POL-ESW: Betrügereien per "WhatsApp"-Messenger; aufmerksame Mitmenschen verhindern Vermögensschaden
Eschwege (ots)
Polizei Eschwege
Die Ermittler vom Fachkommissariat für Betrugsfälle berichten aktuell wieder von einigen Betrugsfällen, u.a. über den Messenger-Dienst "WhatsApp". In den besagten Fällen kam es zwar letzten Endes glücklicherweise nicht zu einem Vermögensschaden. Die Opfer hatten die Betrügereien aber nicht gleich durchschaut und in zwei Fällen schon gutgläubig den Geldtransfer auf ein unbekanntes Konto eingeleitet, der letztlich aber durch aufmerksame Mitmenschen noch gestoppt werden konnte. Die Polizei sensibilisiert zu der Betrugsmasche und gibt im Folgenden Tipps.
>>> Bankmitarbeiterin stoppt Überweisung an Betrüger
Mit der Betrugsmasche über den Messenger Dienst "WhatsApp" wurde jetzt eine 82-jährige Frau aus Eschwege konfrontiert, die im Verlauf des Sonntags bis zum Dienstag mehrfach von unbekannten Betrügern kontaktiert wurde. Die "angebliche Tochter", die sich über eine "neue Rufnummer" meldete gab vor, in einer Notlage zu sein und bat die Frau, eine Überweisung von knapp 2000 Euro vorzunehmen. Dem kam die ältere Dame auch nach. Allerdings wurde eine Bankmitarbeiterin hellhörig und stoppte vorsorglich die Überweisung, ohne dass es zu einem Schadenseintritt kam. Wie sich herausstellte, zu Recht.
>>> Sohn von Betrugsopfer verhindert Vermögensschaden
Ebenfalls Opfer dieser Betrugsmasche wurde vor kurzem eine 52-jährige Frau aus Wehretal. Als sich Betrüger als Sohn der Frau ausgaben und über eine unbekannte Rufnummer mit der 52-Jährigen in Kontakt traten, übermittelte die Frau gutgläubig die Zugangsdaten für ihr Paypal-Konto, um ihrem "Sohn" aus einer vermeintlichen "finanziellen Notlage" zu helfen. In der Annahme, dass der Sohn nur einen kleinen Geldbetrag benötigen würde, stellte die Frau später mit Erschrecken fest, dass Unbekannte einen Bargeldtransfer von über 15.000 Euro von ihrem Konto veranlasst hatten. Als die Frau daraufhin persönlich Kontakt zu ihrem Sohn herstellte, flog der Betrug auf. Zum Glück noch so rechtzeitig, dass der Sohn über den PayPal-Account die Überweisung stoppen konnte.
Die beide Fälle gingen hier noch glimpflich aus und nur dem umsichtigen Handeln von Mitmenschen ist es hier zu verdanken, dass die beiden Opfer nicht um mehrere tausend Euro betrogen wurden. Aus gegebenem Anlass gibt die Polizei im Folgenden Tipps und Verhaltenshinweise zu der Betrugsmasche.
>>> Tipps zur Betrugsmasche
-Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon oder über Messenger-Dienste (WhatsApp o.ä.) als Verwandte oder Bekannte ausgeben, insbesondere dann, wenn mit der Kontaktaufnahme finanzielle Forderungen verknüpft sind.
-Seien Sie grundsätzlich misstrauisch gegenüber Geldforderungen egal, ob per Post, per E-Mail, Telefon oder Messenger-Diensten
-Lassen Sie sich von der Kontaktperson nicht bedrängen oder unter Druck setzen. Überprüfen Sie die Angaben und halten Sie insbesondere bei finanziellen Forderungen vorher mit Familienangehörigen Rücksprache.
-Der Hinweis auf ein kaputtes oder verlorenes Handy hat nicht zwangsläufig auch einen Wechsel der Rufnummer zur Folge. In aller Regel kann die bekannte Rufnummer behalten werden auch bei einem neuen Endgerät.
-Wenn Sie von Ihnen bekannten Personen unter einer unbekannten Nummer kontaktiert werden, speichern Sie die Nummer nicht automatisch ab
-Fragen Sie bei den Ihnen bekannten Personen (Tochter/ Sohn o.ä.) unter der alten bekannten Nummer nach
-Achten Sie auf die Sicherheitseinstellungen Ihrer Nachrichtendienste
-Informieren Sie Ihre (älteren) Angehörigen über die Betrugsmasche
-Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt: über die jeweilige Amtsleitung oder per Notrufnummer 110 und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
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