POL-PDKO: Verkehrslagebild der Polizeiinspektion Lahnstein für das Jahr 2019
Lahnstein (ots)
Im Jahr 2019 ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich der PI Lahnstein insgesamt 1232 Verkehrsunfälle. Dies ist die identische Zahl wie im Jahr 2018 (1232 Unfälle), damit bewegen sich die Unfallzahlen im jährlichen Mittel der letzten Jahre. Von diesen 1232 Verkehrsunfällen entfielen (in Klammern die Zahlen für 2018): - auf die Stadtteile Koblenz-Horchheim mit Horchheimer Höhe und Koblenz-Pfaffendorf mit Pfaffendorfer Höhe 304 Unfälle (316 Unfälle in 2018), davon 27 Unfälle der Kat. P1 - P3 - auf die Stadt Braubach und die Gemeinde Dachsenhausen 180 Unfälle, (150 Unfälle in 2018), davon 13 Unfälle der Kat. P1 - P 3 mit Schwerpunkt in der Stadt Braubach, sowie der L 335. - auf die Stadt Lahnstein 748 Unfälle, (766 in 2018), davon 72 Unfälle der Kat. P1 - P3 Gegenüber dem Vorjahreszeitraum blieb die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden gleich (112 jeweils in 2018 und 2019).
Glücklicherweise kam es im abgelaufenen Jahr - wie auch in 2018 - zu keinem tödlichen Verkehrsunfall (Unfallkategorie P1). Bei 18 Verkehrsunfällen der Kat. P2 (25 in 2018) wurden insgesamt 19 Personen schwer verletzt (26 Personen in 2018). Die Unfallzahlen sowie auch die Anzahl der schwerverletzten Personen sind demnach in absoluten Zahlen deutlich gesunken. Gestiegen sind die Unfallzahlen der Verkehrsunfälle der Kategorie 3, also die Unfälle mit Leichtverletzten. Waren es im Jahr 2018 noch 87 Unfälle mit leichten Verletzungen, so stieg diese Zahl im Jahr 2019 auf nunmehr 94. Dabei wurden 131 Personen leicht verletzt. Die Anzahl der dabei verletzten Personen ist daher ebenfalls steigend.
Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit unerlaubtem Entfernen vom Unfallfort stieg leicht an (307 in 2019 gegenüber 294 in 2018). 123 Unfallflüchtige konnten ermittelt werden (126 in 2018). Dies entspricht einer Aufklärungsquote von ca. 41 % und somit dem ungefähren Niveau des Vorjahres (2018 ca. 42,5 %).
Häufigste Unfallursachen sind wie in den Jahren zuvor der - mangelnde Sicherheitsabstand mit 568 Unfällen (476 in 2018) - Fehler beim Rückwärtsfahren bzw. Wenden mit 243 Unfällen (265 in 2018) sowie die - Vorfahrtfehler mit 88 Unfällen (72 in 2018) sowie - Geschwindigkeit mit 81 Unfällen (79 in 2018)
Gegenüber 2018 haben sich die absoluten Zahlen der Unfallursachen geändert, bleiben aber über weiterhin als Hauptunfallursachen im Fokus der polizeilichen Präventionsarbeit.
I. Schwere Verkehrsunfälle mit Personenschaden
Von den insgesamt 18 Verkehrsunfällen mit schwerem Personenschaden (Kat. P1 und P2) entfielen 52 % auf die Führer von Personenkraftwagen. An 18,5 % dieser Verkehrsunfälle waren motorisierte Zweiradfahrer beteiligt, ebenfalls 15 % Radfahrer sowie 11 % Fußgänger beteiligt. Die übrigen Verkehrsbeteiligungen sind zu vernachlässigen.
Hauptunfallursachen sind - Abstand - Fehler beim wenden oder Rückwärtsfahren - Vorfahrtsfehler
Auf den Vierjahreszeitraum (2016 - 2019) betrachtet ist festzustellen, dass die Zahl der Verkehrsunfälle der Kat. P2 gegenüber den letzten Jahren (25 bis 31 Unfälle) gesunken ist.
II. Kinderunfälle
Kinder sind unter den Verkehrsteilnehmer das schwächste Glied in der Kette und bedürfen eines besonderen Schutzes. Die Zahl der Kinderunfälle ist im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben. An insgesamt 8 Verkehrsunfällen (8 im Jahr 2018) waren Kinder beteiligt. Dabei wurden fünf Kinder leicht verletzt (darunter 1 x als Fußgänger, 3 x als Radfahrer, 1 x als Mitfahrer in einem Fahrzeug). Langzeitentwicklung: Die Verkehrsunfälle bewegen sich in der Langzeitbetrachtung auf ähnlichem Niveau mit jährlichen geringen Abweichungen.
III. Unfälle mit Jugendlichen/Junge Fahrer
Die Risikogruppe Jugendliche/Junge Fahrer umfasst den Personenkreis der 15 - 24Jährigen. Im vergangenen Jahr ereigneten sich insgesamt 251 Verkehrsunfälle (237 in 2018), an denen der genannte Personenkreis beteiligt war. Ihre Zahl ist im Vergleich zu 2018 gestiegen. In 35 der insgesamt 251 Verkehrsunfälle kam es zu Personenschäden, dabei wurden 47 Unfallbeteiligte verletzt, 5 Personen davon schwer. Die Zahlen liegen auf ähnlichem Niveau wie in der Langzeitbetrachtung (2016 bis 2019). Das Gros der Unfallbeteiligten war Führer oder Mitfahrer eines PKW. Hauptunfallursache ist bei dieser Risikogruppe die Nichteinhaltung der Geschwindigkeit. Die vorliegenden Zahlen bewegen sich im langjährigen Mittel.
IV. Unfälle mit motorisierten Zweirädern
Zu den motorisierten Zweirädern zählen sowohl diese mit einem amtlichen Kennzeichen (sog. Schwere Motorräder) als auch die mit einem Versicherungskennzeichen (Mofas, Kleinkrafträder). Im Jahr 2019 ereigneten sich insgesamt 27 Verkehrsunfälle (39 Verkehrsunfälle in 2018) mit Beteiligung eines motorisierten Zweirades, darunter 17 Unfälle mit Personenschaden. Insgesamt wurden 17 Personen (21 Personen 2018) verletzt, davon 5 Personen schwer und 12 leicht. Hauptunfallursache war die Unfallursache "Geschwindigkeit" Langzeitentwicklung: Die Unfallzahlen liegen unter dem langjährigen Mittel. Eine Ursache dafür ist nicht erkennbar.
V. Unfallursache Alkohol
Die Bekämpfung der Unfallursache "Alkohol" war schon immer eine der ureigensten Aufgaben der Polizei. Dementsprechend "gering" ist die Anzahl der registrierten Verkehrsunfälle unter Alkoholeinwirkung. Im Jahr 2019 nahm die Polizei Lahnstein insgesamt 8 Verkehrsunfälle (17 in 2018) auf, bei denen ein Verkehrsteilnehmer unter dem Einfluss von Alkohol stand, überwiegend als Fahrer eines PKW. Die Zahlen sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich gesunken und liegen daher wieder im Bereich des langjährigen Mittels (10 bis 13 Verkehrsunfälle).
Langzeitentwicklung: Nachdem zuletzt höchsten Wert im Vierjahresvergleich wieder ein deutlicher Rückgang. Trotz dieser relativ geringen Zahl muss die Bekämpfung dieser Unfallursache weiterhin eine hohe Priorität in der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit einnehmen.
VI. Unfallursache Drogen Die Analyse der Unfälle mit der Ursache "Drogen" konnte in den letzten Jahren vernachlässigt werden, da es lediglich jeweils höchstens zu einem Verkehrsunfall mit der Unfallursache Drogen kam. In 2019 kam es zu sieben Unfällen mit der Ursache Drogen. Die Ursache der signifikanten Steigerung ist nicht ersichtlich und bedarf weiterer Beobachtung.
VII. Risikogruppe "Senioren"
Zur Gruppe der Senioren zählen die Menschen ab dem 65. Lebensjahr und älter. Durch die verbesserte medizinische Versorgung wird der Anteil dieser Gruppe gemessen an der Gesamtbevölkerungszahl immer größer. Die ist Anlass und Verpflichtung zugleich, diese Risikogruppe in der Verkehrsunfallanalyse näher zu untersuchen und sie in die polizeiliche Präventionsarbeit aufzunehmen. 328 Verkehrsunfälle registrierte die Polizei Lahnstein im Jahr 2019, an denen ein Unfallbeteiligter der o.g. Risikogruppe angehörte. Die Zahl ist gegenüber dem Jahr 2018 (325) leicht gestiegen und liegt im Bereich des langjährigen Mittels. In 31 Verkehrsunfällen mit Personenschaden wurden insgesamt 22 Unfallbeteiligte verletzt, 6 davon schwer.
Langzeitentwicklung: Die Zahlen von 2019 bewegen sich im langjährigen Mittel (328 bis 340 Unfälle). Diese Risikogruppe wird auch in den kommenden Jahren weiter in den Fokus der polizeilichen Unfallbekämpfungsmaßnahmen rücken.
IX Risikogruppe Fahrräder (erstmals 2011 erhoben) In 2019 insgesamt 35 Verkehrsunfälle mit Beteiligung eines Fahrradfahrers ggü. 31 im Jahr 2018. 23 Unfälle waren dabei mit Verletzten, darunter 4 Unfälle mit 4 Schwerverletzten und 19 Unfälle mit 19 LV.
Langzeitentwicklung: Nach einer deutlichen Steigerung der Unfallzahlen von 2015 auf 2016 und deutlich sinkenden Unfallzahlen in 2017 und 2018 nun wieder ebenfalls leicht steigend Unfallzahlen in 2018 unter Beteiligung von Fahrradfahrern.
X: Langzeitentwicklung (betrachtet auf den Vierjahreszeitraum) Durchschnittlich jährlich 1250 Verkehrsunfälle registriert die PI Lahnstein. Die Zahlen für die Jahre 2016 (1240), ein leichter Anstieg der Unfallzahlen in 2017 (1259) und der leichte Rückgang der Unfallzahlen in 2018 (1232 VU) belegen das durchschnittliche Mittel. Im Jahr 2019 stagnieren die Unfallzahlen. Die Unfälle mit getöteten Personen (P 1) liegen im Vierjahreszeitraum im Mittel (0-2 Tote). Die Unfälle der Kat. P 2 und P 3 sind deutlich gefallen (112 gegenüber 122 in 2017) mit einer Stagnation der Verunglückten (137 Personen im Jahr 2017 und 2018) VU-Flucht: Anstieg der Unfallfluchten um 23 Unfälle auf nunmehr 297 Unfälle. Die Aufklärungsquote liegt bei ca. 42 % und somit bei ähnlichem Niveau wie 2018.
Hauptunfallursachen: - Abstand und Geschwindigkeit durch sog. "Fahrunfälle".
Fazit: Aufgabe der Polizei wird es auch zukünftig sein, die Hauptunfallursachen durch gezielte präventive und repressive Maßnahmen zu bekämpfen.
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