Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 130517 - 453 Unterliederbach: 100-jährige Frau kennt die Tricks
Frankfurt (ots)
Dass man einer 100-jährigen Frau kein X für ein U vormachen kann, musste eine Trickbetrügerin gestern Mittag um 13:00 Uhr feststellen, als sie versuchte hatte per Telefon 20.000 Euro zu ergaunern.
Auf die Masche mit dem Enkeltrick sollte die rüstige Rentnerin hereinfallen und dabei einer unbekannten Anruferin auf den Leim gehen. Der Trick schien zunächst aufzugehen, als die 100-Jährige von sich aus den Namen ihrer Enkelin erwähnte.
Von nun an gab sich die Anruferin ganz selbstbewusst als die besagte Enkelin aus und appellierte mit der dringenden Bitte um 20.000 Euro an die Hilfsbereitschaft der Seniorin. Die 100-Jährige fiel auf das falsche Spiel jedoch nicht herein und entgegnete der Betrügerin am Telefon erzürnt, dass das doch alles nur "erstunken und erlogen" sei. Der Anruferin blieb nichts anderes übrig, als das Gespräch erfolglos zu beenden.
Sicherheitstipps der Polizei für Seniorinnen und Senioren
Diebe und Betrüger an der Haustür
Schauspielerisch begabte Diebe und Betrüger versuchen, unter einem Vorwand Zutritt zu Ihrer Wohnung zu erlangen. Sie bitten um Hilfe oder um eine Gefälligkeit oder behaupten ganz einfach, Sie zu kennen. In Frankfurt am Main wurden im Jahr 2010 etwa 200 dieser Fälle angezeigt, die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Etliche Täter täuschen auch Notlagen vor und geben sich hilflos, oftmals wollen Frauen mit Kindern Ihr Herz rühren und Sie mitleidig stimmen. Nicht selten treten die Täter auch in folgenden Rollen auf:
- Polizeibeamte oder Gerichtsvollzieher - Mitarbeiter der Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerke - Heizkostenableser - Berater der Krankenkasse oder der Rentenversicherung
Um nicht auf diese Maschen hereinzufallen, sollten Sie folgende Ratschläge beherzigen:
- Vergewissern Sie sich vor dem Öffnen, wer zu Ihnen will. Schauen Sie durch den Türspion oder aus dem Fenster, benutzen Sie die Türsprechanlage.
- Öffnen Sie die Tür immer nur mit vorgelegter Türsperre.
- Lassen Sie niemals Fremde in Ihre Wohnung.
- Überlegen Sie sich Folgendes, wenn Fremde an der Tür von ihrer Not erzählen: Warum wenden sich diese Leute nicht an eine Apotheke, eine Gaststätte oder ein Geschäft, sondern gerade an mich?
- Seien Sie misstrauisch bei Anrufern, deren Stimme Sie nicht erkennen. Lassen Sie sich den vollständigen Namen, die Adresse und Telefonnummer geben, unter der Sie zurückrufen können. Echte Verwandte oder Bekannte werden dafür Verständnis aufbringen.
- Übergeben Sie niemals Geld an Personen, die Sie nicht kennen.
- Nur wenn Sie alleine sind, haben Trickdiebe leichtes Spiel mit Ihnen. Versuchen Sie, bei unbekannten Besuchern einen Nachbarn hinzuzubitten oder bestellen Sie den Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
- Bieten Sie bei einer angeblichen Notlage an, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte (Glas Wasser, Schreibzeug) hinauszureichen. Lassen Sie dabei stets Ihre Tür durch eine Türsperre gesichert.
- Lassen Sie nur Handwerker ein, die Sie selbst bestellt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt wurden.
- Fordern sie von angeblichen Amtspersonen einen Dienstausweis. Rufen Sie im Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Lassen Sie dabei die Tür versperrt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus.
- Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher auch energisch: Sprechen Sie laut mit ihnen oder rufen Sie um Hilfe!
Weitere Informationen zu diesen und anderen Themen erhalten in der Polizeilichen Beratungsstelle (Zeil 33, Tel. 0 69/7 55/55 555), bei jeder anderen Polizeidienststelle oder im Internet unter www.polizei.hessen.de.
Wir wollen, dass Sie sicher leben. Ihre Frankfurter Polizei
(Isabell Neumann, Tel. 069 - 755 82115)
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