Polizeidirektion Bad Kreuznach
POL-PDKH: Verkehrsunfallbilanz 2024: Rückgang der Unfallzahlen in der Polizeidirektion Bad Kreuznach
Bad Kreuznach (ots)
Die Polizeidirektion Bad Kreuznach verzeichnete im Jahr 2024 insgesamt 5.775 Verkehrsunfälle - ein Rückgang um 318 Unfälle im Vergleich zum Vorjahr. Dabei handelt es sich um die Summe aller Unfälle in den Dienstgebieten der Polizeiinspektionen Bad Kreuznach, Bingen und Kirn. Damit liegen die Unfallzahlen nicht nur unter dem Vorjahresniveau, sondern auch unter dem Stand des Jahres 2019 (6.034 Unfälle) vor der Corona-Pandemie.
Verkehrsunfälle mit Personenschäden waren ebenfalls rückläufig und sanken von 561 auf 548. Allerdings stieg die Zahl der tödlich verletzten Personen von drei auf sieben an - darunter vier Motorradfahrende.
Ein Vergleich der Unfallhäufigkeitszahlen verdeutlicht die insgesamt positive Entwicklung: Während die landesweite Unfallrate in Rheinland-Pfalz im Jahr 2024 bei rund 3.388 Unfällen je 100.000 Einwohner lag, verzeichnete der Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Bad Kreuznach mit 2.720 Unfällen einen deutlich geringeren Wert.
Hauptunfallursachen und Maßnahmen zur Verkehrssicherheit
Die häufigsten Unfallursachen bei insgesamt 548 Unfällen mit Personenschäden blieben Abstandsverstöße (101 Unfälle), überhöhte Geschwindigkeit (95 Unfälle) sowie Vorfahrtsverstöße (75 Unfälle). Ein Rückgang wurde hingegen bei Unfällen unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen verzeichnet: Die Fallzahlen sanken von 118 auf 107 Fälle (-9,3 %).
Zur gezielten Prävention dieser Unfälle setzte die Polizeidirektion Bad Kreuznach im vergangenen Jahr verstärkt auf verkehrssicherheitsfördernde Maßnahmen:
- 297 Straf- oder Ordnungswidrigkeitenverfahren wurden gegen Fahrzeugführende unter Drogeneinfluss eingeleitet.
- 315 Straf- oder Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen alkoholisierte Fahrzeugführende ("folgenlose Trunkenheitsfahrten") wurden eingeleitet.
- 104 Trunkenheitsfahrten konnten verhindert werden.
- 454 Kontrollstunden wurden zur Überwachung von Ablenkungsverstößen durchgeführt, insbesondere im Zusammenhang mit der Nutzung von Smartphones.
- 165 Geschwindigkeitsverstöße wurden sanktioniert.
Risikogruppen im Fokus
Kinder im Straßenverkehr
Im Jahr 2024 wurden 57 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Kindern registriert, davon 50 mit Personenschäden. Die Unfallzahlen sanken damit im Vergleich zum Vorjahr (61 Unfälle) und entsprechen dem Niveau von 2019. Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit führte die Polizeidirektion Bad Kreuznach 1.525 Stunden Radfahrausbildung mit 1.963 Schulkindern durch sowie 661 Stunden frühkindliche Verkehrserziehung in Kindergärten und Schulen.
Junge Fahrer (18-24 Jahre)
Junge Fahrer bleiben eine besonders gefährdete Gruppe. Im Jahr 2024 kam es zu 1.109 Verkehrsunfällen unter Beteiligung junger Fahrer - der niedrigste Wert im Fünfjahresvergleich. Allerdings stieg die Anzahl der Unfälle mit Personenschäden von 113 auf 117. In 679 Fällen (rund zwei Drittel der Unfälle) waren junge Fahrer hauptverantwortlich. Präventive Maßnahmen wie Aufklärungsveranstaltungen an Schulen zu den Gefahren von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr wurden fortgeführt.
Senioren (ab 65 Jahren)
Mit 1.312 Verkehrsunfällen war diese Altersgruppe an rund 23 Prozent aller Unfälle beteiligt. Dies entspricht dem zweithöchsten Wert im Fünfjahresvergleich. Besonders hervorzuheben: 153 Unfälle mit Personenschäden, ein Höchstwert. In 940 Fällen (etwa zwei Drittel) waren Senioren die Hauptverursacher. Dieser Anstieg könnte auch auf die demografische Entwicklung und die steigende Zahl älterer Verkehrsteilnehmer zurückzuführen sein.
Radfahrende
Im Jahr 2024 ereigneten sich 157 Unfälle mit Radfahrenden, wobei 123 Personen verletzt wurden. Angesichts der hohen Verletzungsgefahr appelliert die Polizeidirektion Bad Kreuznach nachdrücklich an alle Radfahrenden, einen Fahrradhelm zu tragen, um schwere Unfallfolgen zu vermeiden.
Motorradfahrende
Die Zahl der Motorradunfälle stieg leicht auf 112 Fälle an (+5 im Vergleich zu den Vorjahren). Auch hier ist das Verletzungsrisiko hoch: 82 Motorradfahrende wurden verletzt, vier davon tödlich.
Verkehrsunfallfluchten: Aufklärungsquote über dem Landesschnitt
Die Zahl der Unfallfluchten blieb mit 1.325 Fällen nahezu konstant (Vorjahr: 1.337). In 615 Fällen konnte der Unfallverursacher ermittelt werden, was einer Aufklärungsquote von 46 Prozent entspricht. Damit liegt die Polizeidirektion Bad Kreuznach über dem Landesdurchschnitt von 41 Prozent.
Abschließend appelliert die Polizei an alle Verkehrsteilnehmenden: "Jeder kann durch vorausschauendes, verantwortungsbewusstes und rücksichtvolles Verhalten dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden und Leben zu retten."
Weitere Informationen und Details zu den hier beschriebenen Verkehrsunfallzahlen und deren Entwicklung können im Jahresbericht zur Verkehrsunfallstatistik 2024 der Polizeidirektion Bad Kreuznach über den nachfolgenden Link entnommen werden: https://www.polizei.rlp.de/die-polizei/dienststellen/polizeipraesidium-mainz/unsere-dienststellen/polizeidirektion-bad-kreuznach
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