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Polizeidirektion Wittlich

POL-PDWIL: Pressemeldung zur Verkehrsunfallstatistik 2021 der Polizeiinspektion Daun

Daun (ots)

Pressebericht 2021

Der Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Daun umfasst die Verbandsgemeinden Daun, Gerolstein und Kelberg. Der ebenfalls zum Vulkaneifelkreis gehörende Bereich der ehemaligen Verbandsgemeinde Obere Kyll, jetzt Verbandsgemeinde Gerolstein, wird von der Polizeiinspektion Prüm betreut. Im Bereich der Polizeiinspektion Daun ereigneten sich 2021, 2288 Verkehrsunfälle, 73 Unfälle mehr als im Jahr 2020 mit 2215 Unfällen. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden sank erfreulicherweise von 204 Unfällen im Jahr 2020 auf 179 Unfällen in 2021. Ursache hierfür könnte erneut die der Pandemie geschuldeten geringen Anzahl von Fahrten durch Homeoffice/Urlaub sein. Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit getöteten Personen stieg auf drei Unfälle (2020, zwei), die Zahl der Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten fiel auf 51 (2020/59) und die Zahl der Verkehrsunfälle mit Leichtverletzten fiel auf 125 Unfälle (2020/143).

Bei den drei Getöteten handelt es sich um zwei Motorradfahrer und um eine PKW Fahrerin. Unfallhergang: 1. Mehrere Motorradfahrer befuhren in einer Gruppe die Landstraße von Horperath kommend in Richtung Gunderath und beabsichtigten an geeigneter Stelle anzuhalten, um eine Rast einzulegen. Ein Motorradfahrer erkannte im weiteren Verlauf zu spät, dass die vor ihm fahrenden auf den rechtsseitig liegenden Schotterplatz anhielten. Daraufhin setzte er zu einer Vollbremsung an und verlor dabei die Kontrolle über sein Motorrad, kollidierte mit dem vor ihm fahrenden Motorrad, rutschte mehrere Meter über den Asphalt und stieß mit einem Leitpfosten zusammen. Anschließend rutschte er weiter in den Graben hinein. Der Motorradfahrer erlitt schwerste Verletzungen und musste mittels Rettungshubschrauber in ein Koblenzer Krankenhaus geflogen werden, in welchem er verstarb. 2. Der PKW Fahrer O1 befuhr die L 91, aus Richtung Schönbach kommend in Fahrtrichtung Darscheid. In einer Linkskurve kam er aus bislang ungeklärter Ursache nach rechts von der Fahrbahn ab, fuhr eine Böschung hinunter und kollidierte frontal mit einem neben der Fahrbahn stehenden Baum. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der PKW im Front-, sowie im Dachbereich stark deformiert. Der Fahrer war zum Unfallzeitpunkt nicht angeschnallt. Der Fahrer des PKW war beim Eintreffen der Rettungskräfte bereits verstorben. 3. Der PKW Fahrer befuhr die B 257 von Darscheid kommend in Fahrtrichtung Daun. Der Fahrer eines LKW, befuhr die B 257 in entgegengesetzter Fahrtrichtung. Infolge eines Schwächeanfalls verlor die PKW Fahrerin ihr Bewusstsein und die Kontrolle über den PKW. Dadurch geriet sie mit ihrem PKW in den Gegenverkehr und kollidieret mit dem entgegenkommenden LKW. Durch die Kollision stieß der LKW mit der hinteren rechten Fahrzeugkante gegen die Leitplanke. Aufgrund des Aufpralls erlitt die Fahrerin des PKW lebensgefährliche Verletzungen und verstarb noch an der Unfallstelle. Der Fahrer des LKW wurde durch den Aufprall schwerverletzt und erlitt einen Nasenbeinbruch. An beiden Fahrzeugen entstand wirtschaftlicher Totalschaden.

Häufigste Unfallursachen

Bei den VU mit Personenschäden ist die "nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit" überwiegend außerorts- mit 33% immer noch die häufigste Unfallursache, gefolgt von der "Vorfahrt/Vorrang" mit 13% und dem "Abstand" mit 11%. Die häufigste Unfallursache bei den VU mit Sachschäden ist das "Abbiegen/Wenden/Rückwärtsfahren" mit 21%, der "Abstand" mit 7% und die "nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit" mit 6%. Die restlichen Unfallursachen liegen unter 5% und sind zu vernachlässigen. Die Unfallursache Alkohol liegt bei 29 Unfällen (2020,16 Unfälle). Dabei wurden drei Personen schwer- und acht Personen leicht verletzt. Die Beteiligung an der Gesamtunfallzahl liegt bei 1,2%. Die Unfallursache Fahren unter Drogeneinfluss ist mit zwei Unfällen zu verzeichnen, dabei wurde eine Person leicht verletzt. Bei der Unfallursache Fahren unter Medikamenteneinfluss sind zwei Unfälle zu verzeichnen, wobei eine Person schwer verletzt wurde.

Kinder:

Kinder stellen im Straßenverkehr das schwächste Glied dar, deshalb berührt es viel Menschen, wenn sie zu Schaden kommen. Mit 16 Verkehrsunfällen im Jahr 2021 am Gesamtunfallgeschehen ist die Kinderbeteiligung gegenüber dem Vorjahr 2020 mit 12 Verkehrsunfällen wieder gestiegen. Bei den Unfällen wurden insgesamt 15 Kinder verletzt, kein Kind wurde getötet, vier Kinder wurden schwer- und 11 Kinder wurden leicht verletzt. 2021 gab es keinen Schulwegunfall. Durch gezielte Fahrzeugkontrollen vor Kindertagesstätten und Schulen wird versucht, auf das richtige Verhalten im Straßenverkehr hinzuwirken. Weiterhin muss auf diese Risikogruppe mehr Aufmerksamkeit gerichtet werden, da auch wieder 6 Kinder als Mitfahrer verletzt wurden.

Zahl der Verkehrsunfälle mit jungen Autofahrern und Autofahrerinnen (18-24 Jahren) leicht gestiegen Die Gruppe der jungen Fahrer und Fahrerinnen im Alter von 18 - 24 Jahren stellt immer noch die Risikogruppe Nr. 1 dar. Im Jahr 2020 lagen die Unfallzahlen bei 475, im Jahr 2021 sind sie leicht auf 481 Unfälle gestiegen. Bei den Unfällen mit Personenschäden wurden insgesamt 44 Personen verletzt. 13 Personen wurden schwer verletzt und 31 Personen wurden leicht verletzt. Von den 481 Verkehrsunfällen wurden 374 Verkehrsunfälle von dieser Altersgruppe verursacht (78%). Mangelnde Erfahrung gepaart mit hoher Risikobereitschaft tragen zum hohen Anteil am Unfallgeschehen bei. Die Erfahrungen aus dem begleitenden Fahren wirken sich positiv auf das Unfallgeschehen und die allgemeine Teilnahme am Straßenverkehr aus, hier gab es 2021 keinen Unfall. Diese Risikogruppe wird zu einer verkehrssicheren Teilnahme am Straßenverkehr angehalten durch Vorträge zum Thema "Alkohol und Drogen im Straßenverkehr" und durch Verkehrssicherheitstage, die an Berufsschulen und jährlich an den Gymnasien in Daun durchgeführt werden. Corona bedingt konnten keine Veranstaltungen durchgeführt werden.

Zahl der Verkehrsunfälle mit Senioren gehen weiter zurück (Verkehrsteilnehmer ab 65 Jahren) Autofahren bedeutet für jeden mobil und unabhängig zu sein. Dies gilt insbesondere für Senioren, da sie vor allem in ländlichen Gebieten auf das Auto angewiesen sind. Denn nur wer mobil ist, kann weiter Kontakte pflegen, sich selbst versorgen und auf Reisen gehen. Leider passieren bei solchen Fahrten auch Verkehrsunfälle. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Senioren ab 65 Jahren ist erfreulicherweise von 389 Unfällen in 2020 auf 372 in 2021 gesunken. Der Anteil an der Gesamtunfallzahl liegt bei 16%. Bei den Verkehrsunfällen der Senioren mit Personenschäden ab 65 Jahren gab es einen Unfall mit Getöteten (Schwächeanfall), 19 Unfälle mit Schwerverletzten und 26 Unfälle mit Leichtverletzten. Die Hauptunfallursache ist noch immer "Fehler beim Wenden und Rückwärtsfahren" mit 84 Unfällen (23%). In Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht Vulkaneifel und der Polizei werden sogenannte "Verkehrssicherheitstage für Senioren" durchgeführt. Bei diesen Veranstaltungen soll das Wissen aufgefrischt und Neuregelungen im Straßenverkehr wieder nähergebracht werden.

Anzahl der Motorradunfälle wieder gesunken Gerade im Frühjahr und in den Sommermonaten erfährt das Fahren mit dem motorisierten Zweirad eine immer größere Beliebtheit. Dass bei diesen Unfällen meist größere Personenschäden davongetragen werden, liegt in der Natur der Sache, trübt auch die Freude am Fahren. Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von "Zweiradfahrern" (mit amtlichen Kennzeichen/Versicherungskennzeichen) ist im Jahr 2020 von 59 Unfällen auf 51 Unfälle 2021 wieder zurückgegangen. Ein Kradfahrer wurde getötet, 11 Personen wurden schwer- und 28 Personen wurden leicht verletzt. Die Hauptunfallursache ist mit 22 Unfällen die meist überhöhte Geschwindigkeit gepaart mit Unerfahrenheit auf den meist hoch motorisierten Maschinen.

Sonstige

Die Unfälle unter fahrzeugspezifischer Beteiligung wie z.B. LKW oder Fußgängern und die dabei entstandenen Personenschäden sind, sowohl im Vorjahresvergleich als auch in der Langzeitentwicklung, gleichgeblieben und werden in der Jahresstatistik als nicht auffällig betrachtet.

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Daun

Telefon: 06592-96260
www.polizei.rlp.de/pi.daun

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