POL-PDKO: Verkehrsunfallstatistik 2022 - Polizeiinspektion Andernach
Andernach (ots)
1. Vorbemerkungen
Der Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion (PI) Andernach umfasst die Stadt Andernach nebst zugehörigen Stadtteilen, die Verbandsgemeinde Weißenthurm sowie die Verbandsgemeinde Pellenz. In diesem Zuständigkeitsbereich waren im Jahr 2022 84743 Einwohner ordnungsbehördlich gemeldet. Nach Informationen des Kraftfahrbundesamtes waren 62534 (Stand 01.01.2022) Kraftfahrzeuge in diesem Bereich zugelassen. Dies bedeutet eine Fahrzeugdichte von 738 Kraftfahrzeugen pro 1000 Einwohner.
2. Unfälle insgesamt
Im Jahr 2022 wurden im Dienstgebiet der PI Andernach 2.566 Verkehrsunfälle registriert - 329 Unfälle mehr als im Vorjahr. Die Gesamtzahl der Personenschäden im Zusammenhang mit diesen Verkehrsunfällen belief sich auf 365 (14%), davon 315 (12%) Leichtverletzte und 50 (2%) Schwerverletzte. Unfälle mit getöteten Personen waren nicht zu verzeichnen.
3. Die häufigsten Unfallursachen
Ungenügender Sicherheitsabstand war im Jahr 2022 die häufigste Unfallursache im Zuständigkeitsbereich der PI Andernach. In 1036 Fällen war dies Ursache für eine Kollision (ca. 40,4% der Unfälle insgesamt); eine Steigerung um 148 Unfälle im Vergleich zum Vorjahr (+ 16,7%).
Als zweithäufigste Unfallursache war ein Fehler beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren mit 610 Fällen festzustellen (23,77%). Auch hier ist ein Zuwachs um 50 Fälle im Vergleich zum Jahr 2021 zu verzeichnen. Danach folgen Vorfahrt (189 Fälle, 7,37%) und nicht angepasste Geschwindigkeit (99 Fälle. 3,86%).
4. Verkehrsunfälle mit Verletzten
Die Anzahl der Verkehrsunfälle, bei denen Personen verletzt wurden ist im Jahr 2022 auf 279 Fälle angestiegen. Im Vorjahr waren es noch 247 Fälle (+ 12,96%). In Bezug zu den Verkehrsunfällen insgesamt bedeutet dies eine Steigerung um 1,25%. In diesem Zusammenhang musste kein Verkehrsunfall aufgenommen werden, bei dem eine Person ums Leben kam. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 waren im Zuständigkeitsbereich der PI Andernach drei Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang zu verzeichnen. Weiterhin wurden im Rahmen von Verkehrsunfällen im Jahr 2022 315 Personen leicht (12,28% der Verkehrsunfälle insgesamt) und 50 Personen schwer verletzt (1,95% der Verkehrsunfälle insgesamt).
5. Verkehrsunfälle mit Rad- oder Pedelecfahrern Im Jahr 2022 kam es zu 83 Verkehrsunfällen, an denen Rad- oder Pedelecfahrer beteiligt waren (3,26% der Verkehrsunfälle insgesamt). Dabei wurden 57 Personen verletzt, wovon 56 der Rad- oder Pedelecfahrer selbst verletzt wurden. In 52 dieser Fälle (62,7%) war der Rad- oder Pedelecfahrende selbst Unfallverursacher.
6. Verkehrsunfälle mit motorisierten Zweirädern An 30 Verkehrsunfällen waren im letzten Jahr motorisierte Zweiradfahrer beteiligt (1,17% der Verkehrsunfälle insgesamt). Erfreulicherweise kam es zu keinem tödlichen Verkehrsunfall im Zusammenhang mit motorisierten Zweirädern im Jahr 2022. 14 Zweiradnutzer wurden jedoch schwer und 10 leicht verletzt. Die Anzahl der schwerverletzten Zweiradfahrer hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht (2021: 2). Jedoch hat sich sowohl die Anzahl der tödlich (von 2 in 2021 auf null in 2022), als auch die Anzahl der leicht Verletzten (von 18 in 2021 auf 10 in 2022) verringert.
7. Verkehrsunfälle unter Wirkung berauschender Mittel Die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Rauscheinwirkung ist von 37 im Jahr 2021 auf 41 im Jahr 2022 gestiegen. In Relation zu den Verkehrsunfällen insgesamt bedeutet dies einen Anstieg um 0,16%. Hierbei konnte eine Steigerung der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss von 28 in 2021 auf 38 in 2022 festgestellt werden. Im Gegenzug konnte jedoch eine Reduzierung der Verkehrsunfälle unter der Wirkung von Betäubungsmitteln von 12 im Jahr 2021 auf vier im Jahr 2022 registriert werden.
8. Risikogruppe der jungen Fahrer
Verkehrsunfälle, an denen junge Fahrer im Alter von 18-24 Jahren beteiligt waren, machen einen großen Teil in der Betrachtung der Risikogruppen aus. Hierbei wurden 512 (493 im Jahr 2021, +19, +3,9%) Verkehrsunfälle unter Beteiligung junger Fahrer in 2021 bei der PI Andernach registriert. In Relation zu den Verkehrsunfällen insgesamt bedeutet dies eine Zunahme um 0,74%. Dabei wurden vier junge Fahrer schwer und 48 leicht verletzt. In 338 Fällen wurde der Unfall durch die jungen Fahrer selbst verursacht (66%).
9. Risikogruppe Kinder
Bei den Verkehrsunfällen, an denen Kinder beteiligt waren konnte im Jahr 2022 ein Anstieg der Fallzahlen von 33 (2021) auf 53 festgestellt werden, was einen Anstieg um 0,78% auf Bezug der Gesamtunfälle bedeutet. In diesem Zusammenhang stieg die Anzahl der verunglückten Kinder von 20 auf 34.
10. Risikogruppe Senioren
Im Bereich der PI Andernach kam es im Jahr 2022 zu 525 Verkehrsunfällen mit beteiligten Senioren (>=65J). Hier ist eine Steigerung der Unfallzahl im Vergleich zum Vorjahr um 78 Fälle festzustellen (+ 17,4%). Die Gruppe der Senioren bildet den größten Teil in der Betrachtung der Risikogruppen. In Relation zu den Verkehrsunfällen insgesamt bedeutet dies eine Steigerung um 3,04%. Bei 62 der 525 registrierten Verkehrsunfälle wurden Personen verletzt (11,81%), bei 39 Fällen waren es Senioren (8,3%). In der Gesamtbilanz wurde keine Person (Ü65) im Zusammenhang mit einem Verkehrsunfall getötet, acht schwer verletzt und 31 leicht verletzt.
11. Verkehrsunfallfluchten
Im Jahr 2022 konnte ein Anstieg der Anzahl der Verkehrsunfallfluchten im Dienstgebiet der PI Andernach registriert werden. Demnach wurden 541 Verkehrsunfallfluchten aufgenommen, 63 mehr als im Vorjahr. In 216 Fällen konnte der flüchtige Unfallbeteiligte ermittelt werden, was einer Aufklärungsquote von 39,9% entspricht.
12. Gesamtbetrachtung
Der Vergleich zu den Vorjahren zeigt sowohl bei Unfällen mit als auch ohne Personenschäden eine steigende Tendenz. Dieser Vergleich ist jedoch mit Vorsicht zu genießen: Bezieht er sich doch auf die Pandemie-Jahre 2021 und 2020, in denen ein überdurchschnittlich starker Rückgang der Unfallzahlen, auch aufgrund der geringen Verkehrsdichte auf den Straßen, zu verzeichnen war.
In der Gesamtbilanz bleibt jedoch erfreulich festzuhalten, dass sich die Zahlen im Vergleich zu den Jahren vor der Corona-Pandemie, insbesondere im Vergleich zum Jahr 2019, deutlich unter den Werten von damals bewegen, also ein positiver Trend erkennbar ist.
Es werden auf Grundlage dieser Zahlen bereits Entwicklungen erkannt und polizeiliche Folgemaßnahmen bei der PI Andernach initiiert und intensiviert.
Rückfragen bitte an:
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