz, um die Spielbegegnung abzusichern. Unterstützt wurde die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern hierbei von Einsatzkräften aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt sowie der Bundespolizei. Zusätzlich erfolgte der gelungene Einsatz von Drohnen, die von speziell ausgebildeten Kräften des Landesbereitschaftspolizeiamtes M-V gesteuert wurden. Hierdurch konnte die Einsatzzeit des Polizeihubschraubers erheblich verkürzt und die Auswirkungen auf Unbeteiligte reduziert werden.
Im Vorfeld der Partie kam es zu einem Fanmarsch der Rostocker Fanszene, beginnend vom Kröpeliner Tor über die Kröpeliner-Tor-Vorstadt hin zum Ostseestadion. Bis zu 4000 Personen nahmen an dem Marsch teil. Der Verkehr kam in diesem Bereich zum Erliegen. Aus dem Marsch heraus wurde mehrfach Pyrotechnik gezündet. Vereinzelt wurden Böller in Richtung der Einsatzkräfte geworfen. Mehrere Polizeivollzugsbeamte erlitten ein Knalltrauma. Es kam außerdem zu einfachen körperlichen Auseinandersetzungen zwischen Hansa-Fans und der Polizei.
In der Halbzeitpause kam es zu starken Provokationen zwischen beiden Fanlagern im hinteren Freigelände des Stadions. Durch das konsequente Einschreiten der Polizeikräfte wurde ein Aufeinandertreffen rivalisierender Fangruppen verhindert. Aus dem Bereich der Südtribüne kam es zu massiven Angriffen auf die Polizei. Unter anderem wurde ein Feuerlöscher auf die Beamten geworfen. Die Polizeibeamten setzten Reizstoff und Schlagstöcke ein und gingen mit körperlicher Gewalt gegen die Personen vor. Ein 41-jähriger Mann konnte festgenommen werden. Mit Beginn der zweiten Halbzeit beruhigte sich die Lage im Außenbereich. Im Stadioninneren setzten sich die Provokationen beider Fanszenen jedoch fort. Erneut beschossen sich die gegnerischen Gruppen mit Pyrotechnik und anderen Wurfgegenständen. Auf der Seite der Hansa-Fans wurden diverse Fanutensilien des Hamburger Sportvereins in Richtung der Gästefans aufgehängt. Diese wurden kurz darauf angezündet, woraufhin es zu einer Brandentwicklung im freigehaltenen Pufferblock kam.
Mit Spielende beruhigte sich die Stimmung im Ostseestadion. Die Abreise verlief weitestgehend friedlich. Am Hauptbahnhof wurde beide Fanlager weiterhin konsequent durch die Bundespolizei getrennt. Diese hat jedoch Ermittlungen, unter anderem wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr, aufgenommen. Am Sonntagvormittag kam es im Bereich des Bahnhofs Bützow zu Steinwürfen auf einen IC aus Hamburg durch circa 20 vermummte Personen. Verletzt wurde dabei niemand. Es entstand Sachschaden. Darüber hinaus ermittelt die Bundespolizei aufgrund des Missbrauchs von Nothilfeeinrichtungen, da während der Abfahrt eines Zuges nach Hamburg wiederholt die Notbremsvorrichtung betätigt wurde.
Im Ergebnis des Einsatzes sind 14 Verletzte (davon 12 Polizeibeamte) zu bilanzieren. Es wurden zudem mehrere Ermittlungsverfahren, u.a. wegen des Verdachts des Landfriedensbruches, Raub, Körperverletzung, Diebstahl, Tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Verstoß gegen das Betäubungsmittel- und Sprengstoffgesetz sowie Sachbeschädigung eingeleitet.
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