POL-PPRP: Mehrere Fälle von "Shoulder Surfern" - Zeigen Sie Datenspionen die kalte Schulter
Ludwigshafen (ots)
Die betrügerische Masche "Shoulder Surfer" lässt sich übersetzen mit "jemanden über die Schulter schauen". Das hört sich harmlos an, geht aber mit teilweise großem Schaden einher. Die Trickdiebe agieren in manchen Fällen alleine, aber auch in Gruppen von mehreren Personen gemeinsam. Die Taten geschehen meistens abends oder an Wochenenden, da dort die Bankfilialen geschlossen und keine Mitarbeiter anwesend sind. Es kommt vor, dass die Täter zunächst die Bank betreten und dann die Sichtschutzblenden oder auch die Eingabefelder manipulieren. Die Täter halten sich dann meist im Außenbereich der Bank auf und warten oftmals auf ältere Personen, die die Bank betreten. Die Auswertung der Überwachungsbilder zeigt, dass sich die Täter während der PIN-Eingabe leicht seitlich hinter die Betroffenen stellen und so über deren Schulter hinweg die PIN-Nummer ausspähen. Danach tritt einer der Täter an die Betroffenen heran, lenkt sie geschickt durch ein Gespräch ab und entwendet schließlich unbemerkt die EC-Karte aus dem Automaten. Der Täter suggeriert dem Opfer im Anschluss, dass die EC-Karte durch den Bankautomaten eingezogen wurde. Danach erfolgen die unberechtigten Bargeldabhebungen, bis das individuelle Tageslimit erreicht ist.
Am Samstag, den 05.03.2022, kam es um kurz vor 15 Uhr in einer Bank in Ludwigshafen zu diesem Phänomen. Dem 76-jährigen Geschädigten entstand mit einer Tat im Anschluss ein Schaden in Höhe von 2.000 Euro.
Am Dienstag, den 22.03.2022, kam es um kurz vor 10 Uhr, in Speyer zu einem Vorfall bei dem im Anschluss insgesamt acht Abbuchungen an unterschiedlichen Banken vorgenommen wurden. Dem 77-Jährigen entstand ein Gesamtschaden im unteren fünfstelligen Bereich.
Bitte beachten Sie die Tipps Ihrer Polizei:
- Achten Sie darauf, dass Sie beim Eingeben der PIN nicht von anderen beobachtet werden. Sorgen Sie für einen ausreichenden
Sicherheitsabstand zum nächsten Kunden. Bitten Sie aufdringliche Personen oder angebliche Helfer höflich aber bestimmt, auf Distanz zu bleiben.
- Decken Sie das Tastaturfeld während der PIN-Eingabe vollständig ab, z.B. mit der anderen Hand oder einem Gegenstand (Geldbörse etc.).
- Nutzen Sie keinen Bankautomaten, an dem Ihnen etwas ungewöhnlich erscheint. Verständigen Sie bei Verdacht auf Manipulation die Polizei.
- Überzeugen Sie sich regelmäßig, ob Sie Ihre Karte(n) noch besitzen.
- Passen Sie das maximale Abhebelimit mit Ihren Bankkarten (verringert sich das maximale Limit, verringert sich ein möglicher Schaden).
- Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge. Wenden Sie sich bei Auffälligkeiten sofort an Ihre Bank.
- Haben Sie den Verdacht, dass jemand Ihre Kartendaten ausgelesen hat, lassen Sie die Karte umgehend über Ihre Bank bzw. den bundesweiten Sperrnotruf unter 116 116 sperren. Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
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