POL-PPRP: Vorsicht "Falscher Enkel"
Ludwigshafen (ots)
Das Polizeipräsidium Rheinpfalz warnt vor Enkeltrick-Betrügern
Gefahren am Telefon - Vorsicht "Falscher Enkel"!
Immer wieder warnt die Polizei vor dem Enkeltrick, dennoch reißen die Anrufe bei den meist älteren Menschen nicht ab.
Gegenwärtig registriert die Polizei wieder einen Anstieg dieser perfiden Betrugsmasche, wobei es glücklicherweise bei den meisten Fällen beim Versuch bleibt.
Ein Anstieg der Fallzahlen ist derzeit im Raum Neustadt/Bad Dürkheim, Frankenthal/Mutterstadt/Ludwigshafen, aber auch in der Südpfalz (Germersheim) zu verzeichnen.
Die Vorgehensweise beim Enkeltrick ist immer dieselbe: Bei einem älteren Menschen klingelt das Telefon. Der Anrufer kennt nur den Namen dessen, den er gerade angewählt hat. Also beginnt er mit einer Floskel, zum Beispiel: "Rate mal, wer dran ist.". So oder mit ähnlichen Formulierungen melden sich die Trickbetrüger. Sie geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund werden ein finanzieller Engpass aus einer Notlage heraus vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, Auto- oder Hauskauf. Die Lage wird immer als äußerst dringlich dargestellt. Durch wiederholte Anrufe werden die Opfer zusätzlich unter Druck gesetzt und oftmals zur Verschwiegenheit verpflichtet. Geht die ältere Person auf die Bitte des vermeintlichen Angehörigen ein, kündigen die Täter einen Boten an, der das Geld abholen kommt, weil man selbst verhindert sei.
Der Enkeltrick wird von Banden mit klar verteilten Rollen begangen. Der Anrufer sitzt üblicherweise irgendwo im Ausland. Ein Logistiker koordiniert die Täterteams, die bereits mit einem PKW in der zuvor festgelegten Region sind. Das Team hat die Aufgabe, das Anwesen des potentiellen Opfers zu überwachen, ob möglicherweise die Polizei vor Ort ist. Zudem beobachtet es das Opfer auf dem Weg zur Bank. Denn wenn der Betroffene die geforderte Summe nicht parat hat, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben. Nicht selten werden die Opfer sogar instruiert, wie sie sich zu verhalten haben, wenn Bankangestellte nachfragen oder das Geld nicht auszahlen wollen.
Diese Betrugsform, der sogenannte Enkeltrick, ist besonders hinterhältig und kann für die Opfer existenzielle Folgen haben. Fällt man darauf herein, kann man hohe Geldbeträge verlieren - unter Umständen sogar seine Lebensersparnisse.
Zu den Aufgaben der Zentralen Prävention beim Polizeipräsidium Rheinpfalz gehört es unter anderem auf diese kriminellen Methoden aufmerksam zu machen und Seniorinnen und Senioren zu helfen, sich vor derartigen Taten zu schützen.
Präventionstipps der Polizei:
Da die Täter oft im Telefonbuch nach "altmodisch" klingenden Vornamen suchen, sind Sie unter Umständen besser geschützt, wenn Sie sich nur mit abgekürztem Vornamen ins Telefonbuch eintragen lassen.
Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt
Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist. Rufen Sie die jeweilige Person unter der bisher bekannten oder benutzten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert
Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
Informieren Sie sofort die Polizei über die Notrufnummer 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt.
Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Anzeige.
Die Polizei bittet darum, dass auch Verwandte, Freunde und Bekannte ihre Angehörigen über diese Art des Betrugs informieren und nach Möglichkeit ein Merkblatt oder eine Broschüre zu dem Phänomen aushändigen.
Die Broschüre "Nicht mit uns - Sicherheit im Alter!", die man im Internet unter www.polizei.rlp.de (unter Vorbeugung - Projekte) kostenfrei herunterladen kann, enthält neben einer detaillierten Beschreibung des Enkeltricks zusätzliche Informationen über weitere betrügerische Maschen sowie Ratschläge zum Schutz vor solchen Straftaten. Außerdem findet der Leser Hinweise auf zahlreiche bestehende Hilfs- und Unterstützungsangebote von Polizei, Justiz und gemeinnützige Einrichtungen. Die Broschüre erhalten Sie auch kostenlos auf Ihrer Polizeidienststelle.
Auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Banken und Geldinstituten gibt es entsprechende Handlungsempfehlungen. Ein entsprechendes Infoblatt finden Sie im Medienangebot der Polizeilichen Kriminalprävention unter www.polizei-beratung.de
Gerne beraten Sie auch unsere Präventionsexperten der Zentralen Prävention.
Zentrale Prävention Bismarckstraße 116 67059 Ludwigshafen www.polizei-beratung.de
Telefon: 0621 963-2510 (ab 30.11.15: 1151) Telefax: 0621 963-2527 (ab 30.11.15: 1169) E-Mail: beratungszentrum.rheinpfalz@polizei.rlp.de
Anmerkung: Dieser Tage warnt die Polizei vor einem weiteren gefährlichen Anruf: Der, bei dem wieder aufgelegt wird. Im Zweifelsfall versuchen Täter so herauszufinden, ob jemand zu Hause ist. Denn mit der dunklen Jahreszeit hat die Einbruchszeit begonnen. Auffällig ist es, wenn angerufen und nach Abnehmen sofort wieder aufgelegt wird.
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Rheinpfalz
Sebastian Burkhard
Telefon: 0621-963-1232
E-Mail: pprheinpfalz.presse@polizei.rlp.de
http://s.rlp.de/zQt
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