POL-PDWIL: Presseinfo der PI Daun, polizeiliche Kriminalstatistik 2020
Daun (ots)
P r e s s e i n f o
Polizeipräsidium Trier
Polizeiinspektion Daun
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Datum: 25. Februar 2021
Die Polizeiinspektion Daun stellt die Kriminalitätsentwicklung für den Landkreis Vulkaneifel im Jahr 2020 vor
Nach fast einem Jahr Corona ist eine deutliche Veränderung gegenüber den Vorjahren erkennbar. Die auferlegten Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen haben sich deutlich auf die Fallzahlen der registrierten Straftaten ausgewirkt.
- Gesamtstraftatenaufkommen stark gefallen - Gesamtaufklärungsquote leicht angestiegen - Rohheitsdelikte gefallen - Sachbeschädigungen rückläufig - Fallzahlen bei den einfachen Diebstählen leicht rückläufig - Gesamtanzahl der Wohnungseinbrüche ebenfalls rückläufig - Fallbelastung bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten deutlich gefallen - Vorwiegend männliche Tatverdächtige - Anzahl der weiblichen Tatverdächtigen bleibt gleich
Der Dienstbezirk der Polizeiinspektion Daun umfasst die Ver-bandsgemeinden Daun, Gerolstein, sowie die Verbandsgemein-de Kelberg. Die Polizeiinspektion Daun ist damit gemeinsam mit der ihr angegliederten Polizeiwache Gerolstein verantwortlich für die Sicherheit von rund 56.000 Menschen auf einer Gesamtfläche von ca. 724 Quadratkilometern.
Die Kriminalität im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Daun ist im Jahr 2020 deutlich gefallen (Rückgang um 481 Fälle auf 2342 registrierte Straftaten gegenüber 2803 Straftaten in 2019).
Dem Rückgang der Fallzahlen steht eine um 0,7 % angestiegene und insgesamt sehr hohe Aufklärungsquote von 70,3 % gegen-über. Dies bedeutet, dass mehr als zwei Drittel aller registrierten Straftaten aufgeklärt werden konnten.
Rohheitsdelikte sinkend
Die Anzahl der sogenannten Rohheitsdelikte ist im Vergleichszeitraum um 30 Fälle auf 450 Fälle gefallen und ist somit der niedrigste Wert in einem Fünfjahresvergleich. Erfreulich ist, dass die Aufklärungsquote des Jahres 2020 mit 94,9 % sehr hoch ist.
Die Rohheitsdelikte werden nach wie vor von den Körperverlet-zungsdelikten (Gesamtanzahl im Jahr 2020: 271) geprägt. In vielen Fällen ging Alkoholmissbrauch den Taten voraus. Festzustellen ist, dass es sich vielfach um Wiederholungstäter handelt, die nicht mehr aus der Spirale von Alkoholmissbrauch, Suchtverhalten, individuelle Gewaltbereitschaft, Arbeitslosigkeit und damit einhergehenden Perspektivlosigkeit herauszukommen scheinen. Im Bereich der vorsätzlichen leichten Körperverletzung (211 Fälle) ist der Anteil jugendlicher und heranwachsender Täter hoch (7 weibliche und 23 männliche Tatverdächtige). Die 271 registrierten Körperverletzungsdelikte sind von 248 ermit-telten Tatverdächtigen begangen worden. Hiervon waren 58 Tat-verdächtige weiblich.
Fallende Zahlen bei den einfachen Diebstählen
Die einfachen Diebstähle sind mit 279 Fällen um 38 Fälle gegenüber dem Vorjahr gefallenen und sind somit die niedrigsten Zahlen in einem Fünfjahresvergleich. Die Zahl der Diebstähle unter erschwerenden Umständen ist im gleichen Zeitraum eben-falls um 41 Fälle auf deutlich 139 Fälle gesunken.
Gesamtanzahl der Wohnungseinbrüche rückläufig
Die gesamten Wohnungseinbrüche sind im vergangenen Jahr um 15 auf nun 36 im Jahr 2020 gesunken. 2019 waren noch 51 Fälle zu registrieren. Aufgeschlüsselt bedeutet dies, dass 2020 8 Delikte des Typs Tageswohnungseinbruchs (Tatzeit zwischen 06:00 und 21:00 Uhr) und 26 Delikte des Wohnungseinbruchs (übrige Zeit). Die Aufklärung bei diesem Kriminalitätsphänomen ist in aller Regel schwierig. Hinter den meisten Einbrüchen in der Region werden Banden vermutet. Das kriminelle Geschäft wird meist arbeitsteilig abgewickelt: Die einen halten Ausschau nach geeigneten Objekten, die anderen brechen ein, wieder andere veräußern das Diebesgut. Die Täter haben es meist auf leicht zu transportierende Wertsachen abgesehen. Bevorzugt gestohlen werden Schmuck, Bargeld, Uhren oder Münzen. Die äußerst professionell agierenden Bandenmitglieder hinterlassen kaum Spuren. Die Aufklärungsquote beim Wohnungseinbruch war im Jahr 2020 bei 11,1 %.
Dies ist ein Grund, warum die Polizei auch auf Hinweise von aufmerksamen Bürgern angewiesen ist.
Fallbelastung bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten gestiegen Die Vermögens- und Fälschungsdelikte werden überwiegend von Betrugsstraftaten dominiert. In diesem Deliktsbereich sind die registrierten Zahlen deutlich nach unten gegangen. Die Ge-samtzahlen sind gegenüber 2019 um 231 auf nunmehr 457 Fälle gefallen. Im Jahr 2019 betrug die Gesamtzahl noch 688 Fälle. Die Aufklärungsquote bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten befindet sich bei 68,5 %. Im Fünfjahresvergleich ergibt sich, dass dieser Deliktsbereich 2020 die niedrigsten Zahlen vorweisen.
Der Deliktsbereich der Vermögens- und Fälschungsdelikten wird vornehmlich durch die verschiedenen Betrugsmaschen beherrscht. Zunehmend wird das Internet und sonstige elektronische Datenträger als Tatmittel benutzt. Das Internet dient häufig als Verkaufsplattform. Durch Verbesserungen in puncto Sicherheit versuchen die Betreiber solcher Verkaufsplattformen die finanziellen Transaktionen sicherer zu gestalten. Dennoch versuchen häufig die Täter illegal und unerkannt Daten von fremden Computern zu erlangen. Die Täter agieren häufig aus dem Ausland und die Geschädigten stellen erst später fest, dass ihr Computer mit einem Virus oder Trojaner befallen wurde, der versucht hat, Geld vom Konto der Geschädigten abzubuchen. Die weite Verbreitung der Internetnutzung und Bezahlmöglichkeiten über Internet führen zu einer Vielzahl von Möglichkeiten Opfer einer Straftat zu werden.
Rauschgiftdelikten etwa gleichgeblieben
Auch die bekannt gewordenen Rauschgiftdelikte sind gegen-über dem Vorjahr um 14 Fälle auf insgesamt 232 Fälle gefallen. Die Aufklärungsquote liegt bei sehr hohen 94,4 % und erreicht so das Vorjahresniveau. Die Tatorte verteilen sich auf den gesamten Dienstbezirk der Po-lizeiinspektion, wobei die Schwerpunkte in Gerolstein und Daun zu finden sind. Durch intensive polizeiliche Aufklärungs- und Ermittlungsarbeit in diesem Deliktsbereich wird eine Reduzierung der "indirekten Beschaffungskriminalität" - d.h. die Erlangung von Bargeld zum Ankauf von Rauschgift durch kriminelle Handlungen - bewirkt. Die Polizei hat daher die örtliche Rauschgiftszene konsequent im Auge, bei strafrechtlich relevanten Hinweisen oder eigenen Feststellungen zeitnah Maßnahmen initiieren.
Sachbeschädigungen
Im Bereich der Sachbeschädigungen wurden 2020 insgesamt 231 Delikte registriert (2019/316). Die durch Graffiti begangenen Sachbeschädigungen sind gegenüber 2019 um 10 Fälle auf insgesamt 30 registrierte Straftaten gefallen. Die Aufklärungsquote hier betrug 13,3 % (2019 7,5 %).
Vorwiegend männliche Tatverdächtige
- Leichter Anstieg bei den weiblichen Tatverdächtigen
Im Jahr 2020 konnten insgesamt 1299 Tatverdächtige (2019: 1359 Tatverdächtige) ermittelt werden. 961 waren männlich (2019: 1020) und 335 weiblich (2019: 339).
Der Anteil der Straftäter unter 21 Jahren lag bei 255 Personen (193 männlich und 62 weiblich).
Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen lag bei 241 Per-sonen, was einem Anteil von 18,6 % entspricht.
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Alfred Haas, EPHK
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