POL-PDMY: Verkehrsunfallbilanz der Polizeiinspektion Adenau für das Jahr 2017
Adenau (ots)
- Anstieg der Gesamt-Unfallzahlen - Mangelnder Abstand und zu hohe Geschwindigkeiten sind weiterhin Hauptunfallursachen
(Zahlen in Klammern = Zahlen aus dem Jahre 2016)
Der Zuständigkeitsbereich der PI Adenau umfasst rund 479 qkm mit 26.000 Einwohnern. Im Bereich der Polizeiinspektion Adenau ereigneten sich die nachfol-gend in der Unfallanalyse ausgewerteten Verkehrsunfälle.
Gesamtbetrachtung Im Jahr 2017 wurden von der Polizeiinspektion Adenau 1331 Ver-kehrsunfälle (VU) polizeilich aufgenommen. Dies bedeutet eine Zu-nahme von 161 Unfällen.
Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Getöteten ist gesunken, die Anzahl der VU mit schwer - und leicht verletzten Personen leicht gestiegen.
Im Jahr 2017 wurden bei den Verkehrsunfällen insgesamt 2 (4) Per-sonen getötet, 61 (58) Personen wurden schwerverletzt und 163 (159) Personen leichtverletzt. In der monatlichen Betrachtung belegt hier der Monat Mai mit 151 Un-fällen den traurigen Höhepunkt. Der größte Teil der Verkehrsunfälle fand auf den außerörtlichen Stra-ßen im Dienstgebiet statt. Von den 923 Unfällen außerhalb geschlos-sener Ortschaften wurden alleine 456 Verkehrsunfälle auf Bundes-straßen gezählt, wobei hiervon die Hauptzufahrtsstraßen zum Nür-burgring mit der B 257, B 258 und B 412 am stärksten betroffen wa-ren. In diesen Bereichen wurden und werden daher weiterhin verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt.
Besonderheit Nürburgring: Verkehrsunfälle auf der Nürburgring-Nordschleife werden nicht in der Verkehrsunfallstatistik geführt, liegen jedoch auch im Fokus der PI Adenau. Anlässlich von Touristenfahrten wurden im Jahr 2017 insgesamt 95 Verkehrsunfälle auf der Nürburgring-Nordschleife und der Grand-Prix- Strecke polizeilich aufgenommen. Im Jahr 2017 wurden hierbei 2 Personen tödlich verletzt, 23 Personen wurden schwerverletzt und 39 Personen leichtverletzt.
Unfälle infolge mangelnder Verkehrstüchtigkeit: Bei der PI Adenau wurden im Jahr 2017 gesamt 21 (7) Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel aufgenommen. Bei diesen VU wurden 3 Personen schwer - und 7 Personen leicht verletzt. Der Alkoholisierungsgrad lag hier zwischen 0,5 bis 2,50 Promille. Die PI Adenau wird weiterhin im Rahmen der Verkehrsüberwachung ihre Alkoholkontrollen und Drogenkontrollen, nicht nur im Zusammenhang mit Veranstaltungen, intensivieren.
Unfälle mit Jugendlichen /Jungen Fahrern (15-24 Jahre): Im Jahr 2017 ereigneten sich 340 (274) Verkehrsunfälle mit Beteili-gung von Jugendlichen/Jungen Fahrern. Dies entspricht - in Bezug auf die Betrachtung des Jahres 2017 - einem Anteil von 25,54%.
Bei den Unfällen wurde 1 (1) Person dieser Altersgruppe getötet, 11 (9) Personen erlitten dabei schwere Verletzungen und 44 (48) Perso-nen leichte Verletzungen. 7 Personen wurden als Mitfahrer im Fahr-zeug verletzt.
Unfälle mit Kindern (bis 14 Jahre): Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kinderbeteiligung ist im Jahr 2017 von 7 auf 5 gesunken. Bei diesen Verkehrsunfällen wurden 2 Kinder leicht verletzt, die durch das Unfallgeschehen als Mitfahrer im Fahr-zeug verletzt wurden. Obwohl die Zahl der Unfälle mit Kinderbeteiligung erneut gesunken ist, werden wir weiterhin Kontrollen - vor allem an Schulen und/oder Kindergärten - durchführen, bei denen insbesondere die ordnungsgemäße Sicherung der Kinder in den Fahrzeugen überprüft wird.
Unfälle mit Seniorinnen und Senioren (65 Jahre und älter): An 183 (186) Verkehrsunfällen waren Senioren beteiligt, dies bedeutet eine Abnahme im Vergleich zum Jahr 2016 in absoluten Zahlen von 3 Unfällen. Senioren waren dabei mit einem Anteil von 13,75% der Gesamtunfälle im Jahr 2017 an den Unfällen beteiligt. Es wurden 6 (7) Personen schwer und 14 (19) Personen dieser Al-tersgruppe leicht verletzt.
Unfälle mit motorisierten Zweirädern: Von der PI Adenau wurden im Jahr 2017 129 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von motorisierten Zweiradfahrern aufgenommen. Bei der Risikogruppe der motorisierten Zweiradfahrer ist die Zahl der VU mit Personenschäden im Vergleich zum Vorjahr 2016 von 99 auf 103 Verletzte gestiegen. Im Jahr 2017 verunglückten 2 Kradfahrer tödlich, 37 Kradfahrer wur-den schwer und 55 Kradfahrer leicht verletzt.
Der Einstieg in die Motorradsaison und die Sommermonate bildeten im vergangenen Jahr den Schwerpunkt der Zweiradunfälle. Im Jahr 2017 waren die Monate April und Mai mit 23 registrierten Unfällen, gefolgt von Juni und Juli mit je 18 registrierten Verkehrsunfällen die Spitzenreiter der monatlichen Unfallbilanz dieser Risikogruppe. Deutlich erkennbar ist dabei erneut die Konzentration des Unfallge-schehens am Wochenende festzustellen.
Auffallend ist für die Polizei Adenau nach wie vor die Altersstruktur der beteiligten Zweiradfahrer. Von den festgestellten Hauptunfallverursachern der motorisierten Zweiradfahrer gehörten über 40% zur Altersgruppe der über 45-jährigen. Ein Schwerpunkt bei den Kontrollen der Zweiräder liegt neben der Überwachung der Geschwindigkeit weiterhin bei der Ahndung unzu-lässiger technischer Veränderungen. Ein Schwerpunkt der Verstöße lag unter anderem in den Veränderungen der Schalldämpferanlagen und damit veränderten Abgas- und Lärmwerten.
Hauptunfallursachen: An der Spitze der Hauptunfallursachen steht neben den Geschwindigkeitsverstößen das Abstandsverhalten. (Falsch eingeschätzter Abstand zum Vordermann oder bei Vorbeifahren an Fahrzeugen). Hier ist leider im Vergleich zu 2016 ein deutliches Plus zu verzeichnen. Diese Unfälle ereignen sich oftmals in Verbindung mit überhöhter - oder auch nicht angepasster - Geschwindigkeit. Des Weiteren könnte die Steigerung der Hauptunfallursache Abstand auch in der Ablenkung vom Straßenverkehr durch die Nutzung von technischen Geräten beim Führen von Fahrzeugen begründet sein. Hierauf werden wir auch in Zukunft ein Hauptaugenmerk bei unseren Kontrollmaßnahmen legen.
Verfolgungsmaßnahmen: Die Richtlinie über die polizeiliche Geschwindigkeitsüberwachung bestimmt, dass bei der polizeilichen Geschwindigkeitsüberwachung die Ergebnisse der Unfallauswertung und die Erkenntnisse über sonstige Gefahrenstellen im Straßenverkehr zugrunde zu legen sind. Das gilt vor allem für die Bekämpfung der Hauptunfallursachen.
Hierzu werden zielgruppenorientierte Geschwindigkeitsmessungen und technische Fahrzeugkontrollen seitens der PI Adenau durchgeführt. Im Zuge der größeren Veranstaltungen am Nürburgring ist die Verkehrsüberwachung regelmäßig Bestandteil der Einsatzmaßnahmen.
Im abgelaufenen Jahr stand der Dienststelle an 37 Kontrolltagen ein Messfahrzeug der Verkehrsdirektion Koblenz zur Verfügung. Anlässlich der Radarkontrollen wurden im Jahr 2017 gesamt 2555 Verwarnungen mit Verwarnungsgeld ausgesprochen. Es wurden weiterhin insgesamt 442 Verkehrs-Ordnungswidrigkeits-Verfahren eingeleitet, die zu 36 Fahrverboten führten.
Darüber hinaus überwachten die Beamtinnen und Beamten der PI Adenau das Geschwindigkeitsverhalten durch Messungen mit der Laserpistole an 54 Kontrolltagen. In 227 Fällen wurden hierbei durch die Beamtinnen und Beamten der PI Adenau Verwarnungen mit Verwarnungsgeld ausgesprochen. 111 Verkehrs-Ordnungswidrigkeits-Anzeigen wurden bearbeitet, die zu 14 Fahrverboten führten. Der Schwerpunkt der Überwachungsmaßnahmen lag hier saisonbedingt auf den Straßen rund um den Nürburgring bzw. dessen Zufahrtsstraßen.
Fazit des Leiters der Polizeiinspektion Adenau, PHK Heiko Schmitz: "Nach unseren Feststellungen sind die gefahrenen Geschwindigkeiten nach wie vor wesentlich zu hoch. Weiterhin ist im Zusammenhang mit den hohen gefahrenen Ge-schwindigkeiten das mangelnde Einhalten des Sicherheitsabstandes zum Vorrausfahrenden zu beklagen.
Die Überschätzung des eigenen Fahrkönnens führt, insbesondere bei Betrachtung der Unfälle mit motorisierten Zweiradfahrern, zu nicht unerheblichen Personenschäden, deren Ausmaß in den vergangenen Jahren merklich zugenommen hat.
Wir werden auch im Jahr 2018 unsere Kontrollmaßnahmen unter anderem in Bezug auf zu schnelles und aggressives Fahren, mangelndes Abstandverhalten, Ablenkung vom Verkehrsgeschehen, Bekämpfung von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr mit größter Anstrengung fortsetzen".
Es geht uns aber vor allem um die Einsicht bei unseren Verkehrsteil-nehmerinnen und Verkehrsteilnehmern nach dem Motto:
Runter vom Gas! Aufmerksamkeit erhöhen! Lassen Sie sich nicht "app"-lenken! Das Handy kann warten!
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Mayen
Polizeiinspektion Adenau
PHK Heiko Schmitz, Leiter PI Adenau
Telefon: 02691/925-200
piadenau@polizei.rlp.de
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