POL-PDMY: Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2017 Straftatenentwicklung im Bereich der Polizeiinspektion Mayen Erfreulicher Rückgang der Straftaten mit Steigerung der Aufklärungsquote
Mayen (ots)
Die Beschäftigten der Polizeiinspektion Mayen betreuen das Flächengebiet der Stadt Mayen, sowie der Verbandsgemeinden Maifeld, Mendig und in Teilen der VG Vordereifel. Für diesen Bereich sind ca. 70.000 Einwohner gemeldet. Nach der aktuellen PKS für 2017 wurden 3479 Straftaten, hierin sind Verkehrsdelikte nicht erfasst, zur Anzeige gebracht. Dies stellt gegenüber 2016 einen weiteren Rückgang von 313 (2016 - 3792) Anzeigen dar. 2386 (2016 - 2457) der erfassten Straftaten wurden abschließend von der Polizeiinspektion Mayen bearbeitet und zur Entscheidung der Staatsanwaltschaft Koblenz vorgelegt, 71 Strafanzeigen weniger als 2016. Die Übrigen wurden durch die Kriminalinspektion Mayen oder andere Fachbehörden, ausgehend von den Zuständigkeitsregeln, bearbeitet. Die Aufklärungsquote erreichte mit 62,3 % für alle Straftaten und mit 66,2 % für die abschließend durch die PI Mayen bearbeiteten Delikte wieder einen erfreulich ansteigenden Aufklärungsquotienten, wobei die Quoten aus 2016 (61,5 und 62,4%) um 0,8 bzw. 3,8 %-Punkte übertroffen werden konnten. Auf das langjährige Mittel bezogen ist dies ein erfreuliches Ergebnis.
Für die jeweiligen Verwaltungsbezirke ergeben sich nachfolgende Fallzahlen und Aufklärungsquoten (AQ / Klammerdaten aus 2016):
Stadt Mayen 1670 AQ 67,1 % (1675)
VG Maifeld 809 AQ 56,0 % (962)
VG Mendig 611 AQ 59,2 % (775)
VG Vordereifel 389 AQ 59,9 % (380)
Nachfolgend eine Übersicht für verschiedene Orte aus den jeweiligen Verbandsgemeinden:
Stadt Polch 361, AQ 61,8 % Stadt Münstermaifeld 96, AQ 45,8 % Gemeinde Mertloch 30, AQ 46,7 % Gemeinde Ochtendung 172, AQ 52,3 %
Gemeinde Ettringen 96, AQ 63,5 % Gemeinde Kehrig 85, AQ 60 % Gemeinde Kottenheim 72, AQ 56,9 %
Stadt Mendig 486, AQ 61,9 % Gemeinde Bell 32, AQ 46,9 %
Der weitere Rückgang der Straftaten um 172 gegenüber 2016 (658) für das Stadtgebiet Mendig, lässt sich mit der Zurückverlegung der Großveranstaltung "Rock am Ring", an den Nürburgring erklären.
Insgesamt konnten zu den bekanntgewordenen Fällen 1691 Tatverdächtige (TV) ermittelt werden (2016: 1758). 1284 waren männlichen Geschlechts, 407 weiblichen Geschlechts. 259 TV hatten nicht die deutsche Staatsangehörigkeit, was einem Anteil an den ermittelten Tatverdächtigen von 15,3 % entspricht. Bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen stellt das männliche Geschlecht mit 212 TV die überwiegende Zahl.
Von der Altersstruktur her waren 434 TV unter 21 Jahren alt, wobei 118 dieser der Altersspanne 16 bis 18 Jahre angehörten. 62 ermittelte TV waren bis 14 Jahre alt, also strafunmündige Kinder. Der hohe Anteil von jungen Tätern wird hierbei durch die in Mayen befindlichen Jugendhilfeeinrichtungen beeinflusst. 1257 TV gehörten der Erwachsenengruppe an. 206 der erwachsenden TV waren zwischen 40 und 50 Jahre alt.
Auswertung zu verschiedenen Deliktsbereichen
Delikte mit Gewaltanwendung oder Drohung mit Gewaltanwendung 567-mal wurden Sachverhalte bekannt, die dem Deliktsbereich "Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit" zuzuordnen sind. Gegenüber 2016 (547) ein leichter Anstieg. Körperverletzungen (KV-Delikte) wurden in 2017 408 (406) Fällen angezeigt. 404 TV konnten ermittelt werden (AQ von 99,1 %). In ihrer Gesamtheit werden diesem Deliktsfeld auch die Fälle der sogenannten "Gewalt in engen Beziehungen" (GesB) zugeordnet. 96 -mal (110 / 2016) mussten im vergangenen Jahr Polizeibeamtinnen und Beamte in den engsten Familien- und/oder Paarbereich einwirken, da Partner ihre Disharmonien nicht auf friedliche Weise beseitigen konnten (78 TV männlich, 18 TV weiblich). Hier wurde neben den strafrechtlichen Ermittlungsarbeiten besonderer Wert auf Hilfestellung in der Problembewältigung gelegt. Beiden Partnern wurden Hilfs- und Beratungsangebote für sich selber, aber auch für betroffene Kinder aufgezeigt. 14 (6) Ermittlungsvorgänge wurden wegen Nachstellung, sogenanntem Stalking, bearbeitet. Die Polizeiinspektion Mayen ist schon langjährig in ein flächendeckendes Netzwerk, unter anderem das "Mayener Forum gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen", eingebunden. Hierzu können Informationen und Hilfsangebote unter www.mayener-forum-gegen-gewalt.de abgerufen werden.
Eigentumskriminalität Die Fallzahlen im Bereich des Diebstahls ohne erschwerende Umstände lassen keine besonderen Rückschlüsse zu. Gegenüber 2016 ein erfreulicher Rückgang auf 582 bekanntgewordene Delikte (718). 39 (47) Taten ergaben sich durch Wegnahme aus Büro-, Werkstatt- oder Lagerräumen, 137-mal (128) wurden Ladendiebstähle bekannt. Im Bereich der Einbruchsdelikte sank die Zahl der Delikte erfreulicher Weise weiter, dies entsprach den Entwicklungen im Bundestrend. 47-mal wurde nach Ein-/Aufbruch aus Firmen- und Verwaltungsräumen gestohlen, 108-mal kam es zu einem Wohnungseinbruchsdiebstahl, 38 Taten waren Tageswohnungseinbrüche. Durch eine Intensivierung der polizeilichen Öffentlichkeitsarbeit konnte die Bevölkerung hinsichtlich ihres Meldeverhaltens zu verdächtigen Personen oder Fahrzeugen in ihrer Nachbarschaft sensibilisiert werden. Dies führte zu einer Steigerung von wertvollen Hinweisen für die Polizei und bildet einen wichtigen Faktor in der Lagebewertung sowie Verdachtsgewinnung. Zur Gewährleistung einer professionellen und effektiven Strafverfolgung hatte die Polizeidirektion Mayen wiederholt unter der Leitung der Kriminalinspektion Mayen eine überörtlich agierende Ermittlungsgruppe zur schwerpunktmäßigen Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität eingerichtet.
Vermögens- und Fälschungsdelikte 595 (518) Vermögens- und Fälschungsdelikte kamen bei PI und KI Mayen zur Anzeige. 446 (349) dieser Fälle zählten zum klassischen Betrug. 176 (162) dieser Fälle sind in der Sparte "Warenkredit- und Warenkreditbetrug" angesiedelt. Dies sind typischer Weise die Delikte, die sich meist rund um Internethandel drehen. Der Käufer / der Ersteigerer zahlt nach Erhalt der Ware nicht oder Verkäufer / Anbieter liefert nach Erhalt des Verkaufs- / Versteigerungserlöses nicht. Eine Vielzahl dieser Delikte braucht auf Opferseite leichtgläubige, dem immer günstigeren Angebot hinterherjagende, Menschen. Sogenannte Fake-Shops, die nicht existente Waren zu unschlagbaren Preisen anbieten, schaffen es immer wieder Kunden zu unüberlegten Zahlungen zu veranlassen, die denken eine echtes "Schnäppchen" machen zu können. Im Gegensatz zu den Vorjahren ist auf längere Sicht ein Rückgang der Fallzahlen ersichtlich. Es scheint sich eine Tendenz der Verbraucher abzuzeichnen, insbesondere bei Rechtsgeschäften im Internet, vorsichtiger geworden zu sein. Hier leisten nicht alleine die polizeiliche Präventionsarbeit, sondern auch die weitreichende Informationsarbeit der Presse und öffentlichen Medien hervorragende Beiträge.
53-mal (51) wollten Straftäter in 2017 an Tankstellen nicht bezahlen und lösten damit Ermittlungsverfahren wegen Tankbetrug aus.
Sonstige Straftatbestände "Widerstand gegen die Staatsgewalt" wurde in Einsatzlagen handelnden Polizeikräften im Bereich der PI Mayen in 2017 - 17-mal (16) entgegen gebracht. 52 Straftaten des Hausfriedensbruchs, 23 Brandstiftungen - auch fahrlässige -, 220 (274) Beleidigungen und 400 (533) Sachbeschädigungen (SB), davon und 152 (254) SB an Kfz, 120 (105) auf Straßen und Plätzen, meist öffentliche Einrichtungen, sowie auch 11 vorgetäuschte Straftaten.
Betäubungsmittelkriminalität 385 (354) Verfahren mussten durch Kriminal- und Schutzpolizei bearbeitet werden. Verfahren aus bekanntgewordenem Besitz von BTM, bilden dabei mit 281 Verfahren den überwiegenden Teil. Handel und Schmuggel wurden 65-mal zur Anzeige gebracht. Cannabis und Amfetamin sind die am häufigsten auffallenden Betäubungsmittel.
Computerkriminalität Verändern oder Ausspähens von Daten, Computerbetrug, Scheckkartenmissbrauch und Betrug mittels rechtswidrig erlangter Daten kamen 48-mal zur Anzeige.
Straßenkriminalität Mit 549 (725) Ermittlungen im Bereich der Straßenkriminalität gab es einen erfreulichen Rückgang gegenüber dem Jahr 2016. Diese Delikte, wie Sachbeschädigung auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen, Körperverletzungen und weitere Taten im öffentlichen Raum, die in der Öffentlichkeit verübt werden, bilden mit nun 15,78 % aller Straftaten einen Schwerpunkt der polizeilichen Ermittlungs- und Präventionsarbeit. Insgesamt liegt hier die Aufklärungsquote (AQ) bei 23,3 %. 130 (229) Tatverdächtige konnten ermittelt werden. Eine Vielzahl dieser Taten geschieht im Schutze der Dunkelheit oder im Verlauf von öffentlichen Veranstaltungen und Volksfesten.
Zur Aufklärung der allgemeinen Straßenkriminalität wird dem Slogan
"Bürger und Polizei wir brauchen uns"
eine ganz besondere Bedeutung zugemessen. Nur im gegenseitigen vertrauensvollen Miteinander kann ein sozialadäquates Zusammenleben erreicht und gefestigt werden. Kein Bürger muss sich selber in Gefahr bringen, sollte sich aber nicht scheuen Beobachtungen, die im Zusammenhang mit der Begehung von Straftaten stehen könnten, der Polizei mitzuteilen. Jeder kann irgendwann im Leben Opfer einer Straftat werden und
"Wer nichts tut macht mit"
sollte deshalb keinen Platz in unserer Gemeinschaft haben.
Es freut uns als Polizeiinspektion Mayen mitteilen zu können, dass im Jahr 2017 zwei Bürger im Rahmen einer Feierstunde mit einer Bürgerurkunde, für ihr besonnenes Verhalten und eine beispielhafte Zivilcourage ausgezeichnet werden konnten. Menschen die nicht weggeschaut haben, sondern intelligent eingriffen, die Täter beobachteten und die Polizei verständigt hatten, was letztendlich zur Tataufklärung führte. Ohne dieses vorbildliche Handeln wären diese Taten nicht oder nur unter erschwerenden Umständen aufklärbar gewesen. Diesen Bürgern gebühren Respekt und Anerkennung.
Eine Vielfalt von Tipps, Beratungs- und Hilfsangeboten können durch Nachfrage bei der Polizeiinspektion Mayen zu unterschiedlichen Themen der Vermeidung und Bekämpfung von Straftaten erlangt werden. Ein umfassendes Angebot der polizeilichen Prävention bietet auch der Internetauftritt der polizeilichen Beratung, http://www.polizei-beratung.de/.
Mit freundlichen Grüßen
-Armin Behrendt, PHK- Stellvertretender Dienstellenleiter Polizeiinspektion Mayen
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Telefon: 02651-801-0
www.polizei.rlp.de/pd.mayen
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