POL-PPMZ: (Mainz) - Die Ergebnisse des Fragebogen zur Fahrradsicherheit sind da
Mainz (ots)
Im Zeitraum vom 22.04. bis 03.08.2018 hat die Mainzer Polizei einen Fragebogen zur Fahrradsicherheit im Stadtgebiet in Umlauf gebracht. Die Mainzer Radlerinnen und Radler konnten uns mit Hilfe des Fragebogens mitteilen, wo der Schuh im Mainzer Radverkehr drückt. Insgesamt kamen 430 Fragebögen in Rücklauf, welche nun abschließend ausgewertet wurden.
Verteilt haben wir den Fahrradfragebogen in den Fahrradgeschäften im Stadtgebiet Mainz sowie durch eine Auslegung auf den drei Stadtinspektionen. Unsere Fahrradstreife verteilte den Fragebogen zudem während ihrer Tätigkeit. Unser Partner in der Verkehrssicherheit, der ADFC in Mainz, stellte den Fragebogen zudem zum Download auf dessen Homepage zur Verfügung.
Ziel des Fragebogens war es nicht nur eine Aufhellung der so genannten Dunkelziffer zu erreichen, sondern auch, uns zur Optimierung unserer Kontrolltätigkeiten, Gefahrenstellen im Mainzer Radverkehr aufzuzeigen. Zudem haben wir uns durch den Fragebogen Hinweise darüber erhofft, wie sich die Radfahrer und Radfahrerinnen in Mainz vor Fahrraddiebstahl schützen.
Von den 430 Befragten waren 44% weiblich und 56% männlich. Durch die Befragung von Schülerinnen und Schüler waren alle Altersstrukturen vertreten. Mit 41% stellte die Altersgruppe von 40-64 Jahren den Großteil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dar. Die Teilnehmer zeigten zudem eine hohe Fahrradaffinität. 58% gaben an, dass Fahrrad täglich und 31% mehrmals wöchentlich zu nutzen.
Ergebnisse zum Themenfeld "Verkehrsunfall":
- 20% (82 Teilnehmer) gaben an, dass sie im Jahr 2017 als Radfahrer einen Verkehrsunfall hatten. - Von den 82 gemeldeten Verkehrsunfällen waren 32 auf einen alleinbeteiligten Sturz zurückzuführen, was 40% entspricht. - 48 Verkehrsunfälle ereigneten sich durch einen Zusammenstoß mit einem anderen Verkehrsteilnehmer, was 60% entspricht. - 25% der Radfahrer gaben an, eine Verletzung, die ärztlich behandelt wurde, erlitten zu haben. 50% wurden verletzt, ohne das eine ärztliche Behandlung erforderlich gewesen sein. 25% gaben an, nicht verletzt worden zu sein. - Von den 82 angegebenen Verkehrsunfällen haben nur 17 der Befragten den Unfall der Polizei gemeldet. Das heißt, dass nur jeder fünfte an einem Unfall beteiligte Radfahrer, dieser der Polizei auch gemeldet hat.
Beispielhafte Gründe, warum ein Verkehrsunfall nicht polizeilich gemeldet wurde, waren:
- Es entstand nur Eigen- oder kein Fremdschaden. - Die Unfallbeteiligten waren sich vor Ort einig. - Die erlittene Verletzung war nur geringfügig. - Es herrschte vor Ort die Meinung, dass die Polizei bei Bagatellschäden nicht vor Ort kommt. - Der vermeintliche Unfallverursacher entfernte sich unerlaubt von der Unfallstelle.
Bei einem sogenannten Alleinunfall gaben 82% der Befragten an, dass sie den Verkehrsunfall nicht bei der Polizei melden würden, da
- Sie darin keine Notwendigkeit sehen. - Sie immer nur bei einem Fremdschaden die Polizei hinzuziehen. - Es ihnen ein Bußgeld erspart. - Es ihnen peinlich sei. - Keine schwerwiegenden Verletzungen vorgelegen hätten.
Verkehrsunfälle mit Radfahrerbeteiligung sollten der Polizei immer gemeldet werden, da es nur so möglich ist, Unfallhäufungsstellen zu erkennen und etwaige Gefahrensituationen in Zusammenarbeit mit anderen Behörden zu entschärfen. Bei nachträglichen Unfallmeldungen können keine objektiven Beweise mehr erhoben werden.
Ergebnisse zum Themenfeld "Tragen eines Fahrradhelms":
55% der Befragten gaben an, dass sie mit Helm fahren würden. 30% gaben an, diesen nicht zu tragen und weitere 15% tragen diesen nur gelegentlich.
Ergebnisse zum Themenfeld "Gefahrenstellen":
Für das Stadtgebiet Mainz gingen 491 Meldungen über Gefahrenstellen ein. Diese wurden mit der städtischen Plattform "RADar" und den dort bereits gemeldeten Gefahrenstellen abgeglichen.
Ergebnisse zum Themenfeld "Fahrraddiebstahl":
- Ca. jede zehnte an der Umfrage teilnehmende Person gab an, im Jahr 2017 Opfer eines Fahrraddiebstahls gewesen zu sein. - Von 45 betroffenen Personen eines Fahrraddiebstahls meldeten nur 26 diesen auf einer Polizeidienststelle, was einer Quote von 57% entspricht. - Ca. 10% der Befragten haben ihr Fahrrad beim ADFC oder einem anderen Verein codieren lassen. - Ca. 10% haben ihr Fahrrad bei der Polizei registrieren lassen.
Beispielhafte Gründe, warum ein Diebstahl des Fahrrades nicht zur Anzeige gebracht wurde, waren:
- Keine Rahmennummer vorhanden - Der Geschädigte verfügte über keine entsprechende Versicherung - Keine Hoffnung auf Fahndungserfolg - Keine Gelegenheit eine Polizeidienststelle aufzusuchen
Wir werden die Mainzer Bürgerinnen und Bürger über die weiteren Ergebnisse der Auswertung auf dem Laufenden halten und bedanken uns schon jetzt bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die Bereitschaft, einen Beitrag zur Fahrradsicherheit in Mainz zu leisten.
Radfahren in Mainz - aber sicher!
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