POL-PDKO: Bodo Vogel - Polizeibeamter der PI Koblenz 1 und Wettkampfrichter im Fechten - vertritt Deutschland bei den olympischen Spielen in Rio.
Koblenz (ots)
Bodo Vogel ist ein bescheidener Mensch, der sowohl im Dienst als auch im Sport großes leistet. Die folgenden Zeilen sind nicht auf seine Initative hin entstanden. Man muss ihn schon fast drängen, damit er etwas über seine sportliche Karriere verrät:
"Mit ca. 7 Jahren fing ich in Koblenz an zu fechten. Zu der damaligen Zeit wurden immer wieder Sportarten in den Schulen von Koblenz angeboten. Da mein Bruder bereits wenige Jahre vor mir damit angefangen hatte, war die logische Konsequenz, dass ich auch anfing. Mir machte der Sport und das Reisen Spass. Dies klappte auch so gut, dass ich im Junioren-Bundeskader war. Da jedoch zu der damaligen Zeit(1988 - 1990) die Polizeiausbildung in Enkenbach-Alsenborn mit dem Leistungssport in Koblenz nicht gut zu kombinieren war, hörte ich im Jahr 1991 mit dem aktiven Fechten auf.
Mein Bruder, der damals Fachwart im Deutschen Fechter-Bund war überredete mich mit der Kampfrichtertätigkeit anzufangen. Meine nationale Kampfrichterlizens erhielt ich durch den damaligen Prüfer und Olympiasieger von 1976 Harald Hein.
Auf nationalen Turnieren bewehrte ich mich, sodass man mich dann im Jahr 2000 nach Paris schickte, wo ich die internationale Lizens B erhielt.
In den Jahren 2001, 2002 und 2003 war ich dann Kampfrichter bei den Europameisterschaften in Koblenz, Orleans und Moskau. Seit dem Jahr 2004 gehöre ich zu den Grandprixkampfrichtern der FIE, wo nur maximal 6 Kampfrichter aus einem Land nominiert sind. Es folgte meine erste WM 2005 in Leipzig. Dort jurierte ich offenbar nicht ganz so schlecht, sodass ich durch die Dachorganisation FIE für die WMs 2006, 2007, 2008 (Turin, St.Petersburg, Peking) nominiert wurde; jedoch leider nicht zu Olympia 2008 in Peking.
Es folgten schließlich die WMs 2009 und 2011 in Antalya und Catania, die Universiade in Shensen und die Asianmeisterschaften in Wakayama. Der bisherige Höhepunkt war die Nominierung zu den Olympischen Spielen in London 2012, wo ich das Oympische Goldfinale im Damenflorett-Mannschaft und den Bronzekampf im Herren-Degen-Einzel Wettbewerb leitete.
Im Jahr 2012 wurde ich durch den Fechtertag auf Rügen zum Vorsitzenden des deutschen Kampfrichterbeirates gewählt, dem in noch immer vorstehe.
In den Jahren 2013, 2014 und 2015 war ich weiterhin auf den WMs in Budapest, Kazan und Moskau. 2013 wurde ich in die neugegründete internationale Liste der "Elite-Kampfrichter" gewählt, welcher international nur 5 Kampfrichter pro Waffe angehören. In den Jahren 2012, 2013 und 2014 wurde ich zu den drei besten Kampfrichtern im Florett gewählt. Im Jahr 2015 erhielt ich die Lizens A, welche nur die Elitekampfrichter verliehen bekommen haben.
Nun fliege ich am 2.8.16 nach Rio, wo ich mein letztes großes Fechtevent leiten werde. Hiernach mache ich für einen jungen deutschen Kampfrichter Platz, da es wichtig anderen deutschen Kampfrichtern auch eine Chance zu geben. Ich werde jedoch weiterhin für den DFeB arbeiten, sei es als Kampfrichter, Beiratsvorsitzender oder Teamcaptain auf größeren Turnieren."
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