POL-PDTR: Polizeiliche Kriminalstatistik der PI Baumholder für das Jahr 2024
Baumholder (ots)
Presseerklärung der Polizeiinspektion Baumholder zur Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2024 im Polizeibezirk Baumholder
Polizeiliche Kriminalstatistik - Übersicht 2024
Allgemeines
Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ist eine Zusammenstellung aller der Polizei bekannt gewordenen strafrechtlichen Sachverhalte unter Beschränkung auf ihre erfassbaren wesentlichen Inhalte. Sie soll damit im Interesse einer wirksamen Kriminalitätsbekämpfung zu einem überschaubaren und möglichst verzerrungsfreien Bild der angezeigten Kriminalität führen. Der örtliche Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Baumholder umfasst die Verbandsgemeinde Baumholder.
Auf einer Fläche von 192 km² sind 9.454 Einwohner zu betreuen. Hinzu kommen derzeit ca. 9000 Angehörige der amerikanischen Streitkräfte mit zivilem Gefolge, Tendenz steigend. In der Flächennutzungsstruktur des Landkreises Birkenfeld gliedern sich die einzelnen Nutzungsflächen wie folgt auf: - 12% Siedlungs- und Verkehrsfläche - 34% Landwirtschaftsfläche - 54% Waldfläche
Übersicht
Im Jahr 2024 wurden im örtlichen Zuständigkeitsbereich der PI Baumholder insgesamt 467 Straftaten statistisch erfasst. Dieser und die in diesem Abschnitt nachfolgenden Werte stellen die erfassten Zahlen dar, die je nach sachlicher Zuständigkeit von hiesiger Polizeiinspektion als auch von der Kriminalinspektion in Idar-Oberstein endsachbearbeitet wurden. Gegenüber dem Vorjahr mit 500 Fällen bedeutet dies eine Abnahme von 33 Fällen und entspricht einer Abnahme von ca. 6,6%. Aufgeklärt wurden 307 Straftaten. Die Aufklärungsquote beträgt 65,7% und ist im Vergleich zum Vorjahr 2023 (65,4,5%) auf gleichbleibendem Niveau geblieben. In 2024 wurden insgesamt 250 Tatverdächtige ermittelt. Die geschlechterspezifische Betrachtung der Tatverdächtigen hat sich 2024 wie nachfolgend dargestellt: 188 männliche Tatverdächte (75,2%), 62 weibliche Tatverdächtige (24,8%). Der Anteil der Nichtdeutschen unter den ermittelten Tatverdächtigen (TV) betrug in 2024 ca. 28 % (70 TV); zum Vergleich 2023: 70 TV, Anteil von 30% und ist im Vergleich zum Vorjahr somit leicht gesunken.
Bei der Betrachtung der Fälle, die ausschließlich in der sachlichen Zuständigkeit hiesiger Polizeiinspektion liegen, stellen sich die Werte wie folgt dar: Straftaten in 2024 insgesamt: 381. Auch hier erfolgte im Vergleich zum Vorjahr (427 Fälle) ein deutlicher Rückgang. Die Aufklärungsquote in 2024 lag bei 65,6% (250 Fälle) und blieb somit annähernd gleich zu 2023. Ermittelte Tatverdächtige in 2024: 279 TV (zu beachten ist das Wohnortprinzip in Fällen sog. Jugendkriminalität, da die sachliche Endsachbearbeitung bei Minderjährigen und Heranwachsenden unabhängig vom Tatort bei der Heimatdienststelle der Betroffenen erfolgt).
Gewalt in engen sozialen Beziehungen / Häusliche Gewalt
Im Jahr 2024 wurden 19 Fälle im Bereich von Gewalt in engen sozialen Beziehungen erfasst. Somit ist ein geringer Rückgang zum Jahr 2023 zu erkennen, in welchem 21 Fälle bekannt wurden.
Deutlicher Anstieg bei Diebstahl ohne erschwerende Umstände - ebenfalls Erhöhung bei Diebstahl mit erschwerenden Umständen
In 2024 wurden bei hiesiger Polizeiinspektion 75 Diebstähle ohne erschwerende Umstände ("einfache Diebstähle") bekannt, was eine identische Zahl im Vergleich zum Jahr 2023 darstellt. Im Bereich der Diebstähle unter erschwerenden Umständen reduzierte sich die Zahl der bekannten Straftaten in diesem Bereich um 8 auf insgesamt 31 Fälle und bewegt sich somit unterhalb des Niveaus von 2023 (39 Fälle).
Zuwachs der Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit
Nachdem im letzten Jahr eine Stagnation im Bereich der Rohheitsdelikte (Körperverletzungsdelikte, Raub, räuberische Angriffe, etc.) zu verbuchen war, ist 2024 ebenfalls nur eine geringe Veränderung der Fallzahlen festzustellen. Die Zahlen im Bereich der sog. Rohheitsdelikte liegen in 2024 bei 101 Fällen (2023: 106 Fälle). Im Bereich des Deliktsfeldes der gefährlichen - und schweren Körperverletzung wurden 9 Fälle bekannt, wobei die Aufklärungsquote in diesen Deliktbereichen bei 89 % lag.
Rückgang Straßenkriminalität
Hier handelt es sich um Straftaten auf öffentlichen Wegen und Plätzen, der gefährlichen und schweren Körperverletzung auf Straßen, Wegen und Plätzen, Diebstahlsdelikte mit Bezug zum öffentlichen Raum, der Sachbeschädigung an Kraftfahrzeugen sowie der sonstigen Sachbeschädigung auf Straßen, Wegen oder Plätzen. Hierunter werden auch bestimmte Sexualdelikte wie Exhibitionismus und sexuelle Belästigung subsumiert. In 2023 wurden im Dienstgebiet der PI Baumholder 63 Fälle bekannt, somit kann festgestellt werden, dass die Straßenkriminalität leicht um 12,5 % gestiegen ist (in 2023: 56 Fälle).
Jugendkriminalität
In 2024 waren von den 250 festgestellten Tatverdächtigen (TV) 49 Kinder, Jugendliche und Heranwachsende (entspricht einem Anteil von 19,6%). Hier lässt sich im Vergleich zum Vorjahr ein leichtes Wachstum feststellen (in 2023: 44 TV, entsprach einem Anteil von 18,9%). Deliktische Schwerpunkte lassen sich hier im Bereich der Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit mit 13 TV feststellen.
Gewalt gegen die Staatsgewalt / Widerstandsdelikte
Die in den letzten Jahren festgestellte Absenkung der Fallzahlen in diesem Bereich setzte sich auch in 2024 fort; die Fallzahlen der Gewaltbereitschaft gegenüber Polizeibeamtinnen und -beamten, anderen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben sowie sonstigen Angehörigen staatlicher Institutionen waren in 2024 gleichbleibend auf niedrigem einstelligen Niveau gegenüber 2023. Derartige Tathandlungen stellen dabei direkte Angriffe auf die Amtsträger als Personen und gleichermaßen auch gegen den demokratischen Rechtsstaat und die Institutionen des staatlichen Handelns dar. Im Bereich der PI Baumholder ist die Zahl im Bereich von Widerstandshandlungen sowie tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte und gleichstehenden Personen bei 2 Fällen in 2024 bei 2 festgestellten Fällen in 2023 gleich niedrig geblieben. Vermögens- und Fälschungsdelikte
Bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten sind die Fallzahlen von 73 Fällen auf 63 Fälle gesunken. Die Aufklärungsquote liegt bei 63,5 %. Eine Absenkung ist in diesen Fallgruppen beim Warenkreditbetrug zu erkennen. Es wurden hier mit aktuell 12 Fällen in 2024 somit 5 Fälle weniger erfasst als 2023. Im Bereich "Enkeltrick, Falscher Polizeibeamter, Gewinnversprechen oder Schockanrufer" werden trotz Warnungen in den Medien immer wieder ältere Menschen Opfer von Straftaten, die mit hohen Vermögensverlusten einhergehen. Mittels meist fingierter Telefonnummern werden potentielle Opfer angerufen und zur Herausgabe persönlicher Daten animiert. Häufig werden die Opfer auch aufgefordert, Bargeld oder Schmuck bereitzuhalten, welches dann an der Wohnanschrift der Opfer abgeholt werden soll. Wichtig ist es, am Telefon keinerlei derartigen Angaben zu machen, im Zweifel sollte das Telefonat abgebrochen werden. Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei, wenn Sie Opfer geworden sind und erstatten Sie eine Anzeige. Bei Fragen helfen Ihnen die im Opferschutz besonders geschulten Beamtinnen und Beamte Ihrer örtlichen Polizei gerne.
Rauschgiftkriminalität
Bei der Rauschgiftkriminalität stiegen die Fallzahlen leicht von 10 auf 13 Fälle. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich betrug jedoch 100 Prozent. Auch zukünftig wird die Polizei Baumholder in enger Abstimmung mit der Kriminalpolizei bemüht sein, dieses perfekte Aufklärungsergebnis beizubehalten.
Schlussbewertung
Die Kriminalstatistik 2024 der Polizeiinspektion Baumholder zeigt eine insgesamt geringe Kriminalitätsbelastung für den Zuständigkeitsbereich auf, welche überwiegend phänotypische Delikte der sog. "leichten Kriminalität", sog. Vergehen abbilden. Die Polizei Baumholder wird auch zukünftig einen Schwerpunkt ihrer polizeilichen Arbeit in der Bekämpfung der Aggressionsdelikte, sowie der Gewalt im öffentlichen Raum bei strikter Anwendung des integrativen Ansatzes sehen. Darüber hinaus stehen besonders sozialschädliche Straftaten im Zusammenhang mit der Straßenkriminalität im Fokus der polizeilichen Kriminalbekämpfungsstrategie. Frühzeitige Kooperationsmaßnahmen mit Sicherheitspartner könnten zu positiven Entwicklungen in der Kriminalitätsbekämpfungsstrategie führen. Regelmäßige Kooperationen und enge vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Veranstaltern, Genehmigungsbehörde (auf kommunaler Ebene, Stadt- und Verbandsgemeindeverwaltung Baumholder), sowie unseren Sicherheitspartnern bei den US-Streitkräften in Baumholder könnten bei gleichzeitiger Anwendung der Präsenzstrategie zu einem nachweisbar positiven Erfolg beisteuern.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Baumholder
Ansprechpartner: PHK V. Pöhlchen
Telefon: 06783/991-30
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