POL-UL: (GP)Süßen,Donzdorf - Polizei warnt vor Telefonbetrügern
Lassen Sie sich von Fremden nicht täuschen!
Ulm (ots)
In den letzten Wochen rufen wieder vermehrt Betrüger bei Bürgerinnen und Bürgern an, um sie um ihre Ersparnisse zu bringen.
So auch am 14.07.2022, als ein 85-Jähriger einen Anruf von Unbekannten bekam. Zunächst melde sich eine Frau, die vermeintlich schluchzte. Dann meldete sich ein angeblicher Polizeibeamter. Dieser schilderte dem 85-Jährigen, dass dessen Sohn einen Unfall verursacht hätte und nun in Untersuchungshaft sitzt. Wolle er mit seinem Sohn sprechen, wäre eine hohe Geldsumme als Kaution zu hinterlegen. Der Angerufene glaubte dem Betrüger und begab sich zu einer Filiale seiner Bank in Donzdorf. Dort wollte er einen hohen Geldbetrag abheben. Die Mitarbeitenden der Bank wurden stutzig und sorgten sich um das Vermögen des Mannes. Sie stellten deshalb lediglich eine Teilauszahlung des großen Betrags in Aussicht. Das wollte der Mann nicht und ging deshalb zu einer weiteren Filiale nach Süßen. Dort hob er eine große Summe Geld ab, obwohl er auch hier davor gewarnt wurde, dass er Betrügern aufgesessen sein könnte. In einem weiteren Telefonat bestand der 85-Jährige auf ein Treffen mit dem Anrufer. Dieser legte dann einfach auf. Zu einer Übergabe von Geld kam es letztlich nicht.
In diesem Fall handelten die Mitarbeitenden der Filialen einer Bank in Süßen und Donzdorf richtig. Sie wiesen den 85-Jährigen darauf hin, dass er eventuell betrogen wird und fragten ihn nach dem Grund dafür, warum er so viel Geld abheben will. Ihnen ist es letztlich zu verdanken, dass der Mann sein Vermögen nicht verlor.
Andere Menschen haben weniger Glück und zahlten gutgläubig Geld an Betrüger.
Die Polizei weist darauf hin, dass sie sich vor Telefonbetrügern schützen können.
Zwischenzeitlich sind die Maschen, wie die Betrüger an das Geld der Angerufenen kommen wollen, vielfältig. Oft geben sich Betrüger am Telefon als Verwandte, meist Tochter, Sohn oder Enkel, oder als ein mit einem Vorgang betrauter Polizeibeamter oder Rechtsanwalt aus und täuschen eine Notsituation vor. Die Anrufer berichten etwa von einem Verkehrsunfall, in dessen Folge ein Familienmitglied sofort operiert werden müsse. Die Operation könne jedoch nur dann durchgeführt werden, wenn sie vorher in bar bezahlt wird. Dieses Vorgehen wird "Schockanruf" genannt.
Aber auch falsche Mitarbeiter von Software-Unternehmen, falsche Polizeibeamte oder der sogenannte Enkeltrick sollen meist ältere Menschen dazu bringen, Geld oder andere Wertgegenstände und Schmuck auszuhändigen oder Überweisungen durchzuführen.
In vielen Fällen durchschauten die Angerufenen die Betrugsmaschen und die Betrüger gehen leer aus. Leider fallen aber auch immer wieder Menschen auf Betrüger herein und werden um Ihr Vermögen gebracht.
Die Polizeiliche Kriminalprävention klärt darüber auf, wie sich jeder vor Betrug schützen kann. Sie gibt folgende grundsätzlichen Verhaltenstipps:
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. - Legen Sie den Hörer auf. Wer sich nicht in ein Gespräch verwickeln lässt, kann dabei auch nicht irregeführt werden. - Werden Sie misstrauisch bei Forderungen nach Geld oder persönlichen Daten. - Legen Sie unbedingt zuerst auf! Wählen sie erst dann selbst die 110 und teilen Sie den Sachverhalt mit. - Benutzen Sie nicht die Rückruftaste. - Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse. - Die Betrüger suchen in Telefonverzeichnissen vor allem nach Vornamen, die auf ältere Personen hindeuten. Wer sein Risiko solcher Anrufe verringern will, der sollte sich aus den öffentlichen Verzeichnissen streichen lassen oder veranlassen, dass der Vorname nur abgekürzt genannt wird. - Beraten Sie sich mit Ihrer Familie oder Personen, denen Sie vertrauen. - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte. - Geben Sie bitte diese Tipps in Ihrem Familien- und Freundeskreis weiter.
Wichtige Tipps zum Schutz von Telefonbetrügern erhalten Sie in der Broschüre "Vorsicht, Abzocke!". Diese finden sie bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle oder im Internet unter www.polizei-beratung.de.
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