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Polizeidirektion Bad Segeberg

POL-SE: Wedel
Elmshorn - 30.000 Euro durch Betrug erbeutet

Bad Segeberg (ots)

Wedel - Am Mittwoch (04.11.2020) ist es zu einem Betrug in Wedel gekommen, bei dem Unbekannte 30.000 Euro erlangt haben.

Nach bisherigem Erkenntnisstand meldete sich gestern Vormittag eine angebliche Mitarbeiterin einer Staatsanwältin bei einer 89-jährigen Seniorin. Die Tochter der Angerufenen habe einen schweren Unfall verursacht. Zur Abwendung einer drohenden Gefängnisstrafe solle die ältere Dame einen hohen fünfstelligen Betrag übergeben.

Der 82-jährige Partner der Seniorin hob daraufhin 30.000 Euro ab und übergab diese wenig später an einen vermeintlichen Boten, der das Geld bei den Geschädigten abholte.

Daraufhin sollte die Tochter freigelassen werden.

Am Nachmittag erkannten Angehörige den Betrug, so dass die Polizei informiert wurde.

Elmshorn - In Elmshorn versuchten es Betrüger mit einer ähnlichen Masche bei einer 94-Jährigen. Hier meldete sich die vermeintliche Enkelin, die einen Verkehrsunfall verursacht habe und geflohen sei. Die Untersuchungshaft könne nur durch eine fünfstellige Kautionszahlung abgewendet werden. Weiterhin schaltete sich eine angebliche Polizeibeamtin in das Gespräch ein. Die ältere Dame wurde misstrauisch und beendete das Gespräch.

Vor dem aktuellen Hintergrund warnt die Polizei zum wiederholten Male vor derartigen Anrufen.

Derartige Anrufe sind ein bundesweites Phänomen, das oftmals durch überörtliche Täter begangen wird. Unbekannte Anrufer versuchen immer wieder mittels dieser Masche an Bargeld zu kommen.

Der Fantasie der Betrüger sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Nicht selten werden sie am Telefon aufdringlich oder betteln regelrecht um Hilfe. Oftmals verfügen die Betrüger sogar über Detailwissen und verunsichern die Bürgerinnen und Bürger dadurch enorm. Die Zielrichtung ist dabei immer dieselbe. Die "Opfer" sollen Bargeld besorgen und es den Betrügern aushändigen.

Die Polizei ruft insbesondere ältere Menschen dazu auf, bei derartigen Anrufen hellhörig zu werden und umgehend die Polizei zu informieren. Darüber hinaus rät die Polizei jüngeren Familienangehörigen, ihre lebensälteren Verwandten und Bekannten für das Thema zu sensibilisieren.

Zudem können sich besorgte Bürger bei bestehender Unsicherheit im Umgang mit derartigen Anrufen an jede örtliche Polizeidienststelle oder gleichermaßen an das Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion Bad Segeberg wenden (Standort Pinneberg: 04101 202-0). Dort erhalten vermeintliche Opfer, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter örtlicher Geldinstitute, entsprechende Hinweise.

Wertvolle Sicherheitstipps für Senioren sind dem Bereich der Prävention der Homepage der Landespolizei Schleswig-Holstein unter

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/Praevention/Senioren/_artikel/sicherheitstipps_artikel.html

sowie der Internetpräsenz der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes unter

https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/enkeltrick/

unmittelbar zu entnehmen.

Die Maschen der Täter:

Am Telefon geben sich Betrüger als vertrauenswürdige Personen aus, um Geld zu erbeuten. Die Täter schaffen es, ältere Menschen am Telefon zu verunsichern oder zu verängstigen. Viele sind dann bereit, Bargeld oder Wertsachen an die Kriminellen zu übergeben. So gehen die Täter vor:

Falsche Polizeibeamte Die Täter täuschen durch die im Display angezeigte Rufnummer vor, von der Polizei zu sein (z. B. 110 oder Nummer der örtlichen Polizeidienststelle).

Die Betrüger warnen beispielsweise vor einem geplanten Einbruch. Den Betroffenen bieten sie an, Bargeld oder Wertsachen von einem Kriminalbeamten an einen "sicheren Ort" bringen zu lassen. Sie geben vor, nach der akuten Gefahr alles zurückzubringen.

Weitere Maschen: Betrüger warnen vor Falschgeld, das überprüft werden muss, oder vor Kriminellen, die das Konto der Angerufenen plündern wollen.

Enkeltrick Die Betrüger rufen meist bei älteren und alleinlebenden Personen an und geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus. Immer bitten sie kurzfristig um Bargeld.

Vorgetäuscht wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage, beispielsweise ein Autokauf oder ein Unfall. Die Lage wird immer als äußerst dringlich dargestellt, um das Opfer unter Druck zu setzen. Sobald es bereit ist zu bezahlen, wird ein Bote geschickt, um das Geld abzuholen. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht zu Hause, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen, um dort den Betrag abzuheben. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht zu Fuß bewältigen kann.

Gewinnversprechen Die Betrüger versprechen ihren Opfern am Telefon hohe Gewinne. Die Methode ist immer ähnlich: Vor einer Gewinnübergabe werden die Betroffenen aufgefordert, eine Gegenleistung zu erbringen. Sie sollen Gebühren bezahlen, kostenpflichtige Telefonnummern anrufen oder an Veranstaltungen teilnehmen, auf denen minderwertige Ware zu überhöhten Preisen angeboten wird.

Tipps für Ihre Sicherheit

   -  Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Legen Sie den Hörer 
      auf, wenn Ihnen etwas merkwürdig erscheint.
   -  Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und 
      finanziellen Verhältnisse.
   -  Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte 
      Personen.
   -  Sprechen Sie mit Ihrer Familie oder anderen Vertrauten über den
      Anruf.
   -  Wenn Sie unsicher sind:  Rufen Sie die Polizei unter 110 (ohne 
      Vorwahl) oder Ihre örtliche Polizeidienststelle an. Nutzen Sie 
      nicht die Rückruftaste.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Bad Segeberg
- Pressestelle -
Dorfstr. 16-18
23795 Bad Segeberg

Lars Brockmann
Telefon: 04551-884-2022
Handy: 0151-11717416
E-Mail: pressestelle.badsegeberg@polizei.landsh.de

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