POL-PDTR: Call-Center-Betrug zum Nachteil älterer Menschen
Schweich (ots)
Gerade ältere Menschen werden häufig Opfer von sogenanntem Call-Center-Betrug. Organisierte Banden versuchen mit unterschiedlichen Maschen durch ständige Telefonanrufe die Opfer unter Druck zu setzen, sie zu verunsichern und so an Bargeld oder Wertsachen zu gelangen. Nicht selten entstehen hohe Vermögensschäden, die auch mit erheblichen psychischen Belastungen der Opfer einhergehen. Im Wesentlichen sind vier unterschiedliche Betrugsvarianten bekannt.
Enkeltrick: Telefonisch meldet sich ein angeblicher Verwandter (Enkel, Nichte, Neffe, Patenkind usw.). Oft beginnen diese Gespräche mit den Worten: "Rate mal, wer hier spricht?" Durch geschickte Gesprächsführung wird dem Opfer suggeriert, dass es mit einem real existierenden Verwandten telefoniert. Es wird eine finanzielle Notlage vorgetäuscht (Autokauf, Wohnungskauf etc.), das Opfer wird veranlasst, Bargeld abzuheben, das später von einem Boten abgeholt werden soll.
Falscher Polizeibeamter: Ein angeblicher Polizeibeamter ruft an (oft mit einer generierten polizeilichen Rufnummer) und teilt mit, dass die Vermögenswerte nicht mehr sicher sind, weil z. B. Einbrecherbanden unterwegs sind. Bargeld, Wertgegenstände, EC-Karten mit PIN etc. sollen von den angeblichen Polizisten abgeholt werden.
Gewinnversprechen: Es wird ein hoher Gewinn versprochen unter der Voraussetzung, dass vorher eine Gebühr entrichtet wird. Diese wird häufig in Form von Gutscheinen eingefordert, deren Codes die Opfer telefonisch durchgeben sollen.
Schockanrufer: Der Anrufer teilt mit, dass ein Familienmitglied einen selbst verschuldeten Verkehrsunfall hatte und durch eine Zahlung eine Bestrafung oder Inhaftierung abgewendet werden kann.
Hinweise der Polizei: Beantworten Sie niemals Fragen zu ihren Vermögensverhältnissen. Übergeben Sie niemals einem Fremden Bargeld oder Wertsachen, egal für wen er sich ausgibt oder wer ihn angeblich geschickt hat. Die Polizei wird Sie jedenfalls nie dazu auffordern. Wählen Sie selbst die Notrufnummer, die Nummer ihrer örtlichen Polizeidienststelle oder die des Verwandten, der Sie angeblich angerufen hat. Zahlen Sie keine Gebühren für Gewinne. Wenn Sie einen betrügerischen Anruf vermuten, legen Sie auf und informieren die Polizei.
Da die geschilderten Anrufe gerade in den vergangenen Wochen auch im Dienstgebiet der Polizeiinspektion Schweich stark zugenommen haben, werden die "echten" Polizeibeamten in den nächsten Tagen und Wochen gezielte Präventionsmaßnahmen in verschiedenen Ortschaften durchführen. Ziel dieser Präventionsmaßnahmen ist es, potentielle Opfer, aber auch deren Nachbarn und Verwandte vor Ort über dieses Kriminalitätsphänomen aufzuklären.
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