POL-PDTR: außergewöhnliches Tuning - Leistungssteigerung durch Einspritzanlage
B 41 bei Birkenfeld (ots)
Am Nachmittag des 21.03.2025 fiel den Beamten ein BMW 1er auf. Aufgrund der auffallend hell leuchtenden Abblendlichter wurde der PKW einer Verkehrskontrolle unterzogen.
Bei der Überprüfung der Verkehrssicherheit bestätigte sich, dass in den Frontscheinwerfern nicht genehmigte LED-Leuchtmittel verbaut waren.
Zudem war das Fahrzeug tiefergelegt und ein Karosserie-Kit, bestehend aus Frontschürzenansatz, Seitenschwellern und Heckspoiler verbaut. Die Tieferlegung war in der Zulassungsbescheinigung eingetragen, jedoch nicht in Kombination mit dem Frontschürzenansatz. Für das Anbau-Kit konnte der Fahrer keinerlei Genehmigungsnachweis aushändigen. Insbesondere der Frontschürzenansatz wirkt sich auf die Tiefe des PKW aus, weshalb eine gutachterliche Prüfung der Kombination aus Tieferlegung und Frontschürzenansatz zu erfolgen hat. Hierbei wird unter Anderem die Freigängigkeit aller Teile überprüft.
Weiter waren gefälschte seitliche Fahrtrichtungsanzeiger mit einer dunklen Abschlussscheibe montiert.
Im Motorraum entdeckten die geschulten Beamten jedoch das "Highlight" der Kontrolle. Hier war ein Wasserstoff-Methanol-Einspritzsystem verbaut. Durch einen Schalter in der Mittelkonsole kann das System aktiviert werden. Beim normalen Start des Fahrzeugs wird durch solche Systeme lediglich eine geringe Leistungssteigerung bewirkt, die kaum vom Serienzustand abgrenzbar ist. Durch Eingabe verschiedener Codes, bspw. über den Schalthebel, kann jedoch in verschiedene Leistungsstufen (sog. "Maps") gewechselt werden, wodurch eine Leistungssteigerung von mehreren Hundert PS möglich ist. Aufgrund der Komplexität eines solchen Systems, wurde der BMW sichergestellt und wird einem Sachverständigen zur Begutachtung vorgeführt, um nachzuvollziehen welches Ausmaß durch die Modifizierung erreicht wurde und ob noch weitere Umbauten im Bereich des Motors vollzogen wurden.
Solche Systeme werden erfahrungsgemäß insbesondere in Fahrzeugen verbaut, die bei illegalen Fahrzeugrennen genutzt werden. Ein konkreter Bezug zur Raserszene oder einem illegalen Rennen konnte hier jedoch nicht hergestellt werden. Durch die Modifizierungen ist die Betriebserlaubnis des BMW erloschen.
Fahrer und Halter müssen nun mit Bußgeldern im dreistelligen Bereich sowie jeweils einem Punkt in Flensburg rechnen. Hinzu kommen die entstehenden Verfahrenskosten für das Gutachten und die Abschleppung. Der größte Kostenfaktor dürfte jedoch der Umbau an dem PKW darstellen, der definitiv notwendig sein wird, sofern der BMW seine Zulassung für den öffentlichen Verkehr behalten soll.
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