HZA-OL: Hauptzollamt Oldenburg: Zahlen, Daten und Fakten aus der Jahresbilanz 2022
Oldenburg (ots)
+++ Weit über vier Milliarden Euro Einnahmen aus Zöllen, Verbrauchsteuern und Verkehrsteuern (inkl. Kraftfahrzeugsteuer) +++ Über 35 Kilogramm Rauschgift wurden dem kriminellen Handel entzogen. +++8,7 Millionen Euro festgestellter finanzieller Schaden aus straf- und bußgeldrechtlichen Ermittlungen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit
Der Zoll kann schon lange nicht mehr auf seine Arbeit an Flug- und Seehäfen oder an der Grenze reduziert werden.
"Natürlich bleiben Kontrollen in Grenzbezirken weiterhin ein wichtiger Teil der Aufgabenwahrnehmung des Zolls. Unser Tätigkeitsspektrum ist jedoch sehr viel breiter und facettenreicher," erklärt Zollamtsrat Frank Mauritz, Pressesprecher des Hauptzollamts Oldenburg.
Mauritz weiter: "Das Hauptzollamt Oldenburg steht im Nordwesten für eine reibungslose Abfertigung des internationalen Warenverkehrs, schützt Bürger und Umwelt vor schädlichen oder gefährlichen Schmuggelgütern, erhebt Steuern für die Handlungsfähigkeit des Staates und setzt sich mit der Bekämpfung von illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit für einen fairen Wettbewerb ein." Erfolgreiche Bilanz bei den Steuereinnahmen: weit über vier Milliarden Euro
Rund 720 Zöllnerinnen und Zöllner vereinnahmten in einem Zuständigkeitsbezirk von über 12.100 qkm mit 1,75 Mio. Einwohnern weit über vier Mrd. Euro. Steuergelder, die eine finanzielle Leistungs- und Handlungsfähigkeit unseres Gemeinwesens mittragen.
Auf die klassische Steuer für die Einfuhr von Waren aus Ländern außerhalb der Europäischen Union - den Zoll - entfallen dabei rund 83,8 Mio. Euro. Die in diesem Zusammenhang zu erhebende Einfuhrumsatzsteuer betrug 3,5 Mrd. Euro. Die nachfolgende Übersicht trägt die gesamten Steuereinnahmen des Jahres 2023 zusammen:
Zölle:
83,8 Mio. Euro
Einfuhrumsatzsteuer:
3,5 Mrd. Euro
Verbrauchsteuern:
(z. B. Energie-, Strom-, Tabak-, Branntwein und Biersteuer) 536,6 Mio. Euro
Verkehrsteuern (inkl. Kraftfahrzeugsteuer) 93,8 Mio. Euro
Steueraufkommen insgesamt:
Rund 4,2 Mrd. Euro
Der Zoll gegen Schwarzarbeit
Schwarzarbeiter und ihre Auftraggeber schädigen alle: Sie betrügen die Sozialversicherung, hinterziehen Steuern und gefährden Arbeitsplätze. Obwohl sie sich der Verpflichtung zur Zahlung von Steuern und Abgaben entziehen, profitieren Schwarzarbeiter und ihre Auftraggeber von der staatlichen und vor allem sozialen Infrastruktur. Die Prüfungen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Zolls gehen gegen diese Ungerechtigkeit vor:
Durch die FKS des Hauptzollamts Oldenburg kam es im Jahr 2022 zu rund 800 Prüfungen von Arbeitgebern, rund 9.000 Arbeitnehmer wurden am Arbeitsplatz zu ihren Beschäftigungsverhältnissen befragt. Dies ist ein Anstieg um rund 1.150 Einzelprüfungen im Vergleich zum Vorjahr.
Der festgestellte finanzielle Schaden aus den daraus resultierenden straf- und bußgeldrechtlichen Ermittlungen liegt bei 8,7 Millionen Euro.
1.471 Strafverfahren konnten durch den Einsatz der FKS im vergangenen Jahr eingeleitet werden; 1.551 Strafverfahren kamen zum Abschluss. Einleitung und Abschluss von Ermittlungsverfahren wegen Ordnungswidrigkeiten stehen im zahlenmäßigen Verhältnis von 468 zu 310. Darin enthalten sind Verfahren, die wegen Verstößen gegen das Mindestlohngesetz Einleitung fanden.
Insgesamt 750.000 Euro an Geldstrafen sowie 350.000 Euro an Buß- und Verwarngeldern wurden durch die FKS erwirkt; 299 Monate an Freiheitsstrafen wurden festgesetzt.
Im Bezirk des Hauptzollamts Oldenburg sind Einheiten der FKS an den Standorten Oldenburg und Emden ansässig.
Eine Frage der Sicherheit: Welche Waren dürfen in das Land?
Mit dem Wegfall der Kontrollen im Binnenland der EU wurden die Warenkontrollen des Zolls am direkten Grenzverlauf zwischen den Mitgliedstaaten abgeschafft. Seitdem sind diese Staatsgrenzen weder für den gewerblichen Warenverkehr noch für den privaten Reiseverkehr ein Hindernis.
Offene Grenzen sind jedoch kein Freifahrtschein für Drogenkuriere, Waffenhändler und Zigarettenschmuggler. Die Überwachung der innergemeinschaftlichen Grenzen sowie der Außengrenzen der EU in der Küstenregion bilden einen Aufgabenschwerpunkt des Hauptzollamts Oldenburg. Täglich im 24-Stunden-Schichtbetrieb organisierte Kontrolleinheiten des Zolls sind an den Standorten Emden, Norden und Papenburg sowie in Wilhelmshaven, Brake und Oldenburg erfolgreich im Einsatz gegen den Schmuggel von verbotenen und gefährlichen Gütern.
"Unsere Zollkontrollen sind erfolgreich und wichtig. Sie schützen die Bevölkerung vor verbotenen Schmuggelwaren, die wir nicht nur für die Region, sondern natürlich auch für das ganze Land aus dem Verkehr ziehen", führt Mauritz weiter aus.
"In der Gesamtheit haben wir im vergangenen Jahr 56.600 Fahrzeuge und Einzelpersonen kontrolliert. Ich verrate sicher kein Geheimnis, wenn ich den Kampf gegen den Drogenschmuggel im Grenzraum zu den Niederlanden als Kontrollschwerpunkt beschreibe."
In 2.738 Fällen kam es zu Beanstandungen des Zolls, davon standen 1.159 Fälle im Zusammenhang mit dem Schmuggel von Rauschgift. Insgesamt wurden über 35 Kilogramm Betäubungsmittel sichergestellt und damit dem illegalen Schwarzmarkt entzogen. Den Hauptanteil hatten dabei Aufgriffe an Cannabis-Produkten, gefolgt von Kokain. Die Zollbeamten sind für ihre Kontrolleinsätze an Fahrzeugen jeglicher Art speziell geschult und technisch sehr gut ausgestattet, um Schmuggelverstecke zu finden.
"Trotz aller Technik bleibt die Nasenarbeit unserer Zollspürhunde ein ganz wesentliches Hilfsmittel im Kampf gegen den Drogenschmuggel. Unsere Zollhunde-Teams hatten erneut einen maßgeblichen Anteil an der erfolgreichen Kontrollbilanz", so Mauritz abschließend.
Der Wasserzoll
Der Zoll ist Teil der Küstenwache der Bundesrepublik Deutschland. Er nimmt gemeinsam mit anderen Behörden die Grenzaufsicht an den Wassergrenzen, insbesondere der Seeküste wahr. Zu seinen Aufgaben zählen neben zolleigenen Überwachungsmaßnahmen auch der Umweltschutz auf See und die Rettung Schiffbrüchiger.
Für das Hauptzollamt Oldenburg sind vier Zollboote mit Liegeplätzen in Emden und Wilhelmshaven im Einsatz.
Die Zollämter - Schnittstelle für den internationalen Warenverkehr
Von der Containerladung bis zum Postpaket - die Warenabfertigung ist ein zöllnerisches Kerngeschäft. Dass grenzüberschreitende Warenströme so barrierefrei wie möglich fließen können, verdanken wir den Beschäftigten bei den Zollämtern.
Zum Hauptzollamt Oldenburg zählen sieben Zollämter an den folgenden Standorten: Brake, Cuxhaven, Emden, Kreyenbrück (Oldenburg), Papenburg, Stade und Wilhelmshaven.
In Zeiten von E-Commerce ist das Abfertigungsvolumen im privaten Postverkehr stetig steigend. Kommt ein Paket aus dem nichteuropäischen Ausland nach Deutschland, darf der Zoll die Sendung trotz Brief- und Postgeheimnis öffnen lassen und den Inhalt prüfen. Nicht immer ist im Internet klar ersichtlich, ob Bestellungen aus dem Ausland versendet werden.
Ob und in welcher Höhe Abgaben anfallen, ist anschaulich unter www.zoll.de unter der Rubrik "Bestimmungen im Postverkehr" erläutert. Der Zoll rät in diesem Zusammenhang schon vor der Bestellung im Internet genau zu prüfen, inwiefern Warenlieferungen unzulässig sein könnten. Das erfahrene Personal der Zollämter berät Sie gern.
Onlineshoppen ist einfach - mit wenigen Klicks ist das gewünschte Produkt bestellt. Die App "Zoll und Post" hilft, die voraussichtlichen Einfuhrabgaben zu berechnen und liefert wichtige Informationen rund um die Einfuhr im internationalen Postverkehr.
Zusätzlich wird vor Produkten gewarnt, die gefährlich oder verboten sein könnten. Oftmals handelt es sich bei den besonders günstigen Angeboten nicht um Originalware, sondern um gefälschte und teils minderwertige Billigprodukte.
Die App "Zoll und Post" ist kostenlos im Apple App Store und im Google Play Store verfügbar.
Karriere beim Zoll
Im vergangenen Jahr haben bundesweit über 2.600 junge Menschen eine Ausbildung beim Zoll begonnen, 70 davon beim Hauptzollamt Oldenburg.
Die Berufseinsteiger beim Zoll absolvieren eine zweijährige Ausbildung (mittlerer Dienst) bzw. ein dreijähriges Studium (gehobener Dienst). Theorie und Praxis wechseln sich dabei ab und bauen aufeinander auf.
Die fachtheoretischen Teile werden an zolleigenen Bildungszentren in Münster, Leipzig, Rostock, Plessow, Erfurt oder Sigmaringen absolviert. Die Praxisphasen verbringen die Nachwuchskräfte in verschiedenen Abteilungen des Ausbildungshauptzollamts und bei nahegelegenen Zollämtern sowie Zollfahndungsämtern.
Mit der Einstellung beim Zoll erwartet die Auszubildenden nicht nur eine fachlich hochwertige Ausbildung bzw. ein hochwertiges Studium und viele spannende und abwechslungsreiche Aufgaben, sondern auch ein sicherer Arbeitsplatz, an dem sie u.a. für Steuereinnahmen, Verbraucherschutz und die Sicherung von Arbeitsplätzen in Deutschland sorgen.
Auch in den kommenden Jahren wird der Zoll verstärkt Ausbildungs- und Studienplätze für eine sichere Zukunft in einer großen Bundesverwaltung anbieten.
Für eine Einstellung zum 1. September 2024 können sich Interessierte noch bis zum 15. Oktober 2023 beim Hauptzollamt Oldenburg bewerben.
Ausführliche Informationen zu Bewerbung, Einstellung, Ausbildung und Studium beim Zoll werden unter www.zoll-karriere.de oder in den Sozialen Medien (facebook und Instagram) unter "ZOLL Karriere" angeboten.
Rückfragen bitte an:
Hauptzollamt Oldenburg
Pressesprecher
Frank Mauritz
Telefon: 0441 8009 1309
Mobil: 0160-725 0 999
E-Mail: presse.hza-oldenburg@zoll.bund.de
www.zoll.de
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