Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 070709 - 0799 Innenstadt: Internationaler Kreditkartenbetrüger bei "Einkaufstour" festgenommen - Geständiger Chinese als Bandenmitglied überführt
Frankfurt (ots)
Bereits am 4.7.2007 wurde von einem Kreditkartenunternehmen festgestellt, dass aktuell gefälschte Kreditkarten von drei Asiaten zu betrügerischen Einkäufen in Nobelgeschäften in Köln und Frankfurt benutzt werden. Eine entsprechende Warnmeldung lag den Geschäften vor. Veranlasste Fahndungsmaßnahmen ziviler Kräfte des 1. Reviers im Bereich der Goethestraße verliefen zunächst erfolglos. Dort war es in den Nachmittagsstunden in einem Geschäft zu einem hohen betrügerischen Einkauf gekommen. Am Tage darauf erschien der gleiche Asiate wieder in dem genannten Laden und wollte erneut betrügerisch einkaufen. Die aufmerksame Verkäuferin erkannte den Mann jedoch wieder und verständigte die Polizei, die den 29-Jährigen Tatverdächtigen auf frischer Tat festnehmen konnte. Seinem Mittäter gelang noch vor Eintreffen der Polizei die Flucht. Schon unmittelbar nach der körperlichen Durchsuchung war klar, dass den Beamten ein professioneller Kreditkartenbetrüger ins Netz gegangen war. In seiner Kleidung konnten 21 Kreditkarten verschiedener Gesellschaften und ein gefälschter britischer Reisepass sichergestellt werden. Durch Auslesen des Magnetstreifens der Kreditkarten konnte schnell festgestellt werden, dass es sich bei dem begehrten Plastik um Totalfälschungen handelte. Mit den Sachverhalten konfrontiert, legte der Chinese, der kein deutsch und nur gebrochen englisch spricht, mittels einer Dolmetscherin ein umfassenden Geständnis ab. Demnach wohnt er in Hongkong und verdient dort etwa 500 Euro monatlich. Als Motiv für seine Taten nannte er hohe Schulden. Für den Gläubiger habe er auftragsgemäß gearbeitet. Dieser habe ihm unmittelbar vor seiner Abreise nach Europa 30 gefälschte Kreditkarten und den gefälschten britischen Reisepass übergeben. Damit sollte er auf "Einkaufstour" gehen. Ende Juni 2007 will er über Dubai nach Paris geflogen sein und sich dort neun Tage aufgehalten haben. In der französischen Hauptstadt sei er von zwei Landsleuten empfangen worden, mit denen er zunächst dort in Nobelläden u. a. betrügerisch eingekauft habe. Anfang Juli bis zur seiner Festnahme hätten sie ihr Betätigungsfeld nach Köln und Frankfurt verlegt und dort auch betrügerisch hochwertige Waren eingekauft. "Betreuer" und Abholer und auch den dritten Mittäter will der Mann lediglich mit Spitznamen kennen. Der Beschuldige machte bei seiner Aussage keinerlei Hehl daraus, dass es sich um eine gut organisierte Bande handelt, die ausschließlich in Paris tätig ist, während der Auftraggeber in Hongkong sitzt.
Der bis jetzt in Deutschland ermittelte Schaden beläuft sich auf rund 30.000 Euro und das innerhalb einer Woche unter Einsatz von zehn Kreditkarten.
Nähere zum Modus Operandi:
Die total gefälschten Kreditkarten sind in der Aufmachung echten Karten täuschend ähnlich und können als solche vom Verkaufspersonal nicht erkannt werden. Die Unverfänglichkeit wird durch Namensgleichheiten in gefälschten Reisepässen untermauert. Lediglich beim Auslesen der Kartendaten, die sich auf den Magnetstreifen befinden, werden die Fälschungen erkannt. Es handelt sich um real existierende Kreditkartendaten, die aus dem Ausland stammen und auf die Magnetstreifen der Kreditkarten kopiert werden. Die Daten stammen aus unterschiedlichen Quellen wie z.B. "abgefischte" Internetdaten, kopierten bzw. "geskimmten" Kreditkarten usw. Die Karten werden solange betrügerisch benutzt bis das Limit ausgeschöpft ist oder Sperrungen greifen. Gekauft werden hochwertige Waren, die anschließend gewerbsmäßig verhehlt werden. Es entsteht in kurzer Zeit ein hoher materieller Schaden. Bei diesen Taten ist immer von Gewerbs- und Bandemäßigkeit auszugehen. Meist steht eine gut organisierte Struktur dahinter.
Der beschuldigte 29-Jährige wurde zwischenzeitlich von einem Frankfurter Ermittlungsrichter in Untersuchungshaft genommen.
(Karlheinz Wagner, Telefon 069 - 755 82115).
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