POL-PDMY: Polizeiliche Kriminalstatistik 2018 der Polizeiinspektion Mayen
Mayen (ots)
Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2018 Straftatenentwicklung im Bereich der Polizeiinspektion Mayen Erfreulicher Rückgang der Straftaten mit Steigerung der Aufklärungsquote
Die Beschäftigten der Polizeiinspektion Mayen betreuen das Flächengebiet der Stadt Mayen, sowie der Verbandsgemeinden Maifeld, Mendig und in Teilen der VG Vordereifel. Für diesen Bereich sind ca. 69500 Einwohner gemeldet. Nach der aktuellen PKS für 2018 wurden 3399 Straftaten, hierin sind Verkehrsdelikte nicht erfasst, zur Anzeige gebracht. Dies stellt gegenüber 2017 einen weiteren Rückgang von 80 (2017 - 3479) Anzeigen dar. 2262 (2017 - 2386) der erfassten Straftaten wurden abschließend von der Polizeiinspektion Mayen bearbeitet und zur Entscheidung der Staatsanwaltschaft Koblenz vorgelegt, 124 Strafanzeigen weniger als 2017. Die Übrigen wurden durch die Kriminalinspektion Mayen oder andere Fachbehörden, ausgehend von den Zuständigkeitsregeln, bearbeitet. Die Aufklärungsquote erreichte mit 67,5 % für alle Straftaten und mit 69,5 % für die abschließend durch die PI Mayen bearbeiteten Delikte, wieder einen erfreulich ansteigenden Aufklärungsquotienten, wobei die Quoten aus 2017 (62,3 und 66,2%) um 5,2 bzw. 3,3 %-Punkte übertroffen werden konnten. Auf das langjährige Mittel bezogen ist dies ein erfreuliches Ergebnis.
Für die jeweiligen Verwaltungsbezirke ergeben sich nachfolgende Fallzahlen und Aufklärungsquoten (Klammerdaten aus 2017):
Stadt Mayen 1698 AQ 67,3 % (1670)
VG Maifeld 772 AQ 70,5 % (809)
VG Mendig 546 AQ 66,5 % (611)
VG Vordereifel 383 AQ 63,4 % (389)
Nachfolgend eine Übersicht für verschiedene Orte aus den jeweiligen Verbandsgemeinden:
Stadt Polch 345 AQ 71,3 % Stadt Münstermaifeld 71 AQ 73,2 % Gemeinde Mertloch 20 AQ 65,5 % Gemeinde Ochtendung 155 AQ 65,2 %
Gemeinde Ettringen 100 AQ 65,0 % Gemeinde Kehrig 73 AQ 38,4 % Gemeinde Kottenheim 85 AQ 78,8 %
Stadt Mendig 410 AQ 66,6 % Gemeinde Bell 46 AQ 52,2 %
Insgesamt konnten zu den bekanntgewordenen Fällen 1804 Tatverdächtige (TV) ermittelt werden (2017: 1691). 1404 waren männlichen Geschlechts, 400 weiblichen Geschlechts. 265 TV hatten nicht die deutsche Staatsangehörigkeit, was einem Anteil an den ermittelten Tatverdächtigen von 14,7 % entspricht. Bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen stellt das männliche Geschlecht mit 217 TV die überwiegende Zahl.
Von der Altersstruktur her waren 444 TV unter 21 Jahren alt, wobei 102 dieser der Altersspanne 16 bis 18 Jahre angehörten. 62 ermittelte TV waren bis 14 Jahre alt, also strafunmündige Kinder. Der hohe Anteil von jungen Tätern wird hierbei durch die in Mayen befindlichen Jugendhilfeeinrichtungen beeinflusst. 1360 TV gehörten der Erwachsenengruppe an. 256 der erwachsenden TV waren zwischen 40 und 50 Jahre alt.
Auswertung zu verschiedenen Deliktsbereichen
Delikte mit Gewaltanwendung oder Drohung mit Gewaltanwendung 589-mal wurden Sachverhalte bekannt, die dem Deliktsbereich "Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit" zuzuordnen sind. Gegenüber 2017 (567) ein leichter Anstieg. Körperverletzungen (KV-Delikte) wurden in 2018 in 421 (408) Fällen angezeigt. 411 TV konnten ermittelt werden (AQ von 95,0 %). In ihrer Gesamtheit werden diesem Deliktsfeld auch die Fälle der sogenannten "Gewalt in engen sozialen Beziehungen" (GesB) zugeordnet. 106-mal (96/2017) mussten im vergangenen Jahr Polizeibeamtinnen und Beamte in den engsten Familien- und/oder Paarbereich einwirken, da Partner ihre Disharmonien nicht auf friedliche Weise beseitigen konnten (83 TV männlich, 29 TV weiblich). Hier wurde neben den strafrechtlichen Ermittlungsarbeiten besonderer Wert auf Hilfestellung in der Problembewältigung gelegt. Beiden Partnern wurden Hilfs- und Beratungsangebote für sich selber, aber auch für betroffene Kinder aufgezeigt.
11 (14) Ermittlungsvorgänge wurden wegen Nachstellung, sogenanntem Stalking, bearbeitet. Die Polizeiinspektion Mayen ist schon langjährig in ein flächendeckendes Netzwerk, unter anderem das "Mayener Forum gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen", eingebunden. Hierzu können Informationen und Hilfsangebote unter www.mayener-forum-gegen-gewalt.de abgerufen werden.
Eigentumskriminalität Die Fallzahlen im Bereich des Diebstahls ohne erschwerende Umstände lassen keine besonderen Rückschlüsse zu. Gegenüber 2017 ein erfreulicher Rückgang auf 524 bekanntgewordene Delikte (582). 13 (39) Taten ergaben sich durch Wegnahme aus Büro-, Werkstatt- oder Lagerräumen, 133-mal (137) wurden Ladendiebstähle bekannt. Im Bereich der Einbruchsdelikte sank die Zahl der Delikte erfreulicher Weise weiter. 64-mal wurde nach Ein-/Aufbruch aus Firmen- und Verwaltungsräumen gestohlen, 37-mal kam es zu einem Wohnungseinbruchsdiebstahl, 17 Taten waren Tageswohnungseinbrüche. Durch eine Intensivierung der polizeilichen Öffentlichkeitsarbeit konnte die Bevölkerung hinsichtlich ihres Meldeverhaltens zu verdächtigen Personen oder Fahrzeugen in ihrer Nachbarschaft sensibilisiert werden. Dies führte zu einer Steigerung von wertvollen Hinweisen für die Polizei und bildet einen wichtigen Faktor in der Lagebewertung sowie Verdachtsgewinnung. Zur Gewährleistung einer professionellen und effektiven Strafverfolgung hatte die Polizeidirektion Mayen wiederholt unter der Leitung der Kriminalinspektion Mayen eine überörtlich agierende Ermittlungsgruppe zur schwerpunktmäßigen Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität eingerichtet.
Vermögens- und Fälschungsdelikte 580 (595) Vermögens- und Fälschungsdelikte kamen bei der PI Mayen zur Anzeige. 407 (446) dieser Fälle zählten zum klassischen Betrug. 203 (176) dieser Fälle sind in der Sparte "Warenkredit- und Leistungsbetrug" angesiedelt. Dies sind typischer Weise die Delikte, die sich meist rund um Internethandel drehen. Der Käufer / der Ersteigerer zahlt nach Erhalt der Ware nicht oder Verkäufer / Anbieter liefert nach Erhalt des Verkaufs- / Versteigerungserlöses nicht. Eine Vielzahl dieser Delikte braucht auf Opferseite leichtgläubige, dem immer günstigeren Angebot hinterherjagende, Menschen. Sogenannte Fake-Shops, die nicht existente Waren zu unschlagbaren Preisen anbieten, schaffen es immer wieder Kunden zu unüberlegten Zahlungen zu veranlassen, die denken ein echtes "Schnäppchen" machen zu können. 58-mal (53) wollten Straftäter in 2018 an Tankstellen nicht bezahlen und lösten damit Ermittlungsverfahren wegen Tankbetruges aus.
Sonstige Straftatbestände "Widerstand und tätlicher Angriff gegen die Staatsgewalt" wurde in Einsatzlagen handelnden Polizeikräften im Bereich der PI Mayen in 2018 - 22-mal (17) entgegengebracht. Es ist zu beobachten, dass es hier zu einem Anstieg von Gewalt gegen Einsatzkräfte gekommen ist. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf die landesweite Kampagne
https://www.polizei.rlp.de/de/service/aktuelles/immerda/
59 Straftaten des Hausfriedensbruchs, 24 Brandstiftungen - auch fahrlässige -, 227 (220) Beleidigungen und 341 (400) Sachbeschädigungen (SB), davon 153 (152) SB an Kfz, 105 (120) auf Straßen und Plätzen, meist öffentliche Einrichtungen, sowie auch 8 vorgetäuschte Straftaten mussten aufgenommen und bearbeitet werden.
Betäubungsmittelkriminalität (BTM) 148 (169) Verfahren mussten allein durch die Schutzpolizei bearbeitet werden. Hierin sind insbesondere Verfahren aus bekanntgewordenem Besitz von Betäubungsmittel zur Anzeige gebracht. Cannabis und Amfetamin sind die am häufigsten auffallenden Betäubungsmittel.
Computerkriminalität Verändern oder Ausspähens von Daten, Computerbetrug, Scheckkartenmissbrauch und Betrug mittels rechtswidrig erlangter Daten kamen 40-mal zur Anzeige.
Straßenkriminalität Mit 529 (549) Ermittlungen im Bereich der Straßenkriminalität gab es einen leichten Rückgang gegenüber dem Jahr 2017. Diese Delikte, wie Sachbeschädigung auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen, Körperverletzungen und weitere Taten im öffentlichen Raum, die in der Öffentlichkeit verübt werden, bilden mit nun 15,56 % aller Straftaten einen Schwerpunkt der polizeilichen Ermittlungs- und Präventionsarbeit. Insgesamt liegt hier die Aufklärungsquote (AQ) bei 28,5 %. 159 (130) Tatverdächtige konnten ermittelt werden. Eine Vielzahl dieser Taten geschieht im Schutze der Dunkelheit oder im Verlauf von öffentlichen Veranstaltungen und Volksfesten.
Zur Aufklärung der allgemeinen Straßenkriminalität wird dem Slogan
"Bürger und Polizei wir brauchen uns"
eine ganz besondere Bedeutung zugemessen. Nur im gegenseitigen vertrauensvollen Miteinander kann ein sozialadäquates Zusammenleben erreicht und gefestigt werden. Kein Bürger muss sich selber in Gefahr bringen, sollte sich aber nicht scheuen Beobachtungen, die im Zusammenhang mit der Begehung von Straftaten stehen könnten, der Polizei mitzuteilen. Jeder kann irgendwann im Leben Opfer einer Straftat werden und
"Wer nichts tut macht mit"
sollte deshalb keinen Platz in unserer Gemeinschaft haben.
Eine Vielfalt von Tipps, Beratungs- und Hilfsangeboten können durch Nachfrage bei der Polizeiinspektion Mayen zu unterschiedlichen Themen der Vermeidung und Bekämpfung von Straftaten erlangt werden. Ein umfassendes Angebot der polizeilichen Prävention bietet auch der Internetauftritt der polizeilichen Beratung, http://www.polizei-beratung.de/.
Mit freundlichen Grüßen
-Marita Hück- Polizeiinspektion Mayen
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Mayen
Marita Hück
Telefon: 02651-801-270
www.polizei.rlp.de/pd.mayen
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