POL-PDWIL: Polizeiliche Kriminalstatistik 2021 - Kriminalitätsentwicklung im Bereich der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues
Bernkastel-Kues (ots)
Im Zuständigkeitsgebiet der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues wurden im Jahr 2021 insgesamt 900 Straftaten registriert. Gegenüber dem Vorjahr ist ein Rückgang der Fallzahlen um 110 Fälle (-10,9%) und damit im 5-Jahres-Vergleich ein absoluter Tiefststand zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote von 71,2% ist gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken (-1,1%), bewegt sich jedoch weiterhin auf hohem Niveau.
Deliktische Schwerpunkte bilden die Rohheitsdelikte (161), Vermögens- und Fälschungsdelikte (123), einfache Diebstähle (118) und Sachbeschädigungen (112). In all diesen Deliktsbereichen sind die Fallzahlen rückläufig. Nennenswert ist hier insbesondere ein Rückgang der Fälle im Bereich der einfachen Körperverletzungen von 102 auf 76 Fälle gegenüber dem Vorjahr (-25,5%) sowie im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte, insbesondere Betrugsdelikte, um 76 auf 123 Fälle (-38,2%).
Tatbegünstigender Faktor von Körperverletzungen ist oftmals übermäßiger Alkoholkonsum. Aufgrund der CORONA-Pandemie gab es diverse Einschränkungen für das öffentliche Leben, die sich auf den Rückgang der Fallzahlen ausgewirkt haben dürften (z.B. Besuch von Restaurants und Kneipen nur unter bestimmten Auflagen, Bars und Discotheken waren zweitweise geschlossen, öffentliche Veranstaltungen - insbesondere Volksfeste und Karnevalsveranstaltungen - fanden nicht statt).
Im Bereich der schweren Diebstähle ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um 15 Fälle auf 63 Fälle, bei etwa gleichbleibender Aufklärungsquote (20,6%) zu verzeichnen. Im Vergleich der letzten 5 Jahre bewegen sich die Fallzahlen jedoch auf dem zweiniedrigsten Stand. Erfreulich ist in diesem Deliktsbereich, dass für das Jahr 2021 lediglich 3 Wohnungseinbruchsdiebstähle registriert wurden und damit ein absoluter Tiefststand im Mehrjahresvergleich erreicht wird. Die Fallzahlen sind seit 2016 permanent rückläufig.
Die Anzahl der Betrugsdelikte ist gegenüber dem Vorjahr um 60 auf 74 Fälle (-44,8%) gesunken. Die Aufklärungsquote beträgt 82,4%. Der stärkste Rückgang ist hier im Bereich des Waren- und Warenkreditbetrugs (-29 Fälle /-54,7%) zu verzeichnen, bei dem in erster Linie Bestellungen im Internet eine Rolle spielen.
Unter die Betrugsdelikte fallen auch die Fälle des sogenannten Call-Center-Betrugs, in denen häufig ältere Menschen Opfer wurden. Allerdings wird das Phänomen in der PKS nicht gesondert ausgewiesen. Die Täter nehmen zunächst telefonisch Kontakt auf und geben sich z.B. als Polizeibeamter aus, versuchen als angebliche Enkel das Vertrauen zu erschleichen, täuschen Notlagen vor oder locken mit Gewinnversprechen, um letztlich die Angerufenen dazu zu bewegen, ihnen Geld oder Wertsachen auszuhändigen. Glücklicherweise enden in über 90% der Fälle die Taten im Versuchsstadium. In den meisten Fällen ist kein Schaden entstanden, da die Angerufenen die Masche erkennen und nicht auf die Anrufe eingehen. Die Täter agieren vielfach aus dem Ausland, was die Ermittlungen und Aufklärung dieser Taten erschwert.
Im Bereich der Rauschgiftdelikte ist im 5-Jahres-Vergleich seit 2017 ein kontinuierlicher Anstieg der Fallzahlen zu verzeichnen. Gegenüber dem Vorjahr sind die Fallzahlen um 17 auf 119 Fälle, bei einer Aufklärungsquote von 97,5%, gestiegen. Einen Schwerpunkt bilden die Allgemeinen Verstößen gem. § 29 Betäubungsmittelgesetz mit Cannabisprodukten. Der Anstieg dürfte insbesondere auf verstärkte Kontrollen im öffentlichen Raum zurückzuführen sein. Im Rahmen der Überprüfung von Fahrzeugführern werden häufig sogenannte Auffallerscheinungen festgestellt, die auf einen zeitnahen Drogenkonsum hindeuten. Weitere Maßnahmen führen dabei oftmals auch zum Fund von Betäubungsmittel.
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