POL-PPWP: Einbrechern in der Westpfalz einen Riegel vorschieben Polizei will mit einem Bündel von Maßnahmen agieren und reagieren
Westpfalz (ots)
Das Polizeipräsidium Westpfalz unternimmt verstärkte Anstrengungen, um der Wohnungseinbruchskriminalität entgegenzuwirken. Zum heutigen Pressegespräch hatte Leitender Kriminaldirektor Elmar May in das Haus des Jugendrechts in Kaiserslautern eingeladen, um die Öffentlichkeit über das Maßnahmenpaket zu informieren, das die Polizei zur Bekämpfung dieser Kriminalitätsform "geschnürt" hat.
Ebenso gehörte die Darstellung des aktuellen Lagebildes in puncto Wohnungseinbrüche in der Westpfalz dazu. Elmar May betonte bei seiner Begrüßung, dass die Eindämmung dieser Straftaten nach wie vor ein absoluter Schwerpunkt seiner Behörde sei.
Kriminalhauptkommissar Reinhold Zimmer, Leiter des Sachbereichs 12 (Kriminalitätsbekämpfung) im Führungsstab, erläuterte zu Beginn des Pressetermins einige statistische Zahlen. Danach seien im Jahr 2015 von Januar bis September insgesamt 610 Wohnungseinbrüche im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums registriert worden. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres sei kein signifikanter Anstieg der Einbruchszahlen festzustellen. Damit folge das Polizeipräsidium Westpfalz nicht dem landesweiten Trend, denn in Rheinland-Pfalz sei im Vergleichszeitraum von Januar bis September 2015 ein Anstieg der Einbruchszahlen von 17,7 Prozent zu verzeichnen. Dennoch hätten sich die Einbrüche in 2015 im Bereich der Polizeidirektion Pirmasens vermehrt; betroffen dabei seien insbesondere die Stadt Zweibrücken und der grenznahe Raum zu Frankreich, so Reinhold Zimmer. Im Jahr 2014 seien insgesamt 739 Wohnungseinbrüche der Polizei bekannt geworden. Über 30 Prozent dieser Straftaten hätten die Einbrecher in den Oberzentren, sprich Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken verübt. Und: Knapp 50 Prozent aller Wohnungseinbrüche seien im Versuch stecken geblieben.
Kriminaloberrat Frank Gautsche, Leiter der Kriminalinspektion Kaiserslautern, in deren Aufgabengebiet unter anderem die Bekämpfung der Eigentumskriminalität liegt, beschrieb Tatbegehungsweisen und unterschied zwischen örtlich agierenden Tätern und überregional, zunehmend organisierten und bandenmäßig agierenden Tätergruppen, die es auf das Eigentum anderer abgesehen haben. Er wies darauf hin, dass 2014 insgesamt 118 Tatverdächtige ermittelt werden konnten; davon seien 70 Prozent Deutsche, 85 Prozent männlich und in der Altersspanne zwischen 20 und 30 Jahren.
Polizeidirektor Franz-Josef Brandt, Leiter Polizeieinsatz, stellte umfassend das Maßnahmenpaket des Polizeipräsidiums dar. Dazu gehöre die neue Arbeitsgruppe "Bandenkriminalität", die sich mit reisenden Tätern in der Westpfalz beschäftige, so Brandt. Wichtig sei auch, eine professionelle Spurensicherung zu gewährleisten, so dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend qualifiziert werden. Gute nachbarschaftliche Beziehungen und ständiger Informationsaustausch sowie die Auswertung von Lagebildern seien Eckpfeiler bei der Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität.
Polizeidirektor Karl Höhn, Leiter der Polizeidirektion Pirmasens, unterstrich hier die gute Zusammenarbeit mit den französischen Kollegen. Das sei auch notwendig, konstatierte er. Immerhin verlaufe eine 80 Kilometer lange Grenze zwischen Deutschland und Frankreich in seinem Zuständigkeitsbereich. Regelmäßige Treffen, enge Abstimmungen, gemeinsame Streifen sowie Kontroll- und Fahndungs-maßnahmen im grenznahen Raum seien obligat. Auch die Bundespolizei sei hier mit eingebunden.
Zum Maßnahmenpaket des Präsidiums gehöre auch die Prävention, führte Polizeidirektor Franz-Josef Brandt fort. Der Prävention werde große Bedeutung beigemessen. Dabei ginge es zum einen um die sogenannte Verhaltensprävention und zum anderen um technische Beratung. Einen hohen Stellenwert habe der Opferschutz. Hier verwies er stolz auf den Opferschutzbeauftragten des Polizeipräsidiums. Die Polizei kümmere sich um die Geschädigten bei der Anzeigenaufnahme und habe ein Angebot weiterführender Maßnahmen, beispielsweise die Vermittlung an Hilfsorganisationen.
Noch aktiver wolle das Polizeipräsidium Personen bestimmter Professionen ansprechen. Dazu gehören beispielsweise Briefträger und Zeitungsausträger. Sie sollen animiert werden, verdächtige Wahrnehmungen der Polizei zu melden.
"Wohnungseinbrüche stellen für die Betroffenen eine erhebliche Beeinträchtigung dar und wirken negativ auf das Sicherheitsgefühl", stellte der Behördenleiter am Ende des Pressegesprächs heraus. "Wir wollen Taten verhindern und professionell reagieren. Das ist unser Anspruch!", so Elmar May.
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