POL-PDWIL: Verkehrsunfallbilanz der PI Daun 2023
Daun (ots)
Der Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Daun mit der Polizeiwache Gerolstein umfasst die Verbandsgemeinden Daun, Gerolstein und Kelberg. Die Gemeinden Nitz, Drees, Kirsbach, Brücktal und Welcherath (VG Kelberg) werden durch die Polizeiinspektion Adenau betreut. Die Orte Birgel, Esch, Feusdorf, Gönnersdorf, Hallschlag, Jünkerath, Kerschenbach, Lissendorf, Ormont, Reuth, Scheid, Schüller, Stadtkyll und Steffeln, früher Obere Kyll, zwischenzeitlich VG Gerolstein liegen im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Prüm. Im Bereich der PI Daun und der Polizeiwache Gerolstein ereigneten sich 2023 insgesamt 2468 Unfälle, 53 Unfälle weniger als im Jahr 2022 (2521 VU). Die Zahl der Unfälle mit Personenschäden sank von 213 im Jahr 2022 auf 178 im Jahr 2023. Der größte Teil der Verkehrsunfälle bildet der Bereich der Sachschadenunfälle. In diesen Bereichen kam es nur zu Blechschäden (2290/93%). Weiterhin sank die Zahl der Wildunfälle gegenüber dem Vorjahr 2022 von 1100 auf 1068 im Jahr 2023. Die Zahl der Unfälle mit tödlich verletzten Personen stieg von drei Unfällen im Jahr 2022 auf sechs Unfälle im Jahr 2023. Hingegen sanken die Zahlen der Unfälle mit Schwerverletzten von 62 auf 54 sowie mit Leichtverletzten von 148 auf 118 Unfälle. Bei den sechs Getöteten handelte es ich um einen Motorradfahrer, einen Pedelec-Fahrer, einen Fußgänger und drei PKW Fahrer. 1. Der Motorradfahrer kollidierte frontal mit einem kreuzenden Reh und kam zu Fall. Dabei stieß er gegen einen Halterungspfosten der Leitplanke und zog sich tödliche Verletzungen zu. 2. Der Pedelec-Fahrer befuhr von einem geteerten Wirtschaftsweg auf einen Wiesenweg, welcher steil in Richtung eines Gewerbegebietes führte. Er kam nach rechts auf ein Feld und versuchte wieder auf den Feldweg zu gelangen, hierbei geriet er zu Fall und verletzte sich tödlich. 3. Ein Pkw-Fahrer erfasste in den Morgenstunden eine Fußgängerin beim Überqueren der Straße. Der Zusammenstoß ereignete sich auf einer geraden übersichtlichen Straße im Bereich einer Fußgängerfurt. Die Fußgängerin wurde durch die Kollision lebensgefährlich verletzt und verstarb später im Krankenhaus.
4. Der Fahrer eines Kleintransporters fuhr aus ungeklärten Gründen in den Gegenverkehr und kollidierte mit einer Pkw-Fahrerin. Der Pkw wurde stark deformiert, so dass die Fahrzeugführerin im Fahrzeug eingeklemmt wurde und während der Behandlungsmaßnahmen an der Unfallörtlichkeit verstarb. Durch die Wucht des Aufpralls fuhr ein weiteres Fahrzeug auf den Pkw auf. 5. Ein Pkw-Fahrer geriet aus nicht bekannten Gründen in den Gegenverkehr und stieß dort frontal mit einem entgegenkommenden Lastkraftwagen mitsamt Anhänger zusammen. Eine hinter dem Lastkraftwagen fahrende Pkw-Fahrerin konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen bzw. ausweichen und stieß mit dem Anhänger zusammen. Der Pkw-Fahrer wurde lebensgefährlich verletzt und verstarb später im Krankenhaus. 6. Eine Autofahrerin kam vermutlich aufgrund regennasser Straße und nicht angepasster Geschwindigkeit in einer Kurve von der Fahrbahn ab. Sie geriet ins Schleudern und kollidierte mit einem Baum. Die Fahrzeugführerin verstarb noch an der Unfallstelle.
Häufigste Unfallursachen
Bei den Unfällen mit Personenschäden ist die nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit - überwiegend außer Orts mit 45% - immer noch die häufigste Unfallursache, gefolgt von Vorfahrt/Vorrang mit 11% und der Verkehrsuntüchtigkeit (Alkohol/Drogen/Übermüdung/sonstige geistige oder körperliche Mängel) mit 8%. Die häufigste Unfallursache bei den Unfällen mit Sachschäden werden beim Abbiegen/Wenden/Rückwärtsfahren mit 22%, sowie nicht angepasster oder überhöhter Geschwindigkeit mit 9% und der Abstand mit 8% verzeichnet. Die Unfallursache Alkohol ist mit 32 Unfällen gegenüber dem Jahr 2022 mit 31 Unfällen gleichgeblieben. Es gab acht Unfälle mit schwer verletzten- und zwei Unfälle mit leicht verletzten Personen. Bei der Unfallursache Fahren unter Drogeneinfluss wurden vier Unfällen verzeichnet, wobei zwei Personen leicht verletzt wurden. Bei den Unfällen unter Medikamenteneinwirkung war 2023 kein Unfall zu verzeichnen.
Kinderunfälle
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kinderbeteiligung ist gegenüber dem Vorjahr (2022/15 VU) mit 14 Unfällen weitestgehend unverändert. Bei diesen Unfällen wurde kein Kind getötet, ein Kind wurde schwer- und 17 Kinder wurden leicht verletzt. Bei den 14 Unfällen gab es einen Schulwegunfall. In diesem Fall hielt der Linienbus ordnungsgemäß an der Bushaltestelle. Hinter dem Bus stand verkehrsbedingt wartend ein PKW. Ein 8jähriges Kind querte laufend hinter dem Bus und vor dem PKW die Fahrbahn. Aus der Gegenrichtung fuhr ein Kleinbus. Das Kind achtete nicht auf den Kleinbus und lief gegen die Fahrerseite des querenden Fahrzeugs. Das Kind wurde durch den linken Außenspiegel an der rechten Gesichtshälfte leicht verletzt. Am Kleinbus wurde das Glas des linken Außenspiegels beschädigt.
Radfahrer und Radfahrerinnen:
Die Zahl der Pedelec bis 25km/h erfreuen sich immer größerer Beliebtheit bei nicht nur älteren Menschen, auch viele jüngere Menschen nutzen dieses Fortbewegungsmittel. Es ermöglicht, ohne großen Kraftaufwand, größere Strecken zu überwinden, jedoch unterschätzen viele die Geschwindigkeit und überschätzen ihr Fahrkönnen. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrern ist gegenüber dem Vorjahr 2022 mit 32 Unfällen auf 16 Verkehrsunfälle im Jahr 2023 gesunken. Dabei wurde eine Person getötet, sechs Personen wurden schwer und sechs Personen leicht verletzt. Bei den Rädern gilt es zu unterscheiden zwischen Fahrrädern, Pedelec und sogenannten E-bikes. Es gab insgesamt 12 Verkehrsunfälle mit Fahrrädern bei denen fünf Personen schwer und fünf Personen leicht verletzt wurden. Die Unfälle mit Pedelec bis 25km/h (ohne Kennzeichen) liegen bei vier Unfällen mit einer getöteten Person, einer schwer verletzten und einer leicht verletzten Person. Verkehrsunfälle mit dem schnelleren Pedelec bis 45km/h und Unfälle mit E-bikes waren 2023 keine zu verzeichnen.
Leichter Rückgang der Verkehrsunfälle mit jungen Autofahrern und Autofahrerinnen (18 - 24 Jahren) Die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung der jungen Autofahrer und Autofahrerinnen im vergangenen Jahr leicht rückläufig von 501 Unfällen 2022 auf 450 Unfälle 2023. Das war ein Rückgang von 51 Unfällen. Von den 450 Unfällen wurden 353 Unfälle von der jungen Altersgruppe verursacht. Bei 39 Unfällen mit Personenschäden wurden insgesamt 37 Personen verletzt. Dabei wurde keine Person getötet, neun Personen wurden schwer verletzt und 28 Personen wurden leicht verletzt. Die Risikogruppe der jungen Autofahrer und Autofahrerinnen wird zu einer verkehrssicheren Teilnahme am Straßenverkehr angehalten. Vorträge zum Thema "Alkohol und Drogen" im Straßenverkehr und Verkehrssicherheitstage an Gymnasien, werden regelmäßig durchgeführt. Die Erfahrungen aus dem begleitenden Fahren wirken sich positiv auf das Unfallgeschehen und die allgemeine Teilnahme am Straßenverkehr aus, hier gab es 2023 kein Unfall zu verzeichnen.
Zahl der Verkehrsunfälle mit Senioren und Seniorinnen ist leicht gesunken (Verkehrsteilnehmer ab 65 Jahren) Autofahren bedeutet für jeden mobil und unabhängig zu sein. Dies gilt insbesondere für Senioren, da sie vor allem in ländlichen Gebieten auf das Auto angewiesen sind. Denn nur wer mobil ist kann weiter Kontakte pflegen, sich selbst versorgen und verreisen. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Senioren ist leicht von 464 Unfällen in 2022, auf 454 Unfällen 2023 gesunken. Dies entspricht einem Gesamtanteil von 18%. Bei den Verkehrsunfällen mit Personenschäden ab 65 Jahren gab es zwei Unfälle mit Getöteten, 12 Unfälle mit Schwerverletzten und 24 Unfälle mit Leichtverletzten. Die Hauptunfallursache bei den Senioren waren Fehler beim Wenden und Rückwärtsfahren mit 105 Unfällen, ungenügender Sicherheitsabstand mit 47 Unfällen und die nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit mit 36 Unfällen. Durch Veranstaltungen in diesem Bereich, z.B. "Verkehrssicherheitstag für Senioren", werden die Senioren ersucht, zusammen mit einem Fahrlehrer, sich selbst zu überprüfen und festzustellen, ob eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr noch möglich ist oder ob es sinnvoll scheint, auf Alternativen umzusteigen oder Fahrdienste in Anspruch zu nehmen. Das Interesse an diesen Veranstaltungen war und ist nach wie vor groß, so dass weitere Veranstaltungen geplant sind. Dabei wird versucht, das bereits vorhandene theoretische- und praktische Wissen der älteren Verkehrsteilnehmer etwas aufzufrischen. Ziel ist es, dass die Senioren länger und sicher am Straßenverkehr teilnehmen können.
Anzahl der Motorradunfälle gesunken
Gerade im Frühjahr und in den Sommermonaten erfährt das Fahren mit dem motorisierten Zweirad eine immer größere Beliebtheit, da es eine gute Kombination aus Geschwindigkeit, Spaß, Technik und Erlebnis bietet. Beim Fahren lässt sich die Natur anders als im Auto erleben. Jedoch können bei dieser Form der Verkehrsteilnahme größere Personenschäden bei Unfällen nicht ausgeschlossen werden. Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Motorradfahrern mit amtlichen Kennzeichen ist von 67 im Jahr 2022 auf 56 Verkehrsunfälle im Jahr 2023 gesunken. Dabei kam ein Motorradfahrer ums Leben, 14 Personen wurden schwer- und 21 Personen wurden leicht verletzt. Die Hauptunfallursache war, mit 18 Verkehrsunfällen, die oftmals überhöhte Geschwindigkeit gepaart mit Unerfahrenheit auf den meist hoch motorisierten Maschinen. Auch dieser Risikogruppe begegnet die Polizei mit verschärften Kontrollen, aber auch mit ganzjährigen Präventivmaßnahmen der PD Wittlich so z. B. "Motorradfahren in der Eifel - aber sicher". Die jährliche Veranstaltung "Motorradsymposium" wurde 2023 in Hillesheim/Wiesbaum durchgeführt. Während der Motorradsaison finden Seitens der Polizeiinspektion Daun wiederkehrend an spezifischen Örtlichkeiten allgemeine Motorradkontrollen statt. Zudem erarbeitet die Polizeiinspektion Daun in Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Adenau eine Präventionsveranstaltung, welche explizit junge Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer ansprechen soll. Diese Veranstaltung wird im September 2024 erstmalig durchgeführt werden.
LKW
Bei einem Unfall mit einem LKW sind die Folgen für den Unfallgegner um einiges gravierender. Aufgrund seines hohen Gewichts ist die Gefahr für das Gegenüber viel höher, als für den Lastkraftwagenfahrer selbst. 2023 ereigneten sich 212 Verkehrsunfälle. Davon wurden 172 Unfälle von Lkw-Fahrern verursacht. Bei den 212 Verkehrsunfällen wurde eine Person getötet (Pkw-Fahrer). Bei weiteren Unfällen wurden drei Personen schwer- und 19 Personen leicht verletzt. Die Beteiligung der Lkw-Unfälle an der Gesamtunfallzahl beträgt 9 %.
Ablenkung
Im Jahre 2023 gab es insgesamt 17 Unfälle, verursacht durch Ablenkung. Drei der Unfälle wurden durch die Nutzung eines Mobiltelefons beeinflusst. Bei 14 Unfällen war die Unfallursache Unachtsamkeit oder Blendung der Sonne. Hierbei gab es zwei Unfälle mit Leichtverletzten. Es ist mittlerweile allgemein bekannt, dass die Nutzung des Mobiltelefons oder die Nutzung anderer elektronischer Geräte während der Fahrt verboten ist. Sie dürfen nur genutzt werden, wenn dies mittels Sprachsteuerung möglich ist oder es nur eine kurze Blickzuwendung erfordert. Die Bedienung solcher Geräte darf die Aufmerksamkeit nicht vom Straßenverkehr ablenken.
Rückfragen bitte an:
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