POL-SE: Leezen - Warnung vor Schockanrufen
Bad Segeberg (ots)
Aktuell häufen sich in Leezen die Anrufe von Betrügern.
Heute Vormittag gingen bei der Kooperativen Regionalleitstelle in Elmshorn bereits drei Anrufe verunsicherter Bürgerinnen und Bürger aus Leezen ein, bei denen sich angebliche Kinder und/oder falsche Polizeibeamtinnen und - beamte gemeldet hatten.
Kurz nach 11:00 Uhr meldete sich eine angebliche Polizeibeamtin bei einer 89-Jährigen und behauptete, dass deren Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht haben. Aufgrund dessen müsse die Tochter ins Gefängnis. Nur durch die Hinterlegung einer Kaution könne die Haft abgewendet werden.
Die Betrügerin versuchte ihr Opfer dazu zu bringen, Geld und Schmuck zusammenzusammeln, das später abgeholt werden sollte.
Ähnlich erging es einer weiteren Leezenerin. Auch hier versuchte die falsche Tochter die Legende des schweren Verkehrsunfalls vorzuspielen und weinte dazu sehr emotional am Telefon. Hier sollte sich der Unfall in Hamburg ereignet haben. Zu einer typischen Übergabe des Telefonats an einen angeblichen Polizeibeamten kam es nicht, da die falsche Tochter vermutlich aufgrund zahlreicher Nachfragen das Gespräch beendete.
Beim dritten Versuch meldete sich ein falscher Verkehrspolizist beim einem Anwohner, konnte aber auch diesen nicht von der Echtheit seines Anrufs überzogen, so dass bislang kein finanzieller Schaden entstanden ist.
Vor dem aktuellen Hintergrund warnt die Polizei zum wiederholten Male vor betrügerischen Anrufen.
Derartige Anrufe sind ein bundesweites Phänomen, das oftmals durch überörtliche Täter begangen wird. Unbekannte Anrufer versuchen immer wieder mittels dieser Masche an Bargeld und Wertgegenstände zu kommen.
Der Fantasie der Betrüger sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Nicht selten werden sie am Telefon aufdringlich oder betteln regelrecht um Hilfe. Oftmals verfügen die Betrüger sogar über Detailwissen und verunsichern die Bürgerinnen und Bürger dadurch enorm. Die Zielrichtung ist dabei immer dieselbe. Die "Opfer" sollen Bargeld besorgen und es den Betrügern aushändigen.
Die Polizei ruft insbesondere ältere Menschen dazu auf, bei derartigen Anrufen hellhörig zu werden und umgehend die Polizei zu informieren. Darüber hinaus rät die Polizei jüngeren Familienangehörigen, ihre lebensälteren Verwandten und Bekannten für das Thema zu sensibilisieren.
Zudem können sich besorgte Bürger bei bestehender Unsicherheit im Umgang mit derartigen Anrufen an jede örtliche Polizeidienststelle oder gleichermaßen an das Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion Bad Segeberg wenden (Bad Segeberg 04551 884-2141, Pinneberg 04101 2020). Dort erhalten vermeintliche Opfer, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter örtlicher Geldinstitute, entsprechende Hinweise.
Wertvolle Sicherheitstipps für Senioren sind dem Bereich der Prävention der Homepage der Landespolizei Schleswig-Holstein unter
sowie der Internetpräsenz der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes unter
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/enkeltrick/
unmittelbar zu entnehmen.
Die Maschen der Täter:
Am Telefon geben sich Betrüger als vertrauenswürdige Personen aus, um Geld zu erbeuten. Die Täter schaffen es, ältere Menschen am Telefon zu verunsichern oder zu verängstigen. Viele sind dann bereit, Bargeld oder Wertsachen an die Kriminellen zu übergeben. So gehen die Täter vor:
Falsche Polizeibeamte
Die Täter täuschen durch die im Display angezeigte Rufnummer vor, von der Polizei zu sein (z. B. 110 oder Nummer der örtlichen Polizeidienststelle).
Die Betrüger warnen beispielsweise vor einem geplanten Einbruch. Den Betroffenen bieten sie an, Bargeld oder Wertsachen von einem Kriminalbeamten an einen "sicheren Ort" bringen zu lassen. Sie geben vor, nach der akuten Gefahr alles zurückzubringen.
Weitere Maschen: Betrüger warnen vor Falschgeld, das überprüft werden muss, oder vor Kriminellen, die das Konto der Angerufenen plündern wollen.
Enkeltrick
Die Betrüger rufen meist bei älteren und alleinlebenden Personen an und geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus. Immer bitten sie kurzfristig um Bargeld.
Vorgetäuscht wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage, beispielsweise ein Autokauf oder ein Unfall. Die Lage wird immer als äußerst dringlich dargestellt, um das Opfer unter Druck zu setzen. Sobald es bereit ist zu bezahlen, wird ein Bote geschickt, um das Geld abzuholen. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht zu Hause, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen, um dort den Betrag abzuheben. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht zu Fuß bewältigen kann.
Gewinnversprechen
Die Betrüger versprechen ihren Opfern am Telefon hohe Gewinne. Die Methode ist immer ähnlich: Vor einer Gewinnübergabe werden die Betroffenen aufgefordert, eine Gegenleistung zu erbringen. Sie sollen Gebühren bezahlen, kostenpflichtige Telefonnummern anrufen oder an Veranstaltungen teilnehmen, auf denen minderwertige Ware zu überhöhten Preisen angeboten wird.
Tipps für Ihre Sicherheit
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Legen Sie den Hörer auf, wenn Ihnen etwas merkwürdig erscheint. - Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse. - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen. - Sprechen Sie mit Ihrer Familie oder anderen Vertrauten über den Anruf. - Wenn Sie unsicher sind: Rufen Sie die Polizei unter 110 (ohne Vorwahl) oder Ihre örtliche Polizeidienststelle an. Nutzen Sie nicht die Rückruftaste.
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Bad Segeberg
- Pressestelle -
Dorfstr. 16-18
23795 Bad Segeberg
Lars Brockmann
Telefon: 04551-884-2022
Handy: 0151-11717416
E-Mail: pressestelle.badsegeberg@polizei.landsh.de
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