POL-PPWP: Betrüger gibt sich als Firmenchef aus
Kaiserslautern (ots)
Unbekannte haben in der vergangenen Woche versucht mit einer Betrugsmasche mehrere zehntausend Euro von einem Unternehmen im Stadtgebiet zu ergaunern.
Die Masche mit der die Betrüger vorgingen, ist als "CEO Fraud" (CEO, Chief Executive Officer (engl.) = Geschäftsführer; Fraud (engl.) = Betrug) bekannt: Unbekannte geben sich als Führungskräfte des Unternehmens aus - wie im vorliegenden Fall als Chef der Firma - und fordern in täuschend echt aufgemachten E-Mails, Briefen oder Telefonaten Mitarbeiter dazu auf, einen größeren Geldbetrag auf ein fremdes Konto im Ausland zu überweisen.
Die Täter gehen dabei sehr raffiniert vor: Sie verschaffen sich vorher umfangreich Informationen über das Unternehmen, um so an Insiderwissen für ihre Betrugsmasche zu gelangen. Im Blick haben sie dabei Wirtschaftsberichte, das Handelsregister, Werbebroschüren des Unternehmens oder deren Internetauftritt. Sie interessieren sich insbesondere für Geschäftspartner, künftige Investments und E-Mail-Adressen von Unternehmensmitarbeitern. Eine weitere wichtige Informationsquelle sind Soziale Netzwerke, in denen Mitarbeiter ihre Funktion und Tätigkeit oder persönliche Details preisgeben.
Haben sie sich gründlich informiert, nehmen die Betrüger zu einem "ausgeforschten" Mitarbeiter Kontakt auf und geben sich als leitende Angestellte, Geschäftsführer oder Handelspartner aus. In der Regel sind ihre Opfer Mitarbeiter aus der Buchhaltung oder der Finanzabteilung - Personen, die berechtigt sind, Überweisungen zu tätigen. Unter einem Vorwand, zum Beispiel eines wichtigen Auslandsgeschäfts oder einer Änderung der Bankverbindung, werden die Mitarbeiter aufgefordert größere Geldsummen auf ein ausländisches Bankkonto zu überweisen. Der betroffene Angestellte wird oft zur Geheimhaltung verpflichtet und unter Zeitdruck gesetzt. Die Kontaktaufnahme erfolgt dabei per gefälschter E-Mail, gefälschtem Brief oder auch per Telefon. Die beim Mitarbeiter angezeigte Telefonnummer ist meist gefälscht.
Beim Kaiserslauterer Unternehmen hatten die Betrüger keinen Erfolg. Die betroffene Mitarbeiterin erkannte die E-Mail als Fälschung und nahm persönlich Kontakt mit ihrem Chef auf. Die Firma erstatte am Mittwoch Strafanzeige bei der Polizei.
Um sich vor der Betrugsmasche besser schützen zu können gibt die Polizei folgende Tipps:
- Achten Sie darauf, welche Informationen Sie über Ihr Unternehmen veröffentlichen. - Informieren Sie Ihre Mitarbeiter über die Betrugsmasche "CEO-Fraud". - Führen Sie klare Abwesenheitsregelungen und interne Kontrollmechanismen ein. Beispielsweise sollte bei ungewöhnlichen Überweisungsaufträgen vor einer Transaktion: Geprüft werden, ob die Absenderadresse der E-Mail korrekt ist. Geprüft werden, ob die Zahlungsaufforderung auch tatsächlich vom genannten Auftraggeber stammt, zum Beispiel per Rückruf. Die Geschäftsleitung beziehungsweise der Vorgesetzte informiert werden. - Bei Auffälligkeiten oder Fragen wenden Sie sich an Ihre örtliche Polizeidienststelle oder an das zuständige Landeskriminalamt.
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