POL-PPTR: Kontrolltag von Stadt und Polizei Bitburg zur Erhöhung der Kinder- und Schülersicherheit in der Stadt Bitburg
Bitburg (ots)
Demografischer Wandel und andere gesellschaftliche Veränderungen führen zu Umstrukturierungen im Bildungsbereich. Damit einhergehend kommt es vermehrt zu Schließungen kleiner Schulen und Kindergärten, insbesondere in ländlichen Regionen. Die Zentralisierung in Mittelzentren bedingt längere Wege und verlangt ein höheres Maß an Mobilität, auch von noch relativ verkehrsschwachen Personen wie Kindern. Durch die längeren zurückzulegenden Strecken steigt im Allgemeinen die der Teilnahme am Straßenverkehr immanente abstrakte Gefährdung. Weiterhin ist zunehmend feststellbar, dass Eltern, die ihre Kinder mit dem Pkw zur Schule oder Kindertagesstätte fahren, oftmals unter Zeitdruck stehen und daher regelmäßig an ungeeigneten Stellen halten, um die Kinder aussteigen zu lassen bzw. diese im Pkw erst gar nicht ausreichend sichern. Den beschriebenen Veränderungen und Anforderungen begegnen die Polizeiinspektion Bitburg und die Stadt Bitburg mit einem abgestimmten Einsatzkonzept zur Verbesserung der Kinder- und Schülersicherheit in der Stadt Bitburg.
Mit einem groß angelegten Kontrolltag von Polizei und Stadt Bitburg begann am 19. April 2018 die Umsetzung der auf Nachhaltigkeit angelegten Arbeit. In unterschiedlichen Phasen wurden Kontrollen im Umfeld von Schulen und Kindertageseinrichtungen mit dem Schwerpunkt Kindersicherung in der An- und Abreisephase des Schul- und Kitabeginns durchgeführt. Flankierend wurden Geschwindigkeitskontrollen und Überwachungen von Fußgängerüberwegen im Stadtgebiet vorgenommen. Auch der Zentrale Omnibusbahnhof - besser bekannt als ZOB - stand im Fokus der Aktivitäten.
Fazit Die Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei gliedert sich im Wesentlichen in die drei Teilbereiche Enforcement (Verkehrsüberwachung), Engineering (Mitwirken bei der sicheren Gestaltung des Verkehrsraumes) und Education (Verkehrssicherheitsberatung/Verkehrserziehung).
Im Rahmen des Kontrolltages wurde der Fokus auf die Verkehrsüberwachung (Enforcement) gelegt, gleichzeitig konnten durch die Kontrollergebnisse wichtige Erkenntnisse für den Bereich Engineering gewonnen werden und vertiefende verkehrserzieherische Gespräche (Education) geführt werden.
Ein weiterer Schwerpunkt des Kontrolltages lag in der Verifizierung von Bürgerbeschwerden. Bei den Verkehrsteilnehmern sollte hierbei weder der Eindruck der "Abzocke" entstehen, noch sollte eine gewisse "Bevormundung" vermittelt werden. Es bleibt selbstverständlich weiterhin jedem selbst überlassen, ob er/sie seine Kinder mit dem Pkw zur Schule oder zum Kindergarten fährt, jedoch appellieren Stadt und Polizei an die Eltern, sich insbesondere im Interesse der Kinder dabei an die Verkehrsregeln zu halten. Dies betrifft sowohl die richtige Sicherung der Kinder im Pkw, wie auch die Beachtung der geltenden Verkehrszeichen (insbesondere Halte- und Parkverbote).
Ziel der Kontrollmaßnahmen war daher in erster Linie die Sensibilisierung der Fahrzeugführer für Gefahren, die aus dem Straßenverkehr erwachsen können sowie die Verdeutlichung der Vorbildfunktion von Erwachsenen. Insgesamt wurden im Zeitraum von ca. 07:00 Uhr bis 13:15 Uhr 183 Fahrzeuge in der Nähe von Schulen und Kindergärten kontrolliert - davon 180 Pkw und drei Schulbusse.
Dabei wurden 54 Beanstandungen festgestellt (47 Verwarnungen und 7 Ordnungswidrigkeitenanzeigen). Bei einem Großteil der festgestellten Verstöße handelte es sich um Geschwindigkeitsverstöße, nicht angelegte Sicherheitsgurte und verbotswidriges Linksabbiegen. In zwei Fällen wurden zudem gleich mehrere nicht gesicherte Kinder befördert.
Ein Schulbus wurde wegen technischer Mängel stillgelegt.
Anzumerken ist, dass der überwiegende Teil der Verstöße morgens, im Rahmen der Kontrollen unmittelbar vor Schulbeginn, festgestellt wurde. Mittags hingegen, nach Schulschluss, verhielten sich die Verkehrsteilnehmer größtenteils vorbildlich, insbesondere was die Park- und Haltesituationen vor den Schulen und Kindergärten angeht. Es ist daher davon auszugehen, dass die durchgeführten Kontrollen und die starke Präsenz von Polizei und Stadtverwaltung zu einer - hoffentlich nachhaltigen - Verhaltensänderung bei den Betroffenen geführt haben. Hierzu ist außerdem zu erwähnen, dass sich die überwiegende Mehrheit der Verkehrsteilnehmer einsichtig zeigte und die durchgeführten Kontrollen begrüßte. Des Weiteren konnte ein äußerst positiver, anlassunabhängiger Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen hergestellt werden.
Im Rahmen der Personenkontrollen am ZOB wurden diverse Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz festgestellt. Hierbei handelte es sich konkret um 15 minderjährige Personen die rauchten.
Das Jugendschutzgesetz sieht den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor. In diesem konkreten Fall betrifft es deren Gesundheit und verbietet eine Herausgabe von Tabakerzeugnissen an Minderjährige. Polizei und Stadtverwaltung appellieren daher insbesondere an alle Volljährigen, sich an die Vorschriften zu halten.
Stadt und Polizei werden nunmehr die gewonnenen Erkenntnisse auswerten und in den Dialog mit den Schulen und Kindertageseinrichtungen treten, um weitergehende passgenaue Maßnahmen zu entwickeln.
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