Polizeidirektion Kaiserslautern
POL-PDKL: Deutlicher Anstieg der Verkehrsunfälle und der Verletztenzahlen - Brummifahrer vorrangige Problemgruppe; Verkehrsunfallbilanz 2015 der Polizeiautobahnstation Kaiserslautern
Kaiserslautern (ots)
Auf den rund 125 km Autobahnstrecken in der Westpfalz, die von der Polizeiautobahnstation Kaiserslautern betreut werden, hat es im vergangenen Jahr deutlich öfter gekracht als noch im Jahr 2014. Mit 1.404 Verkehrsunfällen insgesamt war eine Zunahme um mehr als 14% Prozent zu verzeichnen. Eine Person kam im vergangenen Jahr in der Folge eines Verkehrsunfalles ums Leben, 206 Menschen erlitten Verletzungen, 65 mehr als noch im Vorjahr. Die Masse der Verkehrsunfälle, insbesondere mit schweren Folgen, war auch 2015 auf überhöhte Geschwindigkeit und zu geringen Sicherheitsabstand zurückzuführen. Nach wie vor auf hohem Niveau bewegen sich die Wildunfälle. Besondere Schwerpunkte sind dabei rund um das Autobahnkreuz Landstuhl auszumachen.
Die gravierende Zunahme der Verkehrsunfälle war wesentlich auf die Baustellensituation auf den westpfälzischen Autobahnen zurückzuführen. Neben der mehrjährigen Baustelle im Zuge der Erneuerung der Brückenbauwerke auf der A6 bei Kaiserslautern wurden mehrmonatige Baumaßnahmen auf der A6 und der A62 im Bereich des Autobahnkreuzes Landstuhl durchgeführt. Allein in diesen problematischen Streckenabschnitten wurden im vergangenen Jahr knapp 500 Verkehrsunfälle registriert. Während in den Baustellen selbst auf den verengten Fahrstreifen überwiegend Sachschadensunfälle zu verzeichnen waren, kam es bei Staubildung zu einer Vielzahl von Auffahrunfällen.
Sorgen bereitet der Polizei die deutliche Zunahme der von LKW verursachten Verkehrsunfälle um mehr als 49 Prozent. Bei 282 LKW-Unfällen wurde ein LKW-Fahrer getötet und 55 Personen verletzt. Neben nicht angepasster Geschwindigkeit und unzureichend gesicherter Ladung war Abstandsfehlverhalten die wesentliche Ursache der von LKW-Fahrern verursachten Unfälle, insbesondere bei den Verkehrsunfällen mit schweren Unfallfolgen. Eine besondere Risikogruppe stellen auch die 18 bis 24-jährigen Fahrzeugführer dar. Obwohl diese "Jungen Fahrer" nur einen Bevölkerungsanteil von rund 8 Prozent stellen, waren sie an jedem dritten schweren Verkehrsunfall mit Personenschaden beteiligt.
Erfolge konnten die Beamten der Polizeiautobahnstation Kaiserslautern bei der Verfolgung von Unfallfluchten erzielen. Bei 180 Verkehrsunfällen entfernte sich ein Unfallbeteiligter unerlaubt von der Unfallstelle, in jedem zweiten Fall wurde der Flüchtige ermittelt. Damit konnte die Aufklärungsquote von rund 45 auf exakt 50 Prozent gesteigert werden.
Ein vernetztes System polizeilicher Maßnahmen und ein hoher Überwachungsdruck sollen laut Siegfried Ranzinger, Leiter der Polizeiautobahnstation Kaiserslautern im Jahr 2016 für eine Erhöhung der Verkehrssicherheit auf den westpfälzischen Autobahnen sorgen. Dabei werden insbesondere die LKW-Fahrer und die Bekämpfung der Hauptunfallursachen Geschwindigkeit, Abstand und nicht ordnungsgemäß gesicherte Ladung im Focus der Polizistinnen und Polizisten der Autobahnstation stehen.
Redaktioneller Hinweis: Hintergrundinformationen und weitere Details zur Unfallbilanz 2015 der Polizeiautobahnstation Kaiserslautern können auf unserer Internetseite unter Polizei RLP - Unfallstatistik nachgelesen werden.
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