HDP-RP: Freiluftkino an der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz - viele Zuschauer
Büchenbeuren (ots)
Erfreulich viele Besucher fanden sich am Freitagabend, 18. August 2017, am Tagungszentrum der Hochschule der Polizei am Flughafen Hahn ein. Der Grund war Kinofilm, den das Pro-Winzkino Simmern in Zusammenarbeit mit der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz und dem Bistro Tatort Hahn gezeigt wurde.
"Schwarzer Kies" heißt der 1961 erschienene Krimi, der in einer neu digitalisierten Fassung gezeigt wurde. Eigentlich sollte der auf einer Großleinwand "Open Air" im Polizeicampus gezeigt werden. Aber das Wetter spielte nicht mit und so wurde das Tagungszentrum kurzerhand zum Kinosaal umgebaut, samt Leinwand und Kinoprojektor.
Und so fanden sich rund 300 Zuschauer aus der Region ein. Zitat einer Zuschauerin: "Wenn der Kies gezeigt wird, dann müssen wir gucken kommen". Tatsächlich ist der Film, ähnlich den "Heimat-Filmen" in der Hunsrückregion vor allem bei den älteren Bürgerinnen und Bürgern ein Begriff.
Das Besondere hierbei: Für die Dreharbeiten im Herbst/Winter 1960 diente als Kulisse für das fiktive Dorf Sohnen der Ort Lautzenhausen. Die Flugplatz-Aufnahmen drehte man auf dem Gelände der damaligen Hahn-Air-Base, also auf dem jetzigen Gelände der Polizeihochschule. Die Innenaufnahmen entstanden im Ufa-Atelier in Berlin-Tempelhof.
Seinerzeit war der Film äußerst umstritten: Er war erst ab 18 Jahren freigegeben und der damalige Generalsekretär des Zentralrates der Juden warf dem Film aufgrund einer Filmszene antisemitische Inhalte vor.
In seiner Begrüßungsansprache erzählte Direktor Friedel Durben von der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz von der Mutter einer Kollegin und was diese gesagt hatte, als sie hörte, dass der Film gezeigt wird - Zitat: "Ah, das war doch dieser Skandalfilm, wo die nackte Brust zu sehen war!" Sie erzählte, dass damals in einem sehr strenggläubigem Dorf in der Großregion der Pastor von der Kanzel gegen den Film gepredigt hatte und sogar die Namen derer nannte und anprangerte, die sich den Film angeschaut hatten.
Das Pächterehepaar Eva und Jürgen Knebel nebst Kindern und Team des am Polizeicampus angesiedelten Bistro Tatort Hahn hatten das Catering übernommen. Es gab Bratwurst vom Grill, Obazda mit Bretzel, Käseteller. Verdursten musste natürlich auch niemand. Für jeden Geschmack war etwas dabei.
Der Abend begann ab 20:00 Uhr mit Live-Musik von "Italo Sound Duo Pippo und Mario", bevor der Film dann um 21.30 Uhr gezeigt wurde. Zum Schluss gab es noch eine weitere Besonderheit: Der Film wurde seinerzeit mit zwei verschiedenen Enden gedreht. Gezeigt wurden in der Fassung vom Freitag beide Enden.
Die Hochschule der Polizei hatte begleitend zum Film eine Ausstellung zu "70 Jahre Polizei Rheinland-Pfalz" aufgebaut und einen alten VW Käfer-Streifenwagen im Eingangsbereich postiert, an dem sich die Zuschauer rege fotografieren ließen.
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