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Polizeidirektion Trier

POL-PDTR: Kriminalitätslagebild 2019 im Bereich der Polizeiinspektion Morbach

Morbach (ots)

Nach Auswertung der Kriminalitätsstatistik 2019 für den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Morbach wird deutlich, dass man weiterhin relativ sicher in der Einheitsgemeinde Morbach, der VGV Thalfang und Teilen der VGV Bernkastel-Kues (Kleinich und Hochscheid) lebt.

Im Jahr 2019 wurden im örtlichen Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Morbach bei der Betrachtung der Gesamtkriminalitätslage - unabhängig von deren Bearbeitungszuständigkeit - insgesamt 649 Straftaten statistisch erfasst. Gegenüber dem Vorjahr mit 1073 Fällen bedeutet dies einen Rückgang um 39,52% (424 Fälle). Als Erklärungsansatz für diesen deutlichen Fallzahlenrückgang ist der im Kalenderjahr 2018 ermittelte Tatverdächtige, welcher mehrere hunderte Delikte im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ("Warenbetrug") beging. Im vergangenen Jahr trat dieser nicht mehr polizeilich in Erscheinung. Dieser Umstand hat auch zwangsläufig zur Folge, dass die Aufklärungsquote um 13,8% zum Vorjahr von 82,4% auf 68,6% zurückging. In der Fünf-Jahresbetrachtung liegt die Aufklärungsquote im Kalenderjahr 2019 minimal unter dem Durchschnitt der Jahre 2015, 2016, 2017 und 2019 (Ø69,05%), so dass nicht von einer dramatischen negativen Entwicklung zu sprechen ist. Wie oben bereits angeführt dürfte das Kalenderjahr 2018 als "Ausreißer" in den Bereichen "Fallzahlen" und "Aufklärungsquote" bewertet werden.

In der Betrachtung von Straftaten in der sachlichen Bearbeitungszuständigkeit der Polizeiinspektion Morbach ist ein Rückgang der Fallzahlen um 3,8% von 476 Fällen auf 458 Fällen zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote war ebenfalls leicht rückläufig und lag bei 66,4%, was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 4,4% entspricht.

Bei der Einzelbetrachtung der Straftatenobergruppen ist festzustellen, dass die Fallzahlen der "Rohheitsdelikte" gegenüber dem Vorjahr wieder rückläufig sind (-7,8%) und 119 Fälle statistisch erfasst wurden. Die Schwerpunkte liegen hier bei den Körperverletzungsdelikten mit 89 Fällen (-3 Fälle), der Bedrohung mit 12 Fällen (-7 Fälle) und der Nötigung mit 14 Fällen (-2 Fälle). Trotz der rückläufigen Fallzahlen konnte die Aufklärungsquote nochmals auf 95,5% gesteigert werden.

Bei den Diebstahlsdelikten sind nur marginale Veränderungen festzustellen. Die Diebstahlsdelikte ohne erschwerende Umstände sind um 2 Fälle auf 83 Fälle gesunken. In dieser Gruppe dominieren weiterhin die Ladendiebstähle mit 15 Fällen. Diebstähle in/aus Wohnungen sind mit 9 Fällen, an/aus Kraftfahrzeugen sind mit 7 Fällen und Diebstähle aus Dienst-, Büro-, Werkstatt- und Lagerräumen sind mit 10 Fällen statistisch erfasst. Die Aufklärungsquote bei den "einfachen" Diebstählen lag bei 41,0%. Die Diebstähle unter erschwerenden Umständen blieben gegenüber dem Vorjahr mit 17 Fällen unverändert. In diesem Deliktsbereich liegt die grundsätzliche Bearbeitungszuständigkeit allerdings bei der zuständigen Kriminalinspektion.

Gegenüber den anderen Straftatenobergruppen sind die Fallzahlen der "Vermögens- und Fälschungsdelikte" um 22% von 59 auf 72 Fälle gestiegen. Die Aufklärungsquote lag bei 63,9%. In dieser Gruppe dominieren weiterhin die Delikte des Warenbetruges und des Warenkreditbetruges mit 25 Fällen. Der Fallzahlenanstieg ist unter anderem auf Kontrollmaßnahmen im Straßenverkehr zurückzuführen, bei welchen Urkundenfälschungen im Zusammenhang mit der Zulassung von Kraftfahrzeugen verstärkt festgestellt wurden. Hier wurden im vergangenen Jahr 14 Fälle statistisch erfasst (Steigerung um 7 Fälle gegenüber 2018).

In der Gruppe der sonstigen Straftatbestände dominieren, wie in den vergangenen Jahren, die Sachbeschädigungen, wobei die Fallzahlen um 11 Fälle zurückgegangen sind. Bei den Beleidigungsdelikten ist wie im Vorjahr erneut ein deutlicher Anstieg um 14 Fälle von 34 auf 48 Fälle zu verzeichnen. Ein möglicher Erklärungsansatz hierfür ist unter Umständen die zunehmende Anzahl von Beleidigungsdelikten in den sozialen Netzwerken. Zu der nochmaligen Steigerung können allerdings keine konkreten Gründe genannt werden.

Besonders sozialschädliche Straftaten, die das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung nachhaltig beeinflussen sind mit 76 Fällen im Summenschlüssel "Straßenkriminalität" statistisch erfasst worden. Konkret wären hier die Sachbeschädigungen auf öffentlichen Wegen und Plätzen und Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen zu nennen, welche in dieser Gruppe mit 24 bzw. 25 Fällen dominieren. Diese stehen nach wie vor im besonderen Fokus der polizeilichen Kriminalstatistik des Jahres 2019. Örtliche Schwerpunkte sind primär im Bereich der Ortslage Morbach, insbesondere im Umfeld der Lokalitäten zu finden.Als wahrscheinliche Tatzeiten sind die Tatzeiten ab Einbruch der Dunkelheit anzunehmen, ohne dass eine signifikante Häufung einzelner Wochentage festzustellen wäre. Durch die Polizei werden im Rahmen der Präsenzstrategie die bekannten Treffpunkte und Tatörtlichkeiten gezielt bestreift, um frühzeitig entsprechende Gruppenbildungen und Tatvorbereitungshandlungen erkennen zu können. Gleich wohl muss die Bekämpfung im Bereich der Straßenkriminalität als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden. Bürgerinnen und Bürger, sowie die kommunalen Sicherheitspartner müssen als aktive Mitgestalter auf breiter Basis in die örtliche Sicherheitspolitik mit einbezogen werden.

Insgesamt wurden 378 Tatverdächtige ermittelt, 293 männliche und 85 weibliche Tatverdächtige. Nach wie vor wird ein Großteil der Delikte (77,5% der Fälle) von männlichen Tatverdächtigen begangen. In Verknüpfung mit der Altersstruktur fällt der Anteil der männlichen Tatverdächtigen im Alter von 18 bis 21 Jahren noch deutlicher aus und liegt bei 88,1%

Im Bereich der Jugendkriminalität (TV unter 21 Jahre) wurden im vergangenen Jahr 80 Tatverdächtige erfasst, was einem Anteil von 21,2% an der Gesamttatverdächtigenzahl entspricht. Im Jahr 2018 lag der Anteil auf einem vergleichbaren Niveau (83 TV / 21,6%). Die detaillierte Auswertung ergab, dass 13 Kinder, 25 Jugendliche und 42 Heranwachsende im Jahr 2019 statistisch erfasst wurden. Im Jahr 2018 zeigte sich bei der Aufschlüsselung der Altersgruppen noch ein anderes Bild. Hier wurden 18 Kinder, 36 Jugendliche und 29 Heranwachsende als Tatverdächtige erfasst. Eine mögliche Erklärung wäre hierzu, dass Mehrfach-/Wiederholungstäter aufgrund ihres Lebensalters über die Jahre in anderen TV-Gruppe erfasst werden. Eine weitere Auswertung der Statistik belegt zudem, dass Täter unterhalb des 21. Lebensjahres nach wie vor im Bereich der Rohheitsdelikte und Sachbeschädigungen überproportional vertreten sind. Häufig waren gruppendynamische Prozesse, sowie übermäßiger Konsum von Alkohol und/oder Betäubungsmittel mitursächlich und konfliktauslösend.

Die Polizei Morbach wird auch zukünftig einen Schwerpunkt ihrer polizeilichen Arbeit in der Bekämpfung der Aggressionsdelikte und der Gewalt im öffentlichen Raum bei strikter Anwendung des integrativen Ansatzes sehen. Frühzeitige Kooperationsmaßnahmen mit Sicherheitspartner könnten zu positiven Entwicklungen in der Kriminalitätsbekämpfungsstrategie führen. Regelmäßige Kooperationen und enge vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Veranstaltern, Genehmigungsbehörden (auf kommunaler Ebene, Gemeindeverwaltung Morbach, Verbandsgemeinden Thalfang und Bernkastel-Kues und Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich) könnten bei gleichzeitiger Anwendung der Präsenzstrategie zu einem nachweisbar positiven Erfolg beisteuern. Präsenz und gezielte Kontrollen an erkannten Brennpunkten oder in der Bewältigung von Veranstaltungslagen im Zusammenhang mit Volksfesten oder ähnlichen Veranstaltungen, gemeinsam mit Ordnungsamt und Sicherheitspartnern zeigen eine gewisse Nachhaltigkeit.

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Trier,
Polizeiinspektion Morbach.
Ansprechpartner: PHK Thorsten Schöneck
Telefon 06533/9374-0
pimorbach@polizei.rlp.de
www.polizei.rlp.de

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