Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 120619 - 798 Frankfurt am Main: Gemeinsame Presseerklärung der Frankfurter Staatsanwaltschaft und der Frankfurter Polizei zur Verurteilung von Hintermännern des Frankfurter Heroinhandels in Mazedonien
Frankfurt (ots)
Nach längerer Gerichtsverhandlung wurden am 12.06.2012 in Skopje/Mazedonien die Haupttäter einer dort als "Frankfurter Mafia" bezeichneten Heroinhändlergruppierung zu hohen Haftstrafen verurteilt. Der 47-jährige Haupttäter steuerte von Mazedonien den Heroinhandel, in welchen auch sein 25-jähriger Sohn maßgeblich eingebunden war. Der Vater wurde zur dortigen Höchststrafe von 13 Jahren Freiheitsstrafe wegen Drogenhandel und Geldwäsche und sein Sohn zu 10 Jahren Haft verurteilt. Ein dritter 42-jähriger Angeklagter wurde zu einer Freiheitsstrafe von 11 Jahren verurteilt. Das Gericht ordnete zudem die Einziehung beziehungsweise den Verfall von Vermögenswerten an. Die weiteren 26 Angeklagten wurden zu Haft- und Bewährungstrafen von bis zu 8 Jahren verurteilt.
Seit dem Jahr 2003 übernahmen sukzessive vorwiegend mazedonische Staatsangehörige im Rhein-Main-Gebiet aber insbesondere im Stadtgebiet von Frankfurt am Main den Heroinhandel. Die jeweils hier tätigen Heroinhändlergruppierungen wurden vorwiegend aus Mazedonien gesteuert, dortige Personen für den Straßenverkauf des Heroins in Frankfurt rekrutiert und diese über Vermittler und Kuriere mit Heroin versorgt. Die erlangten Gelder wurden konspirativ auf verschiedenen Wegen zurück nach Mazedonien transferiert. Immer wieder konnten einzelne Personen wegen Heroinhandels in Frankfurt festgenommen werden, ohne dass allerdings nennenswerte Rückgänge diesem Delikt zu verzeichnen waren.
Im Zuge intensiver und langwieriger Ermittlungen mazedonischer, österreichischer und Frankfurter Drogenfahnder sowie der jeweils zuständigen Staatsanwaltschaften in Frankfurt/M, Wien und Skopje gelang es dann den mazedonischen Behörden im Dezember 2010 im Rahmen der Operation "Dirigent" eine kriminelle Bande um den 47-jährigen Organisator zu ermitteln und zu zerschlagen. Am 22.12.2010 waren in Mazedonien in Einbindung von fast 400 Polizeibeamten 29 Personen festgenommen sowie Gelder, Luxuswagen, Drogen und sonstige Vermögenswerte beschlagnahmt worden. Auch in Wien und Frankfurt kam es in diesem Zusammenhang zu Festnahmen überwiegend mazedonischer Drogenhändler.
Vor dem Hintergrund der vorgenannten internationalen Zusammenarbeit in der Bekämpfung des Heroinhandels wurde im Mai letzten Jahres bei der Frankfurter Polizei in der gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift von Zoll und Polizei (Kommissariat 63/GER) die Arbeitsgruppe (AG) "Jade" eingerichtet. In dieser sind neben Frankfurter und Offenbacher Rauschgiftfahndern auch Mitarbeiter der Zollfahndung eingesetzt; seitens des Bundeskriminalamtes werden die jeweiligen Ermittlungen bei Bedarf unterstützt. Bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main befassen sich eigens zwei Sonderdezernenten mit diesem Deliktsbereich.
Die AG "Jade" konnte alleine seit Mai 2011 bislang 86 Personen festnehmen, darunter befanden sich 53 mazedonische Staatsangehörige. Neben 913 Gramm Kokain und 750 Gramm Amphetamin konnten bislang ca. 7,5 kg Cannabis, 24,5 kg Streckmittel (Paracetamol-Koffein-Gemisch) und 18 kg Heroin sichergestellt werden. Zudem wurden bislang Taterlöse in Höhe von ca. 160.000 Euro beschlagnahmt.
Die durch die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main bereits vor aber insbesondere nach der Einrichtung der Arbeitsgruppe "Jade" in zahlreichen Verfahren angeklagten Personen wurden von den zuständigen Gerichten in der Regel zu langjährigen Freiheitsstrafen von bis zu 13 Jahren verurteilt. Die beschlagnahmten Vermögenswerte in Form von Bargeld, aber auch z.B. die zur Tatbegehung genutzten Fahrzeuge wurden überwiegend gerichtlich eingezogen bzw. für verfallen erklärt und somit dem illegalen Kreislauf des Drogenhandels entzogen. (Doris Möller-Scheu, Oberstaatsanwältin, Tel. 069-1367 8450) (Alexander Kießling, Tel. 069-755 82100)
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