POL-PDKO: Verkehrsunfallanalyse der Polizeiinspektion Simmern für das Jahr 2020
Koblenz (ots)
Im Jahr 2020 ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Simmern 1852 registrierte Verkehrsunfälle. Mit einem Rückgang von 18,4 % sind das 418 Unfälle weniger als im Jahr 2019. "Die erfreulichen Zahlen dürften aber wenig Aussagekraft zur allgemeinen Unfallentwicklung haben, denn aufgrund der Corona-Pandemie ist die Mobilität stark eingeschränkt. Es waren somit weniger Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs", so Marko Gastes, Leiter der Polizeiinspektion Simmern. Im Jahr 2020 verloren zwei Menschen bei zwei Verkehrsunfällen ihr Leben. Nach einem Anstieg im Jahr 2019 (fünf tödliche Unfälle mit fünf Getöteten) ging die Anzahl tödlicher Unfälle damit zurück. Der erste Unfall mit tödlichem Ausgang ereignete sich am 22. April 2020 in den frühen Morgenstunden. Eine 51-jährige PKW Fahrerin missachtete beim Linksabbiegen aus einem Waldweg einen vorfahrtberechtigen, von links kommenden 52-jährigen Motoradfahrer. Unfallörtlichkeit war Blümlingshof, L 226 in Richtung Zell kurz vor dem Bundeswehrdepot. Der Motorradfahrer erlag noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen. Der zweite ereignete sich auf der neuen Umgehung Kastellaun (B 327) in Fahrtrichtung Koblenz am 28. Oktober 2020 um 07:41 Uhr. Eine 39-jährige PKW- Fahrerin befuhr die Strecke in Richtung Koblenz. Ein 18-Jähriger fuhr vom Hochkreisel in Richtung Koblenz auf. Dabei missachtete er den Vorrang der sich auf der durchgehenden Fahrbahn befindlichen 39-Jährigen, stieß seitlich mit dem Fahrzeug zusammen und schob es in den Gegenverkehr. Dabei stieß die 39-Jährige mit ihrem Fahrzeug frontal mit einem Kleintransporter zusammen. Dessen 66-jähriger Fahrer wurde schwerstverletzt. Die 39-Jährige verstarb in ihrem Fahrzeug. Der Unfallverursacher kam mit leichten Verletzungen davon. Bei 52 Unfällen wurden 61 Menschen schwerverletzt. Hierbei ist gegenüber 2019 ein Anstieg um zwei Unfälle zu verzeichnen. Insgesamt verletzten sich 2019 55 Verkehrsteilnehmer schwer. Im Jahr 2020 kam es zu 100 Unfällen mit insgesamt 148 Leichtverletzten. 2019 waren dies 132 Unfälle bei denen sich 185 Personen leicht verletzten. 1601 Verkehrsunfälle verzeichneten Blechschäden. Damit ist die Anzahl der Unfälle mit Sachschaden gegenüber 2019 um 19,1% gefallen. Unter Alkohol-, Drogen-, oder Medikamenteneinfluss standen die Fahrzeugführer bei 39 Unfällen. Die Zahl ist in diesem Bereich gleichbleibend. Bei Wildunfällen ist eine Abnahme von 169 Unfällen zu verzeichnen. Ansteigend waren aber die Unfallfolgen. Während sich im Jahr 2019 bei 877 Wildunfällen 2 Personen leicht verletzten, waren es 2020 bei 708 Wildunfällen 4 schwerverletzte Personen und 2 Leichtverletzte. Der Anteil der jungen Fahrer (18-24 Jahre), die an einem Unfall beteiligt waren, lag mit 379 bei ca. einem Fünftel der Gesamtunfälle. Bei 301 Unfällen waren sie auch Verursacher. Dabei wurde bei einem Unfall ein Mensch getötet. Bei 17 Unfällen verletzten sich Menschen schwer und bei 33 Unfällen gab es Leichtverletzte. Im Jahr 2019 verursachten junge Fahrer 357 Unfälle, hierunter waren 2 Unfälle mit Getöteten, 6 Unfälle mit Schwer- und 43 Unfälle mit Leichtverletzten. Für Joachim Linke, Sachbearbeiter Verkehr der PI Simmern steht fest: "Der Rückgang dürfte hier ebenfalls darauf zurückzuführen sein, dass beispielsweise Gaststätten oder Discotheken geschlossen waren und somit gerade am Wochenende abends weniger gefahren wurde". Die Angehörigen der Generation 65+ war im Jahr 2020 an 301 Unfällen beteiligt. Im Jahr 2019 waren es 431. Dabei setzten sie bei 235 Unfällen die Ursache (2019: 313). Bei der Gesamtzahl der Unfälle dieser Altersgruppe kam ein Mensch zu Tode, fünf Personen verletzten sich schwer und 22 leicht. Im Jahr 2019 waren dies zwei Tote, 17 Schwer- und 26 Leichtverletzte. In der Altersgruppe der Kinder gab es fünf Verletzte. Hiervon waren zwei schwer und drei leicht verletzt. 2019 zählte die Statistik 15 verletzte Kinder (zwei schwer und 13 leichtverletzt). Unter der Beteiligung von elektrisch angetriebenen Fahrrädern, sogenannten Pedelecs, ereigneten sich im Jahr 2020 vier Unfälle. Bei jedem dieser Ereignisse verletzten sich die Fahrer schwer. Im Vergleich zum Jahr 2019 (fünf Unfälle, alle mit Schwerverletzten) blieben die Zahlen nahezu gleich. Als Hauptunfallursachen galten 2020 wie in den Vorjahren, zu geringer Sicherheitsabstand (33 % der Fälle), nicht angepasste Geschwindigkeit (14,4 % der Fälle) sowie das Wenden und Rückwärtsfahren (20,2 % der Fälle), gefolgt von der Vorfahrt mit 8 % der Fälle. "Wenn es die Corona-Pandemie zulässt, planen wir auch im aktuellen Jahr wieder zahlreiche Veranstaltungen zur Verkehrsprävention", so Joachim Linke. Neben Verkehrssicherheitstagen am Herzog-Johann-Gymnasium in Simmern sind auch Vorträge zur Alkohol- und Drogenprävention an weiterführenden Schulen geplant. Außerdem werden wir die Geschwindigkeit an Unfallschwerpunkten und Gefahrenstellen wie gewohnt regelmäßig kontrollieren.
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