HZA-OL: Hauptzollamt Oldenburg: Zahlen, Daten und Fakten aus der Jahresbilanz 2023
Oldenburg (ots)
+++ Weit über 3 Milliarden Euro Einnahmen aus Zöllen, Verbrauchsteuern und Verkehrsteuern (inkl. Kraftfahrzeugsteuer) +++ Knapp 18 Kilogramm Rauschgift wurden dem kriminellen Handel entzogen. +++ 9,5 Millionen Euro festgestellter finanzieller Schaden aus straf- und bußgeldrechtlichen Ermittlungen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit; 165 Monate an Freiheitsstrafen wurden in diesem Zusammenhang verhängt. +++
Der Zoll ist eine moderne Sicherheits- und Einnahmebehörde, dessen Tätigkeitsspektrum weit über die üblicherweise bekannten Aufgabenstellungen reicht:
Mit rund 730 Beschäftigten im eigenen Zuständigkeitsbezirk von über 12.100 qkm zeichnet das Hauptzollamt Oldenburg verantwortlich für eine reibungslose Abfertigung des internationalen Warenverkehrs, sichert Steuereinnahmen für die Handlungsfähigkeit des Staates, sorgt für Sicherheit und Ordnung durch risikoorientierte Kontrollen im grenzüberschreitenden Güter- und Personenverkehr und setzt sich mit der Bekämpfung von illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit für einen fairen Wettbewerb ein.
"Wir suchen fortlaufend neue Nachwuchskräfte und damit Verstärkung für unser Team. Der Zoll bietet durch seine weit gespannte Aufgabenpalette spannende Perspektiven für Ausbildungssuchende, sowohl im Innen- als auch im Außendienst. Die Bewerbungsfrist für eine Laufbahnausbildung im mittleren sowie im gehobenen Zolldienst endet am 15.10.2024", erläutert Stephanie Grotheer, Leiterin des Hauptzollamts Oldenburg.
Erfolgreiche Bilanz bei den Steuereinnahmen: weit über eine Milliarde Euro
Rund 730 Zöllnerinnen und Zöllner des Hauptzollamts Oldenburg vereinnahmten in einem Zuständigkeitsbezirk mit rund 1,75 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern weit über 3,1 Milliarden Euro. Steuergelder, die eine finanzielle Leistungs- und Handlungsfähigkeit unseres Gemeinwesens mittragen.
Auf die klassische Steuer für die Einfuhr von Waren aus Ländern außerhalb der Europäischen Union - den Zoll - entfallen dabei rund 64,2 Mio. Euro. Die in diesem Zusammenhang zu erhebende Einfuhrumsatzsteuer betrug 2,5 Mrd. Euro. Die nachfolgende Übersicht trägt die gesamten Steuereinnahmen des Jahres 2023 zusammen:
Zölle:
64,2 Mio. Euro
Einfuhrumsatzsteuer:
2,5 Mrd. Euro
Verbrauchsteuern: (z. B. Energie-, Strom-, Tabak-, Branntwein und Biersteuer) 478 Mio. Euro
Verkehrsteuern: (inkl. Kraftfahrzeugsteuer) 94,1 Mio. Euro
Steueraufkommen insgesamt:
rund 3,1 Mrd. Euro
Der Zoll gegen Schwarzarbeit
"Prüfungen unserer Finanzkontrolle Schwarzarbeit folgen immer einem ganzheitlichen Ansatz: Neben den Deliktsbereichen Schwarzarbeit, illegaler Beschäftigung, Leistungsbetrug und Scheinselbstständigkeit, fokussieren unsere Ermittler auch die Einhaltung des Mindestlohns sowie die Bekämpfung der organisierten Formen der Schwarzarbeit", erklärt Frank Mauritz, Pressesprecher des Hauptzollamts Oldenburg.
Durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Hauptzollamts Oldenburg kam es im Jahr 2023 zu 850 Prüfungen von Arbeitgebern. Der festgestellte finanzielle Schaden aus den daraus resultierenden straf- und bußgeldrechtlichen Ermittlungen liegt bei 9,5 Millionen Euro.
"Unsere Kontrollen können jederzeit und in jedem Gewerbezweig stattfinden. Den Kontrolldruck halten wir weiterhin auf hohem Niveau: Im vergangenen Jahr haben wir 13.480 Arbeitnehmer überprüft. Das ist ein Anstieg um 4.450 Einzelprüfungen im Vergleich zum Vorjahr", bilanziert Mauritz.
1.384 Strafverfahren konnten durch den Einsatz der FKS im vergangenen Jahr eingeleitet werden; 1.244 Strafverfahren kamen zum Abschluss. Einleitung und Abschluss von Ermittlungsverfahren wegen Ordnungswidrigkeiten stehen im zahlenmäßigen Verhältnis von 624 zu 525.
Insgesamt 500.000 Euro an Geldstrafen sowie 363.000 Euro an Buß- und Verwarngeldern wurden durch die FKS erwirkt; 165 Monate an Freiheitsstrafen wurden festgesetzt.
Im Bezirk des Hauptzollamts Oldenburg sind Einheiten der FKS an den Standorten Oldenburg und Emden ansässig. Insgesamt zählt das Team der FKS an diesen beiden Standorten 155 Beschäftigte.
Die Bekämpfung von organisierten Formen der Schwarzarbeit und der organisierten Kriminalität bilden einen besonderen Schwerpunkt der Aufgabenwahrnehmung der FKS. Ziel ist es, organisiert agierende Täterstrukturen zu erkennen und zu zerschlagen.
Gemeinsam mit der Polizei und der Steuerfahndung wird oftmals in kooperativen Ermittlungsgruppen und mit verdeckten Ermittlungsmaßnahmen gegen die Drahtzieher ermittelt. Die Täter verursachen regelmäßig hohe Sozialversicherungs- und Steuerschäden und verdrängen gesetzestreue Mitbewerber durch unlautere Wettbewerbsvorteile.
Bundesweit wurden seitens der FKS mehr als 50 Verfahrenskomplexe bearbeitet, die von der Staatsanwaltschaft als Organisierte Kriminalität eingestuft wurden.
Eine Frage der Sicherheit: Welche Waren dürfen in das Land?
Mit dem Wegfall der Kontrollen im Binnenland der EU wurden die Warenkontrollen des Zolls am direkten Grenzverlauf zwischen den Mitgliedstaaten der EU abgeschafft. Seitdem sind diese Staatsgrenzen weder für den gewerblichen Warenverkehr noch für den privaten Reiseverkehr ein Hindernis.
Offene Grenzen sind jedoch kein Freifahrtschein für Drogenkuriere, Waffenhändler und Zigarettenschmuggler.
Die Überwachung der innergemeinschaftlichen Grenzen sowie der Außengrenzen der Europäischen Union in der Küstenregion bilden einen Tätigkeitsschwerpunkt des Hauptzollamts Oldenburg. Insgesamt sind rund 152 Zöllnerinnen und Zöllner sind mit dieser Aufgabenstellung im Sachgebiet Kontrollen betraut. Täglich im 24-Stunden-Schichtbetrieb organisierte Kontrolleinheiten sind an den Standorten Emden, Norden und Papenburg sowie in Wilhelmshaven, Brake und Oldenburg erfolgreich im Einsatz gegen den Schmuggel von verbotenen und gefährlichen Gütern.
"Unsere Zollkontrollen sind erfolgreich und wichtig. Sie schützen die Bevölkerung vor verbotenen Schmuggelwaren, die wir nicht nur für die Region, sondern natürlich auch für den gesamten europäischen Raum aus dem Verkehr ziehen", erläutert Frank Mauritz, Pressesprecher des Hauptzollamts Oldenburg. "In der Gesamtheit haben wir im vergangenen Jahr 52.000 Fahrzeuge und Einzelpersonen kontrolliert. Ich verrate sicher kein Geheimnis, wenn ich den Kampf gegen den Drogenschmuggel im Grenzraum zu den Niederlanden als Kontrollschwerpunkt beschreibe."
In 1.560 Fällen kam es zu Beanstandungen des Zolls, davon standen rund 950 Fälle im Zusammenhang mit dem Schmuggel von Rauschgift. Insgesamt wurden knapp 18 Kilogramm Betäubungsmittel sichergestellt und damit dem illegalen Schwarzmarkt entzogen. Den Hauptanteil hatten dabei Aufgriffe an Cannabis-Produkten, gefolgt von amphetaminhaltigen Drogen.
Die Zollbeamten sind für ihre Kontrolleinsätze an Fahrzeugen jeglicher Art speziell geschult und technisch sehr gut ausgestattet, um Schmuggelverstecke zu finden.
"Trotz aller Technik bleibt die Nasenarbeit unserer Zollspürhunde ein ganz wesentliches Hilfsmittel im Kampf gegen den Drogenschmuggel. Unsere Zollhunde-Teams hatten erneut einen maßgeblichen Anteil an der erfolgreichen Kontrollbilanz", so Mauritz abschließend.
Der Wasserzoll
Der Zoll ist Teil der Küstenwache der Bundesrepublik Deutschland. Er nimmt gemeinsam mit anderen Behörden die Grenzaufsicht an den Wassergrenzen, insbesondere der Seeküste wahr. Zu seinen Aufgaben zählen neben zolleigenen Überwachungsmaßnahmen auch der Umweltschutz auf See und die Rettung Schiffbrüchiger.
Für das Hauptzollamt Oldenburg sind vier Zollboote unterschiedlicher Längenklassen mit Liegeplätzen in Emden und Wilhelmshaven im Einsatz.
Die Zollämter - Schnittstelle für den internationalen Warenverkehr
Von der Containerladung bis zum Postpaket - die Warenabfertigung ist ein zöllnerisches Kerngeschäft. Dass grenzüberschreitende Warenströme so barrierefrei wie möglich fließen können, verdanken wir den Beschäftigten bei den Zollämtern.
Zum Hauptzollamt Oldenburg zählen sieben Zollämter an den folgenden Standorten: Brake, Cuxhaven, Emden, Kreyenbrück (Oldenburg), Papenburg, Stade und Wilhelmshaven.
In Zeiten von "E-Commerce" sind zollrechtliche Abfertigungen im privaten Postverkehr Tagesgeschäft der Zöllnerinnen und Zöllner. Kommt ein Paket aus dem nichteuropäischen Ausland nach Deutschland, darf der Zoll die Sendung trotz Brief- und Postgeheimnis öffnen lassen und den Inhalt prüfen. Nicht immer ist im Internet klar ersichtlich, ob Bestellungen aus dem Ausland versendet werden.
Ob und in welcher Höhe Abgaben anfallen, ist anschaulich unter www.zoll.de in den Rubriken " > Privatpersonen > Postsendungen, Internetbestellungen " erläutert. Der Zoll rät in diesem Zusammenhang schon vor der Bestellung im Internet genau zu prüfen, inwiefern Warenlieferungen unzulässig sein könnten. Das erfahrene Personal der Zollämter berät Sie gern.
Zusätzlich wird vor Produkten gewarnt, die gefährlich oder verboten sein könnten. Oftmals handelt es sich bei den besonders günstigen Angeboten nicht um Originalware, sondern um gefälschte und teils minderwertige Billigprodukte. Auch hier bietet die Internetseite des Zolls www.zoll.de einen guten Überblick.
Karriere beim Zoll
Im Jahr 2023 haben bundesweit über 2.000 junge Menschen eine Ausbildung beim Zoll begonnen, 51 davon beim Hauptzollamt Oldenburg.
Die Berufseinsteiger beim Zoll absolvieren eine zweijährige Ausbildung (mittlerer Dienst) bzw. ein dreijähriges Studium (gehobener Dienst). Theorie und Praxiswechseln sich dabei ab und bauen aufeinander auf.
Die fachtheoretischen Teile werden an zolleigenen Bildungszentren in Münster, Leipzig, Rostock, Plessow, Erfurt oder Sigmaringen absolviert. Die Praxisphasen verbringen die Nachwuchskräfte in verschiedenen Fachbereichen des Ausbildungshauptzollamts und bei nahegelegenen Zollämtern sowie Zollfahndungsämtern.
Mit der Einstellung beim Zoll erwartet die Auszubildenden nicht nur eine fachlich hochwertige Ausbildung bzw. ein hochwertiges Studium und viele spannende und abwechslungsreiche Aufgaben, sondern auch ein sicherer Arbeitsplatz, an dem sie u. a. für Steuereinnahmen, Verbraucherschutz und die Sicherung von Arbeitsplätzen in Deutschland sorgen.
Auch in den kommenden Jahren wird der Zoll verstärkt Ausbildungs- und Studienplätze für eine sichere Zukunft in einer großen Bundesverwaltung anbieten.
Für die Einstellung zum 1. September 2025 können sich Interessierte noch bis zum 15. Oktober 2024 beim Hauptzollamt Oldenburg bewerben.
Ausführliche Informationen zu Bewerbung, Einstellung, Ausbildung und Studium beim Zoll werden unter www.zoll-karriere.de oder in den Sozialen Medien (facebook und Instagram) unter dem Account "ZOLL Karriere" angeboten.
Rückfragen bitte an:
Hauptzollamt Oldenburg
Pressesprecher
Frank Mauritz
Telefon: 0441 8009 1309
Mobil: 0160-725 0 999
E-Mail: presse.hza-oldenburg@zoll.bund.de
www.zoll.de
Original-Content von: Hauptzollamt Oldenburg, übermittelt durch news aktuell