Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst Rheingau-Taunus-Kreis
FW Rheingau-Taunus: Sturmtief Zoltan und ein Notruf aus England beschäftigen die Einsatzkräfte im Rheingau-Taunus-Kreis
Rheingau-Taunus-Kreis (ots)
Auch im Rheingau-Taunus-Kreis sorgte das Sturmtief "Zoltan" besonders in der Zeit von 19 bis 23 Uhr am Donnerstagabend für zahlreiche Einsätze und Hochbetrieb in der Rettungsleitstelle. Mitten in der stressigen Unwetterphase beschäftigte außerdem ein Notruf aus England die Einsatzkräfte. Eine Person wurde durch einen umgestürzten Baum leicht verletzt.
Nachdem es bereits im Verlauf des Donnerstags zu vereinzelten Einsätzen aufgrund umgestürzter Bäume kam, sorgten starke Winde am Abend für ein hohes Aufkommen an Einsätzen und Notrufen. Zwischen 19 und 23 Uhr mussten 34 Unwettereinsätze von den Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises abgearbeitet werden. In dieser Zeit kam es zu rund 200 Notrufen. Hierfür wurde das Personal der Leitstelle durch dienstfreie Kräfte verdreifacht.
Bei den meisten Einsätzen handelte es sich um umgestürzte Bäume, die Straßen blockierten. In Idstein drohte ein abgerissener Rollladen auf die Straße zu stürzen. Bei Niedernhausen stürzte ein Baum auf ein fahrendes Auto. Der Fahrer wurde dabei zum Glück nur leicht verletzt. Teilweise mussten Straßen gesperrt werden. Die L3032 zwischen Hennethal und Daisbach wurde über Nacht komplett gesperrt.
Außerdem kam es zu kurzzeitigen Stromausfällen, da Bäume auf Oberleitungen stürzten. Da die Netzbetreiber die Stromversorgung zügig wiederherstellen konnten, gab es hier keine besonderen Beeinträchtigungen.
Gegen 22 Uhr sorgte zudem, mitten in der akuten Unwetterphase, ein komplizierter Notruf für viel Arbeit in der Leitstelle. Ein englischsprachiger Mann meldete am Notruf einen Schlaganfall, antwortete danach jedoch nicht mehr. Da er nicht über das deutsche Mobilfunknetz anrief, konnte er nicht genau geortet werden. Der Einsatzbearbeiter suchte dennoch sofort nach Anhaltspunkten, um den Einsatzort näher einzugrenzen.
Ein weiterer Notruf eines rumänischen Teilnehmers hierzu war aufgrund der Sprachbarriere ebenfalls nicht erfolgreich. Die Lösung war letztlich, dass ein Lkw-Fahrer über das fahrzeugeigene Notrufsystem eine Rettungsleitstelle in England erreichte. Hier konnte der Standort über GPS erkannt werden. Die Leitstelle in England rief die Rettungsleitstelle in Köln an. Das vermutlich aufgrund der Information, dass der Einsatzort die "A3 Köln-Frankfurt" ist. Die Leitstelle Köln konnte den Notruf dann schließlich an die zuständige Leitstelle im Rheingau-Taunus-Kreis weiterleiten von wo aus ein Rettungswagen zum Einsatzort geschickt werden konnte.
Vor Ort musste der 37 Jahre alte Lkw-Fahrer von der Feuerwehr aus seiner Fahrerkabine gerettet werden, da er aufgrund eines Schlaganfalls dazu selbst nicht mehr in der Lage war. Dank der konzentrierten und professionellen Zusammenarbeit aller Leitstellen und des Notrufsystems war der LKW -Fahrer knapp über eine Stunde nach dem ersten Notruf in einem Krankenhaus.
Auch am Freitag ist noch mit vereinzelten Sturmschäden zu rechnen. Autofahrer und Spaziergänge werden gebeten an und in Waldgebieten noch besonders vorsichtig zu sein. Insgesamt kam es bis 6 Uhr am Freitagmorgen zu 41 Unwettereinsätzen im Rheingau-Taunus-Kreis.
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