POL-MA: Ilvesheim/Rhein-Neckar-Kreis: 57-Jähriger wg. d. dring. Verdachts der schweren räuberischen Erpressung gg. ein Geldinstitut auf Antrag der StA Heidelberg in U-Haft
Ilvesheim/ Rhein-Neckar-Kreis (ots)
Gemeinsame Pressemeldung der Staatsanwaltschaft Heidelberg und des Polizeipräsidiums Mannheim
(vgl. Pressemeldungen des Polizeipräsidiums Mannheim vom 25.06.2019, 11.17 Uhr/12.41 Uhr und 15.33 Uhr)
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heidelberg erließ das Amtsgericht Heidelberg Haftbefehl gegen einen 57-jährigen französischen Staatsangehörigen wegen des dringenden Verdachts der schweren räuberischen Erpressung gegen ein Geldinstitut.
Der Beschuldigte soll am 25.06.2019 gegen 7:00 Uhr einem Angestellten einer Filiale der VR-Bank-Rhein-Neckar in der Schlossstraße in Ilvesheim zunächst aufgelauert und diesen unter Vorhalt einer scharfen Schusswaffe in die Bankfiliale gedrängt haben. Danach soll er noch weitere vier Angestellte der Bank bei deren Eintreffen in der Filiale bedroht und schließlich unter Vorhalt der Schusswaffe zur Herausgabe von Bargeld gezwungen haben. Zur Untermauerung seiner Forderungen soll er einem der Bankangestellten Schläge und Tritte verabreicht haben, wodurch dieser leicht verletzt wurde. Nachdem die Angestellten dem Beschuldigten mehrere tausend Euro ausgehändigt hatten, soll er die Angestellten in dem Tresorraum eingeschlossen haben.
Nach Eingang eines Bankalarms beim Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Mannheim kurz vor 8 Uhr wurde die Bankfiliale umstellt und nach der zu diesem Zeitpunkt durchgeführten Lageeinschätzung die Situation als Ernstfall eingestuft. In diesem Zusammenhang wurde unter Führung der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg eine sogenannte Besondere Aufbau Organisation (BAO) eingerichtet. Die Tatörtlichkeit wurde großräumig abgesperrt und es wurden groß angelegte Fahndungsmaßnahmen - auch über die Ländergrenzen hinaus - nach dem flüchtigen Täter eingeleitet.
Mit den in dem Tresorraum eingeschlossenen Personen bestand jederzeit Kontakt. Die Anwesenheit eines oder mehrerer Täter in der Filiale konnte zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Nachdem Spezialkräfte des Polizeipräsidiums Einsatz, SEK und MEK, angefordert und an der Tatörtlichkeit eingetroffen waren, wurde die Bank von Spezialkräften gegen 10.30 Uhr betreten. Ein Täter konnte in der Bank nicht festgestellt werden, die eingeschlossenen Bankangestellten wurden aus dem Tresorraum befreit. Die Angestellten wurden sodann ärztlich in Augenschein genommen und von speziell geschulten Betreuungsteams der Polizei und des Deutschen Roten Kreuzes begleitet. Der vom Täter leicht verletzte Bankangestellte wurde zudem medizinisch versorgt.
Nachdem eine Gefährdung für Außenstehende ausgeschlossen werden konnte, wurden umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen am Tatort durchgeführt. Des Weiteren wurde im Tatortnahbereich Anwohnerbefragungen durchgeführt. Aufgrund der erlangten Personenbeschreibung des Täters wurden die Fahndungsmaßnahmen nicht nur über Social Media Kanäle forciert und die Bevölkerung um Mithilfe gebeten. Es wurden zu Fahndungszwecken auch ein Polizeihubschrauber und ein Mantrailer-Hund eingesetzt.
Im Zuge der Ermittlungen konnte in Tatortnähe eine Schusswaffe sichergestellt werden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand hatte sie der Täter auf seiner Flucht weggeworfen. Bei einer Überprüfung von Fahrzeugen, die im Tatortnahbereich abgestellt waren, wurde ein Kleinwagen mit französischer Zulassung festgestellt, welcher wegen "Abhandenkommen durch Diebstahl" in Frankreich zur Sicherstellung polizeilich ausgeschrieben war.
Aufgrund intensivster Ermittlungen und operativen Maßnahmen konnte am Tattag, gegen 22.40 Uhr der Pkw in Mannheim, Suebenheimer Allee / Ecke Schwabenstraße von Spezialkräften des Polizeipräsidiums Einsatz angehalten werden. Der 57-jährige dringend Tatverdächtige fuhr das Fahrzeug und wurde vorläufig festgenommen. In dem Fahrzeug wurde eine größere Menge Bargeld sichergestellt. Es soll sich hierbei um die Beute aus der Bank handeln.
Der einschlägig vorbestrafte 57-Jährige wurde am Mittwochnachmittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heidelberg dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl. Im Anschluss wurde der Beschuldigte in eine Justizvollzugsanstalt verbracht.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Heidelberg und der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg dauern an.
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