LKA-HE: Vier Bundesländer, ein Ziel: Gemeinsam gegen Einbrecher
Wiesbaden (ots)
Schwerpunkt-Fahndungsaktion: 355 festgestellte Verstöße und 9 Haftbefehle in Hessen
Mit offenen und verdeckten Fahndungsmaßnahmen ist die hessische Polizei in den vergangenen beiden Wochen im gesamten Bundesland gegen Einbrecher vorgegangen. Der Einsatz fand im Rahmen der länderübergreifenden Kooperation mit Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz statt. Bei der Schwerpunkt-Fahndungsaktion wurden in Hessen insgesamt 3.648 Personen sowie 2.311 Fahrzeuge kontrolliert. Es konnten 355 Verstöße festgestellt und 50 Personen vorläufig festgenommen werden, gegen 9 von ihnen erging ein Haftbefehl.
"Da Kriminelle nicht an geographischen Grenzen Halt machen, ist es unerlässlich, gemeinsam, länderübergreifend und konsequent gegen Einbrecher vorzugehen", sagt Innenminister Peter Beuth. Daher hat sich die hessische Polizei zum wiederholten Mal an den gemeinsamen Maßnahmen der bewährten Kooperation beteiligt. Damit wird die Einsatzkraft der hessischen Polizei demonstriert, zugleich aber auch zur Stärkung des Sicherheitsgefühls der Bürgerinnen und Bürger beigetragen.
"Hessens Bürger werden wachsamer und schützen sich besser vor Wohnungseinbrüchen. Durch den verbesserten Schutz des eigenen Wohnraums und den seit Jahren intensivierten polizeilichen Maßnahmen im Kampf gegen Wohnungseinbrüche ist es gelungen, die Einbruchszahlen deutlich zu senken. Dieser Erfolg zeugt vom Nutzen unserer ganzheitlichen Strategie, die sich aus Elementen der Prävention, der Repression sowie modernster Technik zusammensetzt."
Ergänzend führt der Präsident des Hessischen Landeskriminalamt (HLKA) dazu aus: "Einbruchsopfer sind häufig geschockt - nicht nur, weil ihnen Wertgegenstände und womöglich liebgewonnene Erinnerungsstücke fehlen. Sondern auch, weil sie das Eindringen einer fremden Person in das eigene Haus oder in die eigene Wohnung als sehr belastend empfinden - selbst dann, wenn sie zum Zeitpunkt der Tat nicht daheim waren". Die hessische Polizei wird daher auch in Zukunft entschlossen gegen Einbrecher vorgehen.
Insgesamt 817 hessische Beamtinnen und Beamten waren bei der Fahndungsaktion im Einsatz. "Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für ihren unermüdlichen Einsatz bei der Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen", sagt der Innenminister.
Kontrolldruck hochhalten, Tatgelegenheiten reduzieren Während der "Dunklen Jahreszeit" erfolgen verstärkt Einbruchsversuche. Die länderübergreifenden Schwerpunktfahndungs- und Kontrollaktionen bildeten daher auch in diesem Jahr den Auftakt der Bekämpfungsmaßnahmen zu Beginn der "Dunklen Jahreszeit" durch die hessische Polizei. In der Zeit vom 26. Oktober bis 8. November wurden dabei im Rahmen der Kooperationsvereinbarung zwischen Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz zum wiederholten Male Wohnungseinbrecher ins Visier genommen. Mehrfach gelang es der hessischen Polizei in den vergangen beiden Wochen Tatverdächtige zu ermitteln und festzunehmen:
- Nach einem Einbruch in ein Mehrfamilienhaus in Hadamar wurde ein Mann auf frischer Tat ertappt und sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Er hatte Elektrogeräte und Parfüme bei sich, die eindeutig gestohlen waren.
- Auch in Weilburg wurde ein Mann, der zuvor noch ein Motorrad gestohlen hatte, von der Polizei festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Bei der Personenkontrolle fanden die Beamten weiteres Diebesgut sowie diverse Einbruchswerkzeuge.
- Durch eine Zivilstreife der Polizei wurde ein Mann in Hünstetten festgenommen, der zuvor mit entwendeten Kennzeichen unterwegs war. Wie die anschließende Überprüfung ergab, war der Mann bereits mehrfach wegen Wohnungseinbrüchen aufgefallen. In seinem Fahrzeug fanden die Zivilfahnder fünf Mobiltelefone und eine E-Gitarre. Die Ermittlungen zu den Gegenständen dauern an. Der Beschuldigte ist in Untersuchungshaft.
Zudem konnten bei Ermittlungen und Kontrollen im Zeitraum der Schwerpunkt-Fahndungsaktion weitere mutmaßliche Straftaten aufgeklärt werden.
- Im Rahmen einer Fahrzeugkontrolle auf der A 67 bei Büttelborn wurden zwei Personen festgenommen, die wegen wiederholten Tankbetrügereien in mehreren Bundesländern gesucht wurden. Neben einem gefälschten TÜV-Stempel im Fahrzeugschein wurden bei der anschließenden Fahrzeugdurchsuchung auch noch mehrere Goldattrappen sichergestellt. Nach der Zahlung eines Geldbetrages konnten beide Personen wieder gehen.
- Wegen des Verdachts des Handels mit Betäubungsmitteln sowie des Mitführens von Waffen wurde ein Mann in der Gießener Innenstadt festgenommen und befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung konnten neben weiteren Betäubungsmitteln Stichwaffen sowie Konsum- und Verpackungsmaterialien sichergestellt werden.
- In Hofgeismar wurden zwei Männer vorläufig festgenommen, nachdem der Fahrer betrunken hinterm Steuer saß. Bei der Fahrzeugkontrolle fanden die Beamten unterschiedliche Betäubungsmittel. Nachdem alle polizeilichen Maßnahmen abgeschlossen waren, durften beide wieder nach Hause gehen
"Wir halten den Druck auf Einbrecher stetig hoch und reduzieren deren Tatgelegenheiten. Dies ist nicht zuletzt auf die fortwährend gute Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern zurückzuführen. Hessen zählt weiterhin zu den sichersten Bundesländern in Deutschland", sagt Peter Beuth.
Die Zahl der Wohnungseinbrüche hat sich in Hessen in den vergangenen fünf Jahren stark verringert - leichter Anstieg in 2022 Unabhängig von Pandemie-Effekten sind die Einbruchszahlen in den Jahren 2018, 2019, 2020 und 2021 jeweils deutlich zurückgegangen. Für den Gesamtzeitraum von 2018 (7.502 Fälle insgesamt) bis einschließlich 2022 (4.275 Fälle insgesamt) beträgt der Rückgang rund 43 Prozent. Bei den vollendeten Delikten / Einbrüchen sank der Wert von 4.081 (2018) auf 2.287 Fälle (2022), was einer Abnahme von rund 44 Prozent entspricht. Seit Ende der Corona-Pandemie nimmt die Zahl der Wohnungseinbrüche wieder zu. So wurde im Jahr 2022 ein leichter Anstieg der Fallzahlen von 3.858 auf 4.275 (davon 2.287 Versuche) verzeichnet. Pro 100.000 Einwohner wurden im Jahr 2022 damit in Hessen 68 Einbrüche in Wohnungen begangen. Im Jahr 2021 waren es 61, im Jahr 2020 noch 82.
Einsatz der innovativen Prognosesoftware "KLB-operativ" Bei der Bekämpfung des Deliktfelds setzt die hessische Polizei seit vielen Jahren auf einen etablierten Mix aus Prävention, Repression und den Einsatz moderner Technik. So sind auch in der "Dunklen Jahreszeit" im Zeitraum der Umstellung auf die Winterzeit verstärkte Polizeikontrollen und Fahndungsaktionen geplant. Immer im Einsatz: die Prognosesoftware "KLB-operativ". Sie leitet aus polizeilichen Datenbeständen räumliche und zeitliche Schwerpunkte zu Wohnungseinbrüchen ab und erkennt damit Verhaltensmuster sogenannter reisender Tätern. Auch "örtlichen Tätern" tritt die Polizei mit verstärkter Präsenz von Einsatzkräften entgegen, um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken. Gezielte Präventionsmaßnahmen und zahlreiche Beratungsangebote runden das polizeiliche Portfolio ab.
Jeder kann zum Einbruchschutz beitragen
Damit Einbrecher erst gar nicht in Häuser und Wohnungen hineinkommen, empfiehlt die Polizei neben einem sicherheitsbewussten Verhalten einen soliden Grundschutz von Fenstern und Türen. Dieser steht an erster Stelle und wird im Idealfall um Einbruchmeldetechnik ergänzt. Ratsam ist auch ein guter Kontakt zu Nachbarn, denn in einer aufmerksamen Nachbarschaft haben Einbrecher kaum eine Chance.
In jedem der sieben hessischen Polizeipräsidien stehen Beraterinnen und Berater der kriminalpolizeilichen Prävention zur Verfügung, die interessierte Bürgerinnen und Bürger kostenfrei und neutral beraten.
Weiterführende Informationen finden Sie unter
https://www.polizei.hessen.de/schutz-sicherheit/eigentum/
Rückfragen bitte an:
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Maximilian Krüger
Telefon: 0611/83-8310
E-Mail: kommunikation.hlka@polizei.hessen.de
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